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Auszeichnung beim DDC Was ist gut 2023 für Adrian Wilhelm

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Bachelor-Arbeit Visuelle Kommunikation „Internal Affairs“

HURRA, wir freuen uns sehr für Adrian Wilhhelm, der eine Auszeichnung beim DDC Was ist gut 2023 erhalten hat! 

„Flashback zu dem Tag, an dem ich mich bei meinem besten Freund als bisexuell oute. Ich bin 14 und ich will, dass er glaubt, ich sei nur zur Hälfte schwul. Das macht es nur halb so schlimm. Richtig?
Flashback zu dem Tag, an dem die Stimme des Schuldirektors aus dem Lautsprecher verkündet, dass gleichgeschlechtliche Paare auf dem Schulball nicht gestattet sind. Ich bin in der neunten Klasse.“ Mit diesen Worten hat Adrian vor einem guten Jahr seine Bachelor-Arbeit präsentiert, die unter die Haut ging. 

Strukturelle Unterdrückung ist nicht nur als Zustand, sondern auch als Prozess zu verstehen. Verschiedene Faktoren spielen zusammen, die die Strukturen der Ungleichheit festigen. Dazu gehört auch Internalisierung: Opfer von Diskriminierung übernehmen herabwürdigende Ressentiments und Vorurteile in ihr eigenes Selbstbild und verinnerlichen diese unbewusst. 
Diskriminierung überwinden zu wollen, bedeutet also auch zu verstehen, wie unser eigenes Handeln davon beeinflusst wird. Ausgehend von Adrian Wilhelms eigener Selbstreflexion und einer stichprobenartigen Befragung von 100 homosexuellen Männern nähert sich seine Arbeit den Ursachen der Reproduktion schwulenfeindlicher Haltungen innerhalb der homosexuellen Community an und macht die daraus resultierenden Folgen sichtbar. Die Einflüsse von Religion, medialer Repräsentation, Geschlechterrollen und Maskulinitätsvorstellungen werden in einem Reader und einer digitalen Plattform aufgezeigt und verknüpft. Zudem hat er die Ergebnisse der Befragung visuell ausgewertet, um die Ausprägung des Phänomens sichtbar zu machen. Dadurch will er eine Reflexion der eigenen Prägung ermöglichen.

Fotos: Tim Eckermann und Adrian Wilhelm (Porträt)