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Vito Pace neuer Professor für Bildhauerei & Dreidimensionales Gestalten

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Vito Pace lehrt seit 27 Jahren an der Fakultät für Gestaltung im Bereich der Künstlerischen Grundlagen. Nun leitet er als Professor den Bereich Bildhauerei & Dreidimensionales Gestalten.

Die Dreidimensionalität hat Vito Pace im Blut: Sein Vater war Bildhauer, sein Onkel besaß eine Holzwerkstatt. Nach dem Besuch des künstlerischen Gymnasiums reiste er mit 19 Jahren aus der ländlichen Region Basilikata ganz im Süden Italiens in den Norden. „In Florenz ist die ganze Geschichte, ich wollte unbedingt an der Accademia di Belle Arti studieren“, berichtet Vito Pace von seinen Anfängen als Künstler. Es ist die erste Akademie für Malerei in Europa, gegründet im Jahr 1563, ein traditionsreicher Lernort. Nach dem Studium stand ein erneuter Umzug an: Mit 23 Jahren ging Vito Pace 1989 nach Mailand, um für die Bildhauer-Persönlichkeit Francesco Somaini zu arbeiten. In dessen Atelier lernte er alles Wichtige: professionelle Bildhauerei in Marmor, Bronze und Gips, aber auch die Organisation von Verträgen, Ausschreibungen und Öffentlichkeitsarbeit. Somaini lehrte zudem an der privaten Kunstschule Fondazione Antonio Ratti in Como. Im gemeinsamen Unterricht machte Vito Pace erste Lehrerfahrungen – und knüpfte viele internationale Kontakte. So entstanden Freundschaften, seine erste Reise nach Deutschland führte ihn nach Köln und später folgte ein erneuter Umzug: von Mailand nach Stuttgart.

Ein Spaziergang in Pforzheim war es dann, der prägend sein sollte: „Ich ging an der Holzgartenstraße entlang und sah in den großen Fenstern im Erdgeschoss große Skulpturen, da wurde ich sehr neugierig“, erzählt er. Kurze Zeit später hatte er Peter Jacobi am Telefon, den damaligen Professor für Skulptur, der ihn direkt in die Hochschule einlud. „Können Sie schweißen? Ich kann alles.“ Seit dem Wintersemester 1994/95 lehrt Vito Pace an der Hochschule, ein Jahr lang vertrat er Abraham David Christian in dessen Professur. Neben der Lehre in Pforzheim arbeitet Vito Pace an vielen künstlerischen Projekten. Er war Stipendiat der Kunststiftung Baden-Württemberg und gründete einen Verlag. Er ist Initiator vieler Kooperationen und glaubt an die Kollektivität: „Kunst ist ein Prinzip von Vielen. Verbindungen herzustellen und sich gegenseitig zu konfrontieren ist sehr inspirierend für mich.“ Er war an vielen Ausstellungen beteiligt, in Deutschland, in Italien oder Russland. In Pforzheim ist er zum Kulturträger geworden, an der Hochschule hat er viele Studierende geprägt. Im Unterricht ist es ihm wichtig, Grundlagen zu schaffen. „Die Kunstgeschichte gibt uns viele Referenzen, die zu Regeln werden.“ Dieses Fundament hält Vito Pace für wichtig, denn „das wird man nie vergessen. Bei mir an der Schule gab es statt Englisch lieber Ornamentik“, lacht er. Seine Ausbildung lehrte ihn Wertschätzung. Auf dem Dachboden der Fakultät hat er historische Gipsabgüsse gefunden aus den Anfängen der Schule, Kunstabgüsse von berühmten Werken von Bernardo Rossellino oder etwa ein Fragment von der Balustrade der Tempel der Athena Nike in Athen. Diese altehrwürdigen Modelle wird er mit seinen Studierenden restaurieren. „Man sieht daran sehr gut, wie der ursprüngliche Künstler daran gearbeitet hat. Wir dürfen Respekt haben vor dem, was schon lange vor uns existierte“, sagt Vito Pace.

Foto: Harald Koch