Design PF

Interdisziplinäre Projekte

To Dye For – Farben aus Pflanzen, Mineralien und Insekten

Farben gehören zu den elementarsten und wirkungsvollsten Gestaltungsmitteln, bestimmen Begehrlichkeit und Ästhetik von Konsumgütern entscheidend mit und sprechen oft unterbewusst unsere Wahrnehmung und Assoziationen an. Dabei ist uns kaum noch bekannt, dass viele Farben ganz natürlich um uns herum wachsen und bei der Gestaltung von Materialien wie Textil, Holz oder Papier eingesetzt werden können.

In verschiedenen Experimenten forschten Studierende aus AD, MD, TD und VK ein Semester lang an Farbschemata, Tönungen und Extrakten aus Blüten, Blättern, Rinden, Wurzeln, Insekten und Mineralien. Dabei entstanden unterschiedliche Ansätze zu thematischen Schwerpunkten bei der Auswahl der Farben: Farben aus Blüten aus lokalem Anbau, Farben aus Mineralien aus dem Steinbruch des Heimatorts oder Farben aus den Rinden von Obstbäumen.
Bei der Anwendung auf verschiedenen Materialien standen Wolle und Baumwolle als Rohstoffe im Vordergrund, ergänzt und erweitert durch Projekte auf Holz, Papier und bereits digital bedruckten Stoffen in einem Mixed Media Verfahren.

'To Dye For', Interdisziplinäres Projekt 2023; Betreuung: M.A. Simone Sommer
Kooperationspartner*innen: Barbara Glasner; Matthias Böhme und Domus Lanae Litauen; Anna Lukhaub, Cilla Hilpert und Julia Staudt von Remedy e.V.

'Walnussschalen + ph-Wert' von Emma Mayer

Als lokal verfügbare Pflanze wurden in diesem Projekt Walnussschalen zum Färben von Leinen - und Baumwollstoffen verwendet. Durch die Veränderung des ph-Wertes der Färbeflotte mit Natron, Zitronensäure und Eisenessig wurden Farbnuancen und Abstufungen erzielt. Von einem hellen gelblichen Beige bis zu einem kühlen Anthrazit sind 8 Nuancen entstanden, die auf den verschiedenen Oberflächen eine unterschiedliche Intensität besitzen. Projekt detailliert ansehen

'Färben mit heimischen Baumrinden' von Samuel Letzgus

Gefärbt wurde jeweils Woll-, und Baumwollstoff mit heimischen Baumrinden (Birke, Weide (fermentiert), Walnuss, Apfel, Kirsche). Zusätzlich entstand pro Rindenart durch Essig und Eisenwasser je ein helleres sowie ein dunkleres Shading. Projekt detailliert ansehen

'Bodenschatz - Mineral Treasure' von Benno Soppa

Man muss nicht in exotische Länder reisen, um eine Vielfalt von Erdfarben zu sammeln. Ein aufmerksamer Spaziergang durch die örtliche Kiesgrube reicht aus!
Alle diese Pigmente wurden mit Hilfe von Mörsern und feinen Sieben aus Erde und Steinen aus der schwäbischen Landschaft hergestellt. Die Pigmente wurden dann mit Eitempera (einer Mischung aus Ei und Leinöl) auf unbehandelte Baumwollleinwand aufgetragen.Durch Verdünnen oder Variieren der Pigmentmenge im Verhältnis zum Bindemittel lassen sich beeindruckende Farbvariationen erzielen. Projekt detailliert ansehen


Futures From The Past – Designing With Natural Renewable Raw Materials

Flachs und Hanf gehören zu den ältesten Kulturpflanzen unseres Kontinents. Ihr relativ geringer ökologischer Fußabdruck in Anbau, Fasergewinnung und -verwertung machen sie potentiell zu den interessantesten regional erhältlichen Faserrohstoffen für innovative Fertigungstechniken wie Faserverbundstoffe oder 3D Druck. Daneben finden sich Flachs und Hanf wieder vermehrt in gewebten oder gestrickten Textilien oder auch Vliesstoffen wieder.

Unter Anregung und Anleitung der Industriepartner*innen wurden innovative Konzepte und Produkte aus den Bereichen Tasche und Brillenetui von Studierenden unterschiedlicher Studiengänge gestaltet, die Material und Fertigung unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in den Mittelpunkt stellen.

Betreuung: MA Simone Sommer, Prof. Dr. Steffen Reichert

'Futures From The Past' war ein Kooperationsprojekt des interdisziplinären Fachs „Material Innovations & Future Technologies“ aus dem Jahr 2023 mit Eschenbach Optik, Marc O’Polo Accessories und Sachsenleinen e.V.

'Futures from the Past' von Luisa Windisch

Dieses Projekt setzt sich mit dem Material für ein Brillenetui auseinander, welches komplett nachhaltig und kompostierbar ist. Es besteht aus einem Pappmaché-Hanffasergemisch in einem 70/30-Verhältnis, welchem dann im Form- und Pressprozess noch Blumensamen hinzugegeben werden. So kann der Käufer des Etuis es, wenn es ausgedient hat, in Erde pflanzen, und wird wenig später mit einer Blumenvielfalt erfreut. Die Blumensorten sind zudem speziell für Bienen ausgesucht und tragen so zum Erhalt eines gesunden Ökosystems bei. Projekt detailliert ansehen