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Leonardo Nicola präsentiert bei den German Design Graduates

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Ausstellung im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe

Der Industrie-Designer und Absolvent der Hochschule Pforzheim, Leonardo Nicola, präsentiert seine Abschlussarbeit bei den diesjährigen German Design Graduates. Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) zeigt unter dem Titel „Dare to Design“ die Arbeiten von 53 herausragenden Absolvent*innen von 23 renommierten deutschen Design- und Kunsthochschulen aus den Bereichen Produkt- und Industriedesign. Initiiert und kuratiert von German Design Graduates des Rat für Formgebung bietet die Präsentation wie keine andere Ausstellung einen Überblick der aktuellsten Positionen jungen Designs aus Deutschland.

Angesichts der Herausforderungen unserer Zeit sind gerade Designer*innen aufgerufen, zu experimentieren, neue Wege zu beschreiten, Wagnisse einzugehen und überraschende Lösungen zu finden. Die Projekte der jungen Generation leisten vielfach einen unmittelbaren Beitrag für eine ökologisch nachhaltigere, sozial gerechtere und technologisch innovativere Welt. So auch Leonardo Nicola, der für sein Konzept „Design for Circularity“ bereits den Pforzheimer Förderpreis der Richard Wolf GmbH erhalten hat. Er gestaltete einen Standard-Rollator, der die Circularity-Anforderungen sowie auch die spezifischen Anforderungen des Produktes vereinen soll. Leonardo Nicola integrierte mehrere Veränderungen: Bremskabel, Reflektoren und Schalter sind in den Rahmen integriert, dadurch einfach zu pflegen und gut versteckt für ein aufgeräumtes Erscheinungsbild. Eine weitere Neuerung ist ein integriertes Licht. Die Position der Griffe wurde ergonomisch geändert und schont durch eine leichte Schrägstellung die Handgelenke. Die „Air-Less-Reifen“ erlauben eine bessere Federung. Eine Felgenbremse – und keine Reifenbremse, wie bei den meisten Rollatoren – gibt dem Nutzer die gewünschte Sicherheit bei nasser Fahrbahn. Der Rollator lässt sich komplett auseinandernehmen, sodass einzelne Teile ersetzt werden können. Um schon bei einem geschlossenen Kreislauf starten zu können, sollen ausschließlich sekundäre Materialien genutzt werden. „Die Ausstellung in Hamburg zeigt eine große Vielfalt an Ideen. Mir persönlich hat sie nochmals verdeutlicht, dass das Thema der Zirkularität im Design immer wichtiger wird und zu verfolgen gilt. Und ganz konkret habe ich in Gesprächen mit Besuchern erkannt, dass der Rollator ein Sinnbild ist für die Gefühle und Ängste des Älterwerdens und damit ein wichtiges Arbeitsfeld für Designer und Entwickler.“

Absolvent*innen deutscher Hochschulen sind einmal im Jahr aufgerufen, ihre Arbeiten bei der Initiative German Design Graduates einzureichen. Mit vielfältigen Perspektiven und in einem mehrstufigen Prozess wählte die diesjährige neunköpfige Fachjury 47 Positionen aus den 260 Einreichungen für die Ausstellung im MK&G aus. Sie ist noch bis 8. Oktober 2023 zu sehen.

German Design Graduates ist eine Initiative mit dem Zweck der Nachwuchsförderung von Produktdesignabsolvent*innen sowie der Präsentation von staatlich anerkannten Universitäten, Kunsthochschulen und Fachhochschulen. Gefördert wird GDG von der Stiftung Rat für Formgebung, die seit 2022 die Projektträgerschaft der Initiative innehat.

 

 

Fotos: Paulina Sacher