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Christian Nemnich ausgezeichnet

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Deutschlands bester Mode-Nachwuchs

Den besten Nachwuchstalenten aus dem Modedesign eine Bühne bieten – das ist Ziel der Neo.Fashion, die jährlich im Rahmen der Berlin Fashion Week stattfindet. Am 2. und 3. Juli 2024 präsentierten über 14 Hochschulen aus ganz Deutschland ihre Abschlusskollektionen. Dabei waren auch 15 Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Mode an der Hochschule Pforzheim.

Ein besonderer Erfolg für die Hochschule Pforzheim und Christian Nemnich: Er erhielt für seine Kollektion „wool venture“ einen der Best Graduates Awards. Und nicht nur das: Für seine herausragende Arbeit ehrte die Jury ihn mit einem zusätzlichen, eigens geschaffenen vierten Award in der neuen Kategorie Best Innovation. „Der Preis bedeutet mir sehr viel, denn er zeigt mir, dass das Thema der nachhaltigen Transformation gesehen und behandelt wird. Die Auszeichnung bestärkt mich, voller Begeisterung in meinem Themengebiet weiterzuarbeiten." Mit seinem Projekt traf Christian Nemnich einen Nerv: Die Modeindustrie steht vor gigantischen Herausforderungen bei der Transformation in eine nachhaltigere Zukunft. Er erforschte in seiner Bachelor-Arbeit, wie man Wolle als nachwachsende, funktionale und ökologische Faser ressourcenschonend und hochästhetisch in die textile Produktionskette reintegrieren kann. „Dafür entwickelte er radikal neue Wege der Herstellung von der Faser in die Form und hat uns und die Jury durch die Komplexität und Innovationskraft seiner Arbeit überzeugt“, so die Betreuerinnen Professorin Claudia Throm und Simone Sommer.

Die Thesisarbeit „wool ventures“ von Christian Nemnich erforscht aus der Sicht der Gestaltung die Möglichkeiten, von der Wolle-Faser direkt in die Form zu gelangen – ohne das Spinnen und Weben eines Garns. Er nutzte die alte Technik des Nassfilzens, kombinierte sie aber mit einer selbst entwickelten Art von Leisten für Bekleidung aus dem 3D-Drucker, der modular verstellbar ist. Klassische Nähte ersetzte er durch Nadelfilz. Christian Nemnich verfolgte mit seiner zukunftsweisenden Arbeit mehrere Ziele: Sein Ausgangspunkt war, Wolle als nachwachsenden Rohstoff in Wert zu setzen. Gleichzeitig möchte er das Thema Wanderschafhaltung als Lösung und Quelle regenerativer Fasern sichtbar machen. Er ließ in seinem Verarbeitungsprozess das Spinnen und Weben von Garnen komplett aus, zugunsten einer ökologisch optimierten Lieferkette. Mit der zeitgenössischen Ästhetik seiner Kleidungsstücke schafft er außerdem eine neue Begehrlichkeit für Wolle und zeigt, dass ein ganzheitlicher Designansatz ein wichtiger Teil hin zu einer nachhaltigen Transformation sein wird.