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Stipendium für Manufakturelle Schmuckgestaltung für Eva Knoch und Anna Sophie Fink

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Auf nach Berlin: Eva Knoch und Anna Sophie Fink sind die neuen Stipendiatinnen des Projektes „Pforzheim Revisited“ der Hochschule Pforzheim. Die Schmuck-Absolventinnen der Fakultät für Gestaltung werden Dank des Stipendiums drei Monate lang in der Ausstellungseinheit „Manufakturelle Schmuckproduktion“ im Deutschen Technikmuseum Berlin (DTMB) arbeiten können. Sie werden mit manufakturellen Verfahrenstechniken experimentieren und historisches Schmuckhandwerk erlernen. Das Stipendium, das von der C. Hafner Gold- und Silberscheideanstalt finanziert wird, ist mit den beiden Auserwählten im zehnten Jahr seines Bestehens. 

Eva Knoch beginnt ihr Stipendium im Mai. „Die Guillochiermaschine hat mich gleich das erste Mal in ihren Bann gezogen, das Arbeiten daran ist nahezu meditativ“, sagt die Stipendiatin. Alle Studierenden im Studiengang Schmuck haben in einem Projekt die Möglichkeit, für eine Woche in Berlin zu arbeiten – unter Anleitung erfahrener Schmuckmeister aus der Gruppe „Schmuck verbindet“. Bei Eva Knoch war das im Jahr 2016 – die Begeisterung ist seitdem ungebrochen. „Ich möchte mit den historischen Techniken am Ball bleiben, dafür ist das Stipendium ein Glücksfall“, freut sich die Karlsruherin. Im August wird dann Anna Sophie Fink nach Berlin reisen und ihr Stipendium antreten. Sie absolviert derzeit einen Masterstudiengang Schmuck in Belgien, den sie im Sommer abschließt. Ihre Beweggründe für die Berlin-Bewerbung sind klar: „Die Techniken zu bewahren, ist sehr wichtig. Dass wir sie einen so langen Zeitraum nutzen können, ist ein großer Luxus“, sagt die 28-Jährige. Sie wird sich mit dem Guillochieren und dem Emaillieren beschäftigen. „Mit diesen Techniken wurden die Fabergé-Eier hergestellt. Ich habe im Museum in Berlin einen Film über deren Emailleurin gesehen, das hat mich sehr fasziniert und war der Impuls für mich, mit diesen Techniken zu experimentieren.“ Die historischen Techniken sind sehr zeitintensiv, ohne das Stipendium wäre es nicht möglich, sich im Detail einzuarbeiten: „Das Stipendium ist ein großzügiges Geschenk an unseren Gestalternachwuchs“, freut sich Christine Lüdeke, Leiterin des Studiengangs Schmuck an der Hochschule Pforzheim. 

Da zwei der insgesamt acht Bewerberinnen überzeugten, vergab die Jury zwei dreimonatige Stipendien statt ein sechsmonatiges. „Die beiden diesjährigen Stipendiatinnen beeindruckten mit einer hohen Komplexität ihrer Arbeiten, sie experimentierten mit Keramik, Papieren und Metallen“, berichtet Christine Lüdeke. Was die Zeit in Berlin betrifft, sind die Stipendiatinnen in ihrer Arbeit völlig frei, „ein bisschen Edelmetall wäre aber auch sehr nett“, schmunzelt Dr. Ruth Reisert-Hafner bei der Vertragsunterzeichnung. Sie ist gespannt auf die Ergebnisse aus Berlin und auch interessiert am Austausch mit den Designerinnen. „Das Experiment aus Berlin in Pforzheim fortzuführen, ist uns wichtig – deshalb unterstützen wir darin, diese Erfahrungen zu sammeln.“ 

Weitere Informationen zu „Pforzheim Revisited“

Junge Schmuckdesigner für alte Handwerkstechniken begeistern, Wissen weitergeben und so neue, innovative Kreationen ermöglichen – mit dieser Intention startete im Jahr 2008 das Projekt „Pforzheim Revisited“. Zusammen mit dem Deutschen Technikmuseum Berlin (DTMB), der Arbeitsgruppe der erfahrenen Schmuckmeister „Schmuck verbindet“ und dem EMMA-Kreativzentrum Pforzheim hat die Hochschule das Projekt ins Leben gerufen. Teil davon ist seit 2010 das von der C. Hafner Gold- und Silberscheideanstalt finanzierte Stipendium für Absolventen der Hochschule Pforzheim. Die jungen Schmuckdesigner können sich so für sechs Monate in Berlin mit der manufakturellen Schmuckherstellung auseinandersetzen. Die Auswahlkommission zum diesjährigen Stipendium bestand aus Professor Andi Gut, Hochschule Pforzheim, Cornelie Holzach, Leiterin des Schmuckmuseums Pforzheim, Ruth Temur, Galeristin aus Berlin, und Dr. Ruth Reisert-Hafner, Vertreterin der Firma C. Hafner.

Foto: C. Hafner

Pressekontakt: birgit.meyer(at)hs-pforzheim(dot)de, Tel: +49 (7231) 28-6718