Design PF

Abschlussarbeiten Accessoire Design

Niklas Venter: Anders, wie die Anderen

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Prof. Dr. Silke Helmerdig 

  Anders, wie die Anderen. Was nach einem süddeutschen Grammatikfehler klingt, ist eine gestalterische Auseinandersetzung des Scheinwiderspruchs von Abgrenzung und Zugehörigkeit. Daraus entstand die konzeptionelle Brillenkollektion „Pi56“ aus Büffelleder und Messing. Die Objekte, die jeweils nach Paradoxa wie „der perfekte Fehler – die fehlerhafte Perfektion“ benannt sind, zeigen die Wechselwirkung von Titel zu Ding und hinterfragen durch ihre eingeschränkte Funktion die Definition der Brille.

Fotos: Alexander Sauther, Model: Niklas Venter

Emma Maria Mayer: filum

Betreuung: Prof. Madeleine Häse und Simone Sommer M.A.

Primäre Textiltechniken werden eingesetzt um ein Abfallmaterial (Kabelabfälle aus der Baubranche) wertsteigernd in einen Kreislauf einzubinden und ästhetische Alltagsobjekte zu erstellen. Dabei werden Nutzer*innen in den Gestaltungs- und Wiederverarbeitungsprozess mit einbezogen um eine emotionale Verbindung zwischen Nutzer*in und Objekt zu schaffen und den Lebenszyklus der Objekte zu verlängern. Es entsteht eine Nutzungsintensivierung und Wertsteigerung eines Abfallmaterials.

Fotos: Emma Mayer

Deborah Feierabend: aora

Betreuung: Prof. Madeleine Häse und Milena Bucher

Werte, Vorstellungen und Überzeugungen
Jeder trägt sie in sich und sie sind doch so verschieden.
Sie leiten und begleiten uns in durch unser Leben.
Das was wir als wertvoll erachten, rückt dabei besonders in den Fokus.
„Materielle Armut, geistiger Reichtum“ _WabiSabi nach Leonard Koren_
Was wir in uns haben, tragen wir nach außen. Nach eigenen Werten ausgewählte Objekte verkörpern diese, machen sie für andere sichtbar und beeinflussen wiederum das Innen anderer.
Die genaue Wahrnehmung der Welt und Betrachtung dessen, was sie bewegt und in sich hält sind zum Leitgedanken dieser Kollektion geworden.
Formen, in denen Innen zu Außen wird, oben zu unten und starr zu weich.
Fertigungstechniken, die ganze Silhouetten bestimmen und akzentuiert eingesetzt zum genauen Betrachten einladen.
Materialien, die sich anschmiegen und ihre Benutzung sichtbar machen.
In der Kollektion „aora“ sind Accessoires entstanden, die Bindung zum Träger aufbauen, in ganzheitlichen Volumen und puren Linien um den Körper gelegt.
Eine Kollektion zur ruhigen Wertschätzung von Handwerk und dynamischer Schönheit.

Fotos: Lara Slevec,  Model: Anika Kondziella

Lisa Glosse: PHOBIA

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Prof. Christine Lüdeke

Mehr als 15% der Bevölkerung in Deutschland leidet unter Angststörungen und den damit einhergehenden Einschränkungen im Alltag. Insbesondere seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben Ängste und Phobien einen noch größeren Stellenwert in der Gesellschaft eingenommen. 

In meiner Bachelor-Thesis PHOBIA habe ich mich mit der Frage auseinandergesetzt, ob Accessoires eine stressmildernde Wirkung ausüben und damit auch das Risiko für Angststörungen reduzieren können. 

Die Kollektion ist aus intensiven Recherchen bisher vorhandener Behandlungsmethoden entstanden und baut auf den Erkenntnissen von Farb- und Aromatherapie, Haltungs- und Achtsamkeitsförderung sowie positiver Konditionierung auf. 

Hierfür habe ich beispielsweise mit beruhigenden Aromen wie Lavendelöl, mit Parallelen zum Wellnessbereich durch Materialien wie Jadesteine und Walnussholz oder auch mit haltungsfördernden Gurten für eine angstfreie, selbstbewusste Haltung gearbeitet. 

Ziel der Kollektion ist es, auf die Verbreitung und Relevanz des Themas Aufmerksamkeit zu machen und gleichzeitig Wege aufzuzeigen, wie dieses in den Alltag integriert und enttabuisiert werden kann. 

Fotograf: Christian Metzler, Model: Adelina Tupella

 

Sandra Schellhammer: catching fire | burning out

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Prof. Christine Lüdeke

In der Kollektion - catching fire | burning out - geht es um das Feuer und den Menschen. Wie das Feuer den Menschen beeinflusst und inspiriert hat aber auch wie es zerstören und verbrauchen kann.
Feuer fangen | ausbrennen - es beschreibt den Spannungsbogen zwischen freudigem Tatendrang und erschöpfter Kapitulation und das mit der symbolischen Kraft des Feuers. Es kann einen Verlauf darstellen, soll aber eher aufzeigen, wie zwei Gegensätze stark miteinander verbunden sind und in einer Balance sogar von Nutzen sein können. Stress ist dabei genau wie das Feuer mit nützlichen und zerstörerischen Aspekten ausgestattet. Sie sind Fluch und Segen zugleich.

Bei Betrachtung eines Brandverlaufs, im Vergleich mit einer Stressreaktion, fallen Gemeinsamkeiten auf. Im Anfangsstadium sind beide Verläufe noch unter Kontrolle. Man kann sie beeinflussen und leicht löschen. Erst wenn die Reaktion zu schnell und zu stark voranschreitet gibt es kein halten mehr. Diese Beobachtung, von Stress der zu Motivation sowie zur totalen Erschöpfung führen kann und von Feuer als Nutzen und Schaden, wurde für die Entwicklung der Kollektion genutzt. Die vier Bestandteile meines Themas - catching fire | burning out – dienen dabei sinnbildlich für vier Facetten beziehungsweise Stadien.

Catching steht für den Moment der Entzündung. Etwas beginnt, man ist motiviert, etwas aufgeregt und macht Pläne. Es symbolisiert einen Anfang von etwas und es gibt eine Art Startpunkt, von dem alles ausgeht.

Fire steht für das lodernde Feuer, bei dem Flammen durch die Luft peitschen. Die Stimmung ist aufregend und man wird in den Bann des Lichts und Farbenspiels gezogen. Es ist beeindruckend und durch die wohlige Wärme, die es ausstrahlt, zugleich beruhigend. Ein Gefühl des Tatendrangs ist vorhanden und die Wirkung auf das Umfeld ist stark. Burning zeigt die glühende Phase des Feuers, wenn das Flammentreiben erlischt oder auch bevor es dazu kommt. Ein unumkehrbarer Prozess ist sichtbar, das Licht wandelt von einem Ende zum anderen, es leuchtet und man hört ein leises Knistern und Knacksen. Out ist der letzte Zustand, und zwar der des danach. Was bleibt übrig von dem Geschehen? Bleibt etwas? Wie ästhetisch kann ein Überbleibsel sein und was kann man damit überhaupt noch machen? Es wird unaufgeregter, kleiner und eher in sich gekehrt. Die Accessoires haben weniger Gewicht, Kapazität und Material.

Diese vier Begrifflichkeiten werden in der Kollektion zu Produktgruppen von jeweils einem Paar Schuhe, einer Tasche, Tücher und einer Homebase, die als Ort dient an dem die Taschen und teilweise auch die Schuhe platziert werden können. Es entstehen für jeden Begriff Farbkarten, Flächenbearbeitungen und Formsprachen, die dennoch einen gemeinsamen Ursprung haben oder ineinander übergehen.

 

Clara Schäfer: Playtime

Betreuung: Prof.Madeleine Häse, Prof.Christine Lüdeke

"Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen." - Oliver Wendell Holmes

Spiel und Spielzeit (Playtime) werden in erster Linie mit Kindern assoziiert. Irgendwo zwischen der Kindheit und dem Erwachsenwerden hören die meisten Menschen auf, in der vollen Bedeutung des Wortes zu spielen – spätestens in der weiterführenden Schule wird gelehrt, dass das Vergnügen erst nach der Arbeit kommt und, dass Spielen der Gegensatz von produktivem Handeln ist.

Ich habe mich in meiner Recherche intensiv mit dem Thema Spiel (im Sinne des englischen Wortes play – dem Spiel als Geisteshaltung bei einer Aktivität) auseinandergesetzt.  Mein Ziel dabei war es, herauszufinden welchen Wert das Spiel auch über die Kindheit hinaus für den einzelnen Menschen und die Gesellschaft mit sich bringt und auf welche Weise Spiel, Kreativität und Mode miteinander zusammenhängen. Da Spiel laut Definition stets zweckfrei ist, habe ich es in meinen Designprozess integriert, ohne es dabei zu instrumentalisieren und so dieser Eigenschaft zu berauben. Ganz im Sinne des Spiels lag mein Fokus auf einem Designprozess, der nicht durch Planung, sondern spielerisches Ausprobieren gekennzeichnet ist.

Model: Lisa Glosse  Fotografin: Larissa Gohlke

Lisa Van Wersch: SHE ASKS

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer u. Prof. Dr. Silke Helmerdig

Bei radikaler allgemeiner Veränderung, braucht jeder Einzelne zuerst seine eigene Veränderung. Aber wie können wir uns (gemeinsam) ändern? In dieser Arbeit wird das Markenkonzept SHE ASKS vorgestellt. SHE ASKS ist ein sozial nachhaltiges Accessoirelabel, das sich jährlich wechselnd mit gesellschaftskritischen Themen befasst. Mit einer reduzierten Produktpalette bildet die Marke eine Plattform und Startbahn für den Austausch, Fragen und zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung. Stetig den beiden Fragen auf der Spur: Was ist eigentlich wertvoll? Und: können uns Erinnerungen verbinden? Um soziale Fragestellungen nicht aus der Theorie heraus zu bearbeiten, werden Interviews mit Betroffenen, Aktivist:innen, Gegner:innen oder anderweitig Beteiligten geführt. Das Ziel der Interviews ist es, Erinnerungen zum Begriff wertvoll zu sammeln. Das Gestaltungstool für die Accessoireentwicklung ist das Übersetzen meinerseits von den mir anvertrauten Erinnerungen in Farb-, Form- und Detailentscheidungen. Farblich monochrom gestaltete Objekte werden zur Brücke der Empathie zwischen Konsument:innen und sozialen Fragestellungen. 
Im Gesamtkontext dieser Thesis wird nicht nur der Markenaufbau des Accessoirelabels beschrieben, sondern auch die Grundzüge einer eigenständigen Produktion in Deutschland entworfen. Durch eine All-Female-Struktur bietet sie einen Schutzraum für marginalisierte Frauen, denen sich die Gelegenheit bietet, sich unterstützt neu zu kalibrieren.
Die erste Kollektion, bestehend aus 5 Accessoires und einem Buch. Sie arbeitet mit sogenannten „Straßenkindern“ in Berlin zusammen. In den Entwürfen werden ihre Erinnerungen zu Kuscheltieren, Schlüsselanhängern und sozialen Bindungen übersetzt. Und das Projekt geht weiter: https://she-asks.com und auf Instagram via @she___asks

Shooting: Vuk Kokot
Models: Madlen Kneile & Yared Merkke

Sara-Ann Kornmesser

Basierend auf Kurt Schwitters Aussage, dass man den chaotischen Dadaismus als Übergang zur Veränderung ansehen kann und dass sich aus dem Chaos ein strukturierter Wandel ergibt, habe ich Verbindungen zwischen der Punk und Postpunk-Bewegung, sowie Konstruktivismus und Dadaismus untersucht.Dadaismus und Punk bilden das Chaos, während Konstruktivismus und Postpunk die strukturiertere, mehr entwickelte Version ergeben. Die Lebensgeschichte und Persönlichkeiten der vor allem musischen Vorbilder liefern viel Input für die Kollektion. Für die Formensprache bietet sich eine Kombination aus Dada Chaos und strukturiertem Konstruktivismus an. Strukturierter Wahnsinn, wenn man so möchte. Aus den Gemeinsamkeiten und Ableitung voneinander entwickelt sich die Stimmung. Zerrissene Kleidungselemente geben den radikalen, aufsässigen, chaotischen Geist der Dadaisten und Punk Bands wieder, während geometrische Ledertaschen den mehr strukturierten, industriellen Charakter der Konstruktivisten und Postpunk Bands darstellen.
Dem Ganzen wird ein autoritäres Aussehen verliehen, das auf die größte Gemeinsamkeit aller Künstler anspielt, den Protest gegen Regierung und Krieg. Abgesehen von „vorlauten“ Sprüchen wird der grafische Stil der Kunstströmungen, die Collage, genutzt, um mit Elementen der Bands, Prints zu entwickeln. Die Sprüche lassen sich auf Songtitel/ lyrics zurückführen und sind teilweise in satirischer Art kombiniert.
Ein Zusammensetzen von unterschiedlichen Stimmungen, upgecycleten Bestandteilen und Prints ergibt SHI(R)T CRIMES.

JULIANE SPIEß: more than meets the eye

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Prof. Silke Helmerdig

Etwas beinhaltet mehr, als das Auge erfassen kann. Ist es möglich, ein Accessoire zu gestalten, welches nicht greifbar und visuell zu erfassen ist? Welche Klänge stehen hinter dem gegenständlichen Accessoire in der Fashionindustrie? Gibt es Accessoires, die ohne die meist resultierenden sozial- und umweltproblematischen Auswirkungen der Fashionindustrie produziert werden können? Und kann ein stoffliches Accessoire auch als ein Klanginstrument gesehen werden und funktionieren?

Model: Janina Au, Heidrun Schmiedel, Julius Mayer, Deborah Zorn

 

SEDEF SEZGIN: Virago - göttliche Ambivalenz

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Isabelle Possehl

Bei der Recherche der griechischen Götter stoß ich auf die ambivalenten Charaktereigenschaften, welches mein Interesse weckte und ich mich damit beschäftigen wollte. Ich fasste den Entschluss mich mit vier griechischen Göttern, und zwar mit jeweils zwei männlichen und zwei weiblichen Göttern auseinanderzusetzen. Meine Auswahl fiel auf die vier Folgenden: Athene – Göttin der Weisheit und Kampfes, Aphrodite- Göttin der Schönheit, Hades- Gott der Unterwelt und Hermes- der Götterbote. Nachdem ich meine Recherche über die Götter fortsetzte, ist mir der Begriff „virago“ aufgefallen. Auf der Suche nach der Bedeutung dieses Begriffes stellte sich heraus, dass das Wort aus dem Lateinischen stammt und es Gott beziehungsweise Heldin bedeutet. Somit fasste ich den Entschluss, mich in meiner Bachelor-Arbeit mit den ambivalenten Charaktereigenschaften der griechischen Götter und Ihrer Heldenhaftigkeit zu befassen und diese in meiner Kollektion gegenüberzustellen.

Fotografin: Cécile Zahorka, Model: Hades: Ali Alayin, Hermes: Vladimir König, Aphrodite: Lucienne Vischer, Athene: Miray Ciniviz

LAURA-CONCETTA MANGIONE: trust intuition

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Prof. Christine Lüdeke

Intuition, für viele nur eine „Gefühlsduselei“ oder Bauchgefühl. Das Gehirn, in welchem die Intuition verortet sein soll, stellt Wissenschaftler bis heute vor Rätsel. Ich stellte fest, dass es keine feste Definition für die Intuition gibt. Die Intuition existiert, in jedem von uns und doch ist sie nicht greifbar. Die Intuition agiert wie ein feines und sensibles Gesamtschaltsystem, welches den Menschen komplett durchsäht - gleich einem Pilzmyzel unterhalb der Erde, dass ebenso im wechselseitigen Versorgungsaustausch mit seiner Umgebung steht.

Fotograf: Christian Metzler, Model: Lisa Glosse

MARGARITA BECKER - The traces of our origin

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Isabelle Possehl

Bei der Recherche der griechischen Götter stoß ich auf die ambivalenten Charaktereigenschaften, welches mein Interesse weckte und ich mich damit beschäftigen wollte. Ich fasste den Entschluss mich mit vier griechischen Göttern, und zwar mit jeweils zwei männlichen und zwei weiblichen Göttern auseinanderzusetzen. Meine Auswahl fiel auf die vier Folgenden: Athene – Göttin der Weisheit und Kampfes, Aphrodite- Göttin der Schönheit, Hades- Gott der Unterwelt und Hermes- der Götterbote. Nachdem ich meine Recherche über die Götter fortsetzte, ist mir der Begriff „virago“ aufgefallen. Auf der Suche nach der Bedeutung dieses Begriffes stellte sich heraus, dass das Wort aus dem Lateinischen stammt und es Gott beziehungsweise Heldin bedeutet. Somit fasste ich den Entschluss, mich in meiner Bachelor-Arbeit mit den ambivalenten Charaktereigenschaften der griechischen Götter und Ihrer Heldenhaftigkeit zu befassen und diese in meiner Kollektion gegenüberzustellen.

VANESSA TSCHENTKE: einKlang

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Prof. Christine Lüdeke

einKlang – ein Kollektionskonzept von Klang und Einklang.

Klang ist allgegenwärtig – wie Nada Brahma besagt: Die Welt ist Klang. Wir sind ständig von Klängen umgeben und sie bestimmen unser Leben. Mit dem Klang vollständig im Einklang zu sein, ist ein tiefes wohltuendes Gefühl.

einKlang ist eine 3 Teilige Kollektion: Glasobjekte, Lederobjekte & eine interaktiv, erfahrbare Klanginstallation.

Fotograf: Christian Metzler, Model: Thilo und Lea, Glasbläser: Michael Schwarzmüller

ANNA-LENA VALLON: you know what I'm like

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Prof. Silke Helmerdig

"Many have an image of me. Few get the picture .“

Oft werden wir mit Aussagen über unsere Person konfrontiert, mit denen wir uns nicht identifizieren können. Vorschnell wird über das Gegenüber geurteilt.

Die Arbeit „you know what I‘m like“ setzt sich daher mit der Persönlichkeit und der Diskrepanz zwischen Selbst - und Fremdwahrnehmung auseinander und bedient sich dabei dem nicht eindeutig als nach Außen oder Innen gewandt identifizierbaren Möbiusband.

Die Kollektion führt vor Augen, wie schwer es ist, einen Menschen und seine Persönlichkeit richtig zu deuten, wenn man es nicht einmal bei solch trivialen Objekten, wie Accessoires, vermag .

Fotograf: Mara Engelsberger, Model: Beatrice Blazer, Hair: Jasmin Berger, Make up: Michaela Herrmann

LISA ZABEL: Camp-It‘s good because it‘s awful

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Prof. Silke Helmerdig

Die Kollektion „Camp-It‘s good because it‘s awful“ beschäftigt sich mit dem ästhetisches Phänomen „CAMP“, welches als Aushängeschild der Pop und Queer-Kultur gilt. Der Begriff Camp ist ein wichtiges Instrument, wenn es um die Diskussion ästhetischer Phänomene, kulturelle Studien und Genderstudies geht. Nicht die Schönheit steht bei Camp im Vordergrund. Camp ist die Liebe zum Unnatürlichen, dem Trick, der Übertreibung. Das Kernthema der Arbeit fokussiert sich auf das Gefühl, welches Camp beim Betrachter erzeugt und die darauffolgenden Gedankenmuster, welche durch die Stilrichtung angeregt werden.

Fotograf: Anna Fabian, Model: Alpha Barry

CARLA SCHNELL: CYBERDYNE AIC - the last invention

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Prof. Johann Stockhammer

Im sechsten Semester habe ich mich mit dem Thema Genmanipulation auseinander gesetzt, weshalb es für mich nahe lag, mich mit einem Thema zu befassen, das eng mit diesen Entwicklungen zusammenwirken könnte. Behandelt wurde das Thema der künstlichen Intelligenz und das mögliche Verschmelzen von Mensch und Technologie. Bei der Genmanipulation findet ein biologisches Hacken des menschlichen Körpers statt. In Zeiten von künstlicher Intelligenz geschehen diese Optimierungen durch Technologie am oder im Körper. In Folge dessen wird deutlich, dass diese Thematik in der Gegenwart eine entscheidende Rolle spielen wird. Denn unter dem, was wir heute als „künstliche Intelligenz“ verstehen, wird in naher Zukunft kein Weg vorbeiführen. Mit dem Thema Künstliche Intelligenz wird noch immer aufgrund diverser Science-Fiction Filme oftmals Negatives verbunden. Alle reden über Künstliche Intelligenz, aber kaum jemand hat eine klare Vorstellung davon, um was es geht. Es ist Zeit, einen neuen Blick auf KI zu werfen. Auf die Gründe für übertriebene Erwartungen und Ängste, aber auch auf das Verhältnis von künstlicher und menschlicher Intelligenz. Denn kombiniert sind die beiden Intelligenzen erfolgreicher und leistungsfähiger als für sich allein. Die Zukunft gehört der Allianz von Mensch und Maschine. Deshalb ist wichtig zu verstehen, wie sich KI in den menschlichen Organismus integrieren lässt und welche Optimierungspotenziale daraus resultieren. In diesem Feld entstehen auch die Anknüpfpunkte meiner praktischen Arbeit. Die in drei Produktgruppen aufgeteilte Kollektion „Cyberdyne AIC – the last invention“, zeigt die Evolutionsstufen vom Menschen, über ein Mischwesen, den sogenannten Cyborg, bis hin zur Maschine, in Form einer sechsteiligen Sneaker Kollektion.

NORA DÖRING: PRETENCE

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Prof. Christine Lüdeke

Viele Frauen fühlen sich von Schönheitsidealen und dem Drang, diesen zu entsprechen, unter Druck gesetzt. Sie denken nicht perfekt genug zu sein, fühlen sich unwohl in ihrem Körper oder möchten in ihre natürliche Ästhetik eingreifen. Genau an diesem Punkt setzt die Kollektion PRETENCE an und vermittelt Frauen ihren eigenen Körper zu akzeptieren und zu lieben. Die Accessoires fallen durch den Kontrast von makelhaftem Leder und harmonisch, eleganten Formen auf. Dabei zeigen sie die Diversität von Schönheit und Körpern und bestärkt Frauen in ihrer natürlichen Erscheinung und ihrem individuellen Selbst.

Fotograf: Christian Metzler, Model: Lotte Waldmann, Sharon Omini, Heidi Geoigi

MARA LAIBACHER: REVOLVULVA

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Silke Helmerdig

revolvulva beschäftigt sich mit der Geschichte der Frauenbewegung. Vier Figuren charakterisieren in einem Film je eine Welle des Feminismus, die am Anfang portraitiert werden. Durch einen „time travel corridor“ treffen sie mit Baubo, einer aus der griechischen Mythologie abgeleiteten Figur, zusammen und feiern mit der Lifting-Skirt-Performance den Vulva-Mythos. Basierend auf den Figuren im Film entstand so die revolvulva-Kollektion.Dieses Projekt soll den Zuschauer auf humoristische Weise konfrontieren und gibt einen Blick in die Vergangenheit um in der Zukunft etwas ändern zu können.

Kamera Stills: Christian Neuberger, Produktfotos: Katharina Kraft, Darstellerinnen: Luise Harder, Jelena Kunz, Matilde Outeiro, Marlene Florentine,Otiti Engelhardt

IRINA FOMINA: SCHÖN OBJEKTIV

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Prof. Silke Helmerdig

Paradiesvögel, die schönsten aller schönen Vögel, das fliegende  Wunder, die wandelnde Farbpalette, die Extravaganz und gleichzeitig der Überfluss der Natur.  Sie faszinieren uns mit ihren vielfältigen  kräftigen Farben, ausgefallenen Körperteilen und mit ihrem graziösen und sorglosen Erscheinen. Die Paradiesvögel sind die schönsten Naturwesen unserer materiellen Welt und gleichzeitig erscheinen sie als „nutzlose“ Objekte in unserer Gesellschaft, die sich eher nach Objektivität, Rationalität und Vereinfachung.

Die Frage ist, ob die von der Natur geschaffene Schönheit der Paradiesvögel wirklich überflüssig ist oder brauchen Menschen diese extravagante Ästhetik des Naturürberflusses?  Wo liegt die Übergangsgrenze zwischen der extravaganten Schönheit der Paradiesvögel und kitschnahstehender Vulgarität? Welche gestalterischen Prinzipien soll man beachten, um der unaufdringlichen Extravaganz der Paradiesvögel vermieten zu können. Mit Antworten auf diese Fragen beschäftig sich die Thesis „schön objektiv“.

Fotograf: Marina Kraan, Tatjana Mokhrjakova, Model: Zenja Kudrjavcheva

FABIA BRÜNING: CHOREOGRAPHIC ACCESSORIES

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Cristina Torchio

The body moves and dances every day as we put on and interact with our accessories. The way we put on shoes, lift bags, and swing them around the body are part of daily routines and unconscious processes. 

The accessory has a bigger influence on our moving habits than we are aware of. The idea was to create accessories where the wearer has to perform a certain movement while using the accessory. 

In other words, to get choreographed (moved) through the designs of the products. With the aim to increase physical awareness and thinking, each accessory is supposed to provide a different kind of experience.

Fotographer: Michelle Mantel Model:Fabian Riese Make Up: Sascia Reibel

Celina Weigel: Modern Prospector ‒ strive for urban adventure

Betreuung: Prof. Madeleine Häse, Christiane Brunk

Die Kollektion Modern Prospector- strive for urban adventure, hat eine Herrenkollektion zum Inhalt, die für das Unternehmen Braun Büffel entwickelt wurde

Modern Prospector zeigt einen visionären, konzeptionellen Ansatz für die Marke Braun Büffel auf.
Es werden Passepartout-Teile gezeigt, die das Markenimage visualisieren und die Hauptkollektion überspitzt weiterentwickelt darstellen. Dieser Schritt könnte einen Ausblick auf die zukünftige Designsprache bzw. Funktionalität geben, die in einem Rahmen von etwa zwei Jahren erscheinen könnten.

Inspirationen für die Kollektion lieferte die Literaturverfilmung Jack London’s Wolfsblut von Randal Kleisner, der im Jahre 1891 am Klondike River in Kanada spielt.

Fotograf: Firat Tuncer ,Model: Tim Gehring

MARC-ANDRÉ BRAUN: OBSESSION

Betreuung: Prof.Johann Stockhammer, Prof. Christine Lüdeke 

Obsession vom griechischen „obsessio“ und lateinischen „obsidere“ bedeutet so viel wie besetzt sein, Blockade, belagern oder bedrücken.

In der Psychologie wird wie Obsession als Obsessive – compulsive - disorder betitelt, eine Zwangsstörung, welche häufig mit Angst, Ekel oder Furcht verbundene Zwangsgedanken und Zwangshandlungen beschreibt. Als Obsession versteht man heute eine Ich – Persönlichkeitsstörung mit dem Abkapseln von Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen zum Selbstschutz.

Die Besessenheit durch Dämonen (daemon = wissend), Engel, Ahnen und Götter verkörpert einen wesentlichen Aspekt der Obsession und entzieht sich dem naturwissenschaftlichen Verständnis. Paranormale Poltergeist Phänomene und Manifestationen ohne ersichtliche Herkunft, reißen eine Kluft in die Auffassung von Realität. Die Obsession legt einen mit allen Sinnen erfahrbaren, Energetischen Fluss zwischen den Welten offen. Durch Absichten und Fokussierung nimmt die feinstoffliche Welt direkten Einfluss auf unsere materielle Wirklichkeit.

Fotograf: Marc-André Braun

NATALIA LILIAN STRZEMPEK: AZULEJO

Betreuung: Madeleine Häse, Prof. Christine Lüdeke 

Die Bachelorarbeit „azulejo“ steht für die Verbindung von Tradition und Moderne in der portugiesischen Architektur und deren Zusammenhang mit der Identität der Gesellschaft. Kernpunkt der Arbeit ist die portugiesische Fliesenmalerei, welche einen Bezug zwischen der traditionellen und modernen Architektur herstellt. Hierbei wurde darauf abgezielt, die gestalterischen Grundsätze und Prinzipien der Architektur Portugals auf Accessoires zu übertragen und gleichzeitig eine Kollektion im modernen, zeitlosen Stil zu schaffen, mit der sich die Menschen identifizieren können. Die Namensgebung „azulejo“ der Accessoires-Linie bezieht sich sowohl auf die traditionell portugiesische Form der Fliesenmalerei, als auch auf moderne Interpretationen. 

Fotograf: Thomas Kärcher, Model: Sophie Gruber, Dina Ghawaly

STEFANIE BENZ: [hydolum] - GÖTZENBILDER ZU ZEITEN DER DIGITALISIERUNG

Betreuung: Madeleine Häse, Prof. Christine Lüdeke

 Die Arbeit befasst sich mit dem Thema „Götzenbilder“ - der lateinische Begriff des Wortes bezeichnet eine Person oder eine Sache, der Verehrung. Moderne Götzenbilder, wie das Smartphone oder das Tablet, sind dauerhafte Begleiter des täglichen Lebens geworden und bestimmen somit einen großen Teil unseres Alltags. Es sind ironisch angehauchte Accessoires entstanden, die ausschließlich Platz für ein Smartphone oder andere kleine digitalen Geräte bieten, um somit dem Objekt der Verehrung den großzügigen Raum zu geben, den das Gerät auch im täglichen Leben einnimmt. Die Accessoires verbinden sich durch verschiedene Riemen mit dem menschlichen Körper und ergeben somit eine Einheit.

Fotograf: Stefanie Benz, Model: Debora Zorn, Cecilia Finking

CHRISTIANE WITTKE: O’DEUR No5

 Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Dipl. Kfm. Robert Müller-Grünow

 O’DEUR No5 ist eine Auseinandersetzung mit dem ganzheitlichen Wahrnehmungserleben, der psychischen Reaktion auf Duftstoffe sowie der semantischen Bedeutung der olfaktorischen Sinnenswahrnehmung. Der Kollektionsname setzt sich hierbei aus dem französischen Wort für Duft und den fünf Hauptsinnen des Menschen zusammen. Zielsetzung war eine Kollektion, die ausgewählte Düfte visuell und taktil darstellt ohne durch Konnotationen des duftspendenden Objekts beeinflusst zu sein. Es entstand eine Kollektion, unterteilt in blumig und fruchtig, mit insgesamt sechs Taschen, davon zwei Doppelfunktionale sowie vier Texturen. 

 Fotograf: Florian Klein, Christiane Wittke 

LAURA STEPPER: Pest!

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Christine Lüdeke

Das Bakterium Yersinia pestis wurde durch Mutationen zum tödlichen Erreger der Pest. Die größte Pandemie ereignete sich in den Jahren 1348 bis 1351 und forderte über 20 MillionenTote. In solchen Krisenzeiten sucht die Gesellschaft nach Schuldigen und Hoffnung, an die sie sich klammern kann. Bis heute kann die Seuche durch Flöhe von Ratten auf Menschen übertragen werden. Die Kollektion Yersinia thematisiert die Auswirkung der Pest auf Mensch und Gesellschaft. Dabei wird hervorgehoben, dass die Ratten nicht nur die Überträger, sondern auch Opfer der Seuche sind.

Fotograf : Laura Stepper,  Model : Marina De Masi, Johanna Lehn,  Location : Kloster Maulbronn

XUAN HY NGUYEN: EXÉLIXI

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Silke Helmerdig

Der Name der Kollektion εξέλιξη („exélixi“) stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Evolution“. Schwerpunkt dieser Arbeit ist die Entwicklung eines neuartigen, leicht zu bearbeitenden und biologisch abbaubaren Materials aus eigener Herstellung, namens „Risoflex“ und die Integration von Sensoren zur Erfassung der alltäglichen Umwelt als symbolische Antwort auf die fortschreitende globale Erwärmung der Atmosphäre und die damit einhergehenden Veränderungen der Pflanzen- und Tierwelt, aber auch die anstehenden, notwendigen Veränderungen in den Produktionsweisen in der Industrie, beispielsweise die Reduzierung der Gifte während der Produktion. 

Fotograf: Elmar Theurer, Model: Yen Xuan Nguyen, Xuan Hy Nguyen

STEFANIE HANSER: ‚Videshee‘

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Christine Lüdeke

Bunte Götterbilder mit skurrilen Reittieren oder heiliges Flusswasser, das getrunken wird und gleichzeitig darin Leichen verbrannt werden. Die surrealsten Geschichten scheinen in Indien real sein zu können. Mitgerissen und fasziniert, von der für mich total fremden Welt, die nicht andersartiger sein könnte; Indien. Das Fremde wird als Herausforderung der Identität der Menschen gesehen. Das Uneigene, das das Selbstverständnis von dem was wir sind oder sein wollen, in Frage stellt. Im Alltag, dem Vertrauten der Menschen, wird die Wirklichkeit nicht mehr bewusst reflektiert. Der Gewinn des andersartigen Erlebens geschieht durch das Stören alltäglicher Dinge. Die Wahrnehmung wird sensibilisiert und die bewusste Wirklichkeit neu wahrgenommen. Durch die ständige Veränderung des Fremden wird alles in Gang gehalten, wirkt belebend und wir fühlen uns lebendig. Der Zugang zu einer völlig andersartigen Welt, soll uns Menschen sich öffnen lassen, um Neues zu entdecken.

Fotograf: Marco Stojanovic, Model: Alicia Diefenbach, Patricia Dinges

 

LARISSA BANSE: NOX - DUNKELHEIT, AUS DER WIR STAMMEN

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Dr. Silke Helmerdig

Die Kollektion NOX steht für die Beeinflussung unserer Wahrnehmung durch die bei Nacht herrschende Dunkelheit und unsere Versuche diese durch Beleuchtung zu verdrängen. Das Wechselspiel aus glattem Latex und weichem Samt erzeugt Spannung und spricht den, in der Finsternis verstärkt zum Einsatz kommenden, Tastsinn des Trägers an. In Anlehnung an den  Pyrkne-Effekt, der dafür sorgt, dass bei Mondschein die Umgebung in Blautönen wahrgenommen wird, wurden die Accessoires in dunklem Blau gehalten, die Farbgebung lediglich vereinzelt durch ein Royalblau, vor allem aber durch den Einsatz farbig fluoreszierenden Plexiglases ergänzt.

Fotograf: Norbert Müller, Model: Lea Lensky

LAURA HORNGACHER: urbanWildLife

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Christine Lüdeke

Das Thema „urbanWildlife" ist eine Zusammensetzung aus urban, wild und life bzw. wildlife. Als lnspirationsquelle diente Neuseeland mit seinen Ureinwohnern „Maori" und der endemischen Natur. Dieses Land hat eine Balance zwischen Natur, Kultur und Moderne geschaffen. In der Kollektion werden ebenfalls moderne Formen, Farben und Materialien mit traditionellen Maori-Mustern und der Natur Neuseelands verbunden. Dieses wird mithilfe von Kontrasten und Veränderungen verdeutlicht und zu einer neuen Formensprache zusammengefügt. Die Kollektion überrascht, wie die Natur in Neuseeland und zeigt ihr detailreiches Design erst auf den zweiten Blick. Das Innere der Taschen und die Innensohlen der Schuhe sind mit neuseeländischen Blüten verziert. 

Fotograf: Laura Horngacher, Model: Marie Birkenmaier 

FRANZISKA KAISER: HL x Human

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Christine Lüdeke

Die Inspiration meiner Abschlussarbeit findet ihren Ursprung in der Zusammenarbeit mit einer körperlich behinderten Kommilitonin während eines Workshops. Dabei kam die Frage auf, weshalb die Modebranche ein so großes Defizit im Bezug auf Mode und Accessoires für Menschen mit Behinderungen aufweist. Betrachtet man Behinderungen als ein soziales Konstrukt, da der Körper nicht den erlernten gesellschaftlichen Normvorstellungen entspricht, lässt sich dieses Konstrukt durch das sensibilisieren für neue, nicht genormte Werte fortschrittlich beeinflussen.Dies wird in der Formsache und der Funktion der Accessoires aufgegriffen. Ein Teil der Kollektion bezieht sich auf das kompensieren von fehlenden Elementen durch das hinzuziehen von externen Hilfsmitteln, wie den „Taschen -Prothesen“. Der zweite Part lebt von diesen fehlenden Elementen. Durch ihn wird vermittelt, dass die von uns verurteilte „Unvollständigkeit“ eine Vollkommenheit besitzt, welche die jeweilig betroffenen Individuen einzigartig macht.

Fotograf: Natalie Lehmler, Model: Vanessa Prinz

SHARI KUGEL: NOTHENTICITY

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Matthias Kohlmann

Diese Bachelorarbeit nimmt Bezug auf den Begriff der Authentizität und dessen facettenreiche Wahrnehmung.Der Titel „Nothenticity“ beinhaltet eine Verschmelzung der englischen Adjektive „not“ und „authentic“ – wobei dieser keine negative Wertung des Wortes „authentisch“ darstellt, vielmehr beschreibt dieser die Zukunft der Authentizität in einer digitalisierten Welt. „Nothenticity“ stellt somit eine Abwehrhaltung gegenüber einer ständigen Transparenz dar. Sei es im Netz oder in Augenblicken in denen jeder nachvollziehen kann wer man ist oder wo man sich gerade befindet. Es handelt sich dabei um eine Frauenkollektion, welche gradlinige Formen aufweist und tragbar ist. Trotz eines einheitlichen Gesamtbildes, sollen die Accessoires auch einzeln für sich stehen.

 Fotograf: Anthony Curri, Model: Nina Schmidel

 

ANNETTE MASLANKA: WUWEI - DAS PRINZIP DES ABSICHTSLOSEN TUNS

Betreuung:  Prof. Isabel Zuber, Claudia Müller, Dipl-Des.

„Das echte Wuwei zielt nicht auf Wuwei und daher ist es das wahre Wuwei.“

Diese Worte stammen von Laotse, einem der großen Philosophen Chinas. In meiner Abschlussarbeit habe ich mich auf den Spuren des Taoismus mit ostasiatischer Philosophie und Kalligrafie beschäftigt. Ausgangspunkt bilden die theoretische Auseinandersetzung, sowie die Erfahrung zeichnerischer Ausdrucksweisen. Parallel dazu entstand eine neunteilige Taschenkollektion, die auf den Prinzipien der Wiederholung und der Reduktion beruht. Durch Abformen einer Keramikform mit Leder ergeben sich Taschenkörper, denen verschiedene Boden- und Grifflösungen sowie unterschiedliche Materialien ihren charakteristischen Ausdruck verleihen.

Fotograf: Simon Tag

CAREN MEIRLE:IΣXYPA – DIE STARKE

Betreuung:  Prof. Johann Stockhammer, Prof. Matthias Kohlmann

Der Titel ΙΣΧΥΡΑ [ isçi‘ra] ist ein altgriechisches Wort und bedeutet „stark“ bzw. „die starke…“. Er verbindet zwei Themenschwerpunkte: Das sagenumwobene Amazonenvolk aus der griechischen Mythologie und die feministische Bewegung in unserer Gesellschaft heute.

Die visuelle Kombination von Weiblichkeit und Fragilität mit Stärke und Tapferkeit erzeugt im scheinbar Widersprüchlichen die Spannung des Konzepts. Die Amazonen selbst sind ein Sinnbild für Aktivität, Widerstand, das Hochhalten der eigenen Werte, ein selbstbestimmtes Leben und Unabhängigkeit. Eine Selbstverständlichkeit, die Frauen heute wieder für sich beanspruchen müssen und wer wäre da ein besseres Beispiel als das Volk der Amazonen? 

 Fotograf: Marco Stojanovic

LISA MADELINE BÖTTCHER:WickelStatus

Betreuung:   Prof. Johann Stockhammer, Prof. Christine Lüdeke

 Meine Bachelorarbeit behandelt die Fragen, ob es die perfekte Wickeltasche gibt und ob Statussymbole, im Bereich von Eltern heute eine Rolle spielen. Das Thema wurde auf drei vorhandene Stadtteile von Düsseldorf eingegrenzt: die Kö, Flingern und das Japanviertel. Die Eltern die dort leben haben unterschiedliche Bedürfnisse und Wertvorstellungen, welche in den drei Kollektionen zum Ausdruck gebracht werden. Jeder Stadtteil bekommt somit seinen eigenen WickelStatus. Die Materialien sind schmutzabweisend und größtenteils wasserdicht. Jedes Accessoire kann vor und nach der „Wickeltasche“ als Alltagstasche genutzt werden. Das Material ist an den jeweiligen Stadtteil angepasst und verkörpert den Lebensstil und das Selbstbewusstsein der Eltern von heute.

MIRA SCHMIDT: OMEGA-3

Betreuung: Prof. Isabel Zuber, Claudia Müller, Dipl.-Des.

 Die Bachelorarbeit „OMEGA-3“ stellt eine Auseinandersetzung mit den Themen Fisch und Wasser dar, die als Grundlage für die Entwicklung der Abschlusskollektion diente. Im Rahmen der Recherchen zum Lachs und seinen biologischen Merkmalen, rückte das für ihn lebensnotwendige Element Wasser zunehmend in den Vordergrund. Im Hinblick auf die Kollektion stellte sich in dieser Thesis die zentrale Frage, ob und wie Wasser formbar ist, was durch die nähere Betrachtung der 3 Aggregatzustände (flüssig, fest und gasförmig) beantwortet werden konnte. Es entstand eine Schuhkollektion, bei der das Leder des Atlantischen Lachs, reduziert eingesetzt, die Entwicklungsgrundlage darstellte und das Wasser der Form- und Farbgebung diente. Die Kollektion OMEGA-3 umfasst sieben Modelle, die den 3 Ebenen experimentell, skulptural und tragbar/ funktional zugeordnet wurden.

MANUELA ROTH: PANGAEA

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, MA Lisa Frisch

 

Als Inspiration wurde die Gestalt der Dinosaurier genutzt. Durch unproportionale Extremitäten oder Köpfe ist vor allem die Balance entscheidend. Darum sind Gewichtsverlagerung und Balance innerhalb der Accessoires tragende Elemente. Gleichermaßen flossen Elemente der Fossilisation mit ein. Es wurden natürliche und künstliche Materialien wie Leder, Kunstfell, Baumwolle, Latex und thermoplastische Platten verwendet. Die Eierschalenfarbe interpretiert die äußere Hülle und somit Ummantelung und Schutz von Dinosauriern und gibt den Formen genug Freiraum.

Die Kollektion Pangaea besteht insgesamt aus zwei Schuhen, sechs Taschen, einem Rucksack, einer Kappe und zwei Schmuckstücken.

Fotograf: Cornelius Gulla, Melanie Schondelmaier

LISA LEIPOLD: KIGEN

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Christine Lüdeke

 

Der Begriff „kigen“ kommt aus dem Japanischen und ist zu übersetzen mit Ursprung, Quelle oder Wurzel. Den Ausgangspunkt für meine Abschlusskollektion bildet eine 4-wöchige Reise durch Japan.
Die Kollektion soll ein Gefühl von reiner Purheit zeigen, angelehnt an die Grundsätze des Schintoismus. Ausgedrückt in einer energiegeladenen Kraft , die nicht durch eine herbeigeführte, gewollte Zerstörung wirkt, sondern durch natürliche Prozesse entsteht. Ein Bewusstsein, zurück zu sich selbst wird durch Anonymität ausgelöst und durch die Vergänglichkeit gelenkt. 

Fotograf: Kai Bechtle

DEBORAH RICHTER: HIGHLY SENSITIVE

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Christine Lüdeke

 

„Highly Sensitive“ steht in dieser Bachelorarbeit für die Auseinandersetzung mit dem Thema der Hochsensitivität. Die Hochsensitivität beschreibt eine Charaktereigenschaft, die einige Menschen, die sonst unbeachtet blieben, zu etwas Besonderem macht.

 „Der Unterschied zwischen den meisten anderen Menschen und mir liegt darin, dass bei mir die „Zwischenwände“ durchsichtig sind…Ich nehme die Vorgänge des Hintergrundes einigermaßen wahr, und darum habe ich die innere Sicherheit. Wer nichts sieht, hat auch keine Sicherheit und kann keine Schlüsse ziehen, oder traut den eigenen Schlüssen nicht. Ich weiß nicht, was es ausgelöst hat, dass ich den Strom des Lebens wahrnehmen kann. Carl Gustav Jung“

Fotograf: Silke Schlotz

SVENJA OCHMANN: MESOGLOEA

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Matthias Kohlmann

 

Mit meiner Abschlusskollektion MESOGLOEA möchte ich auf das Ökosystem der tropischen Korallenriffe aufmerksam machen. Dabei ist es mir wichtig, nicht nur dessen Zerfall darzustellen, sondern vor allem auch auf die schwindende Schönheit der Riffe hinzuweisen. 

Von sehr farbenfrohen, überladenen Elementen, bis hin zu hautfarbenen, nahezu „bleichen“ Accessoires wird das Thema des Sterbens der Riffe durch die Kollektion getragen. Entstanden ist eine nachhaltige Kollektion mit musealem Charakter. Das Accessoire-Spektrum von MESOGLOEA umfasst sowohl Schuhe, Taschen, Brillen als auch Gürtel. 

Fotograf: Kai Mattler

HANNAH TILLMANN: (UN)MEMORIZE

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Christine Lüdeke

 

Die Bachelorarbeit „(un)memorize“ stellt die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Demenz dar. Die wesentliche Herausforderung bestand darin, eine Basis und gleichzeitig einen fundamentalen Zusammenhang zwischen den beiden grundverschiedenen Themenbereichen –Accessoires und Demenz– zu erörtern und auf Grundlage dessen, eine Designsprache zu entwickeln. Entscheidend war dabei, dass die Kollektion Nichts beschönigen oder ausschmücken soll, sondern au lären und die Demenz damit auch visuell anderen Unwissenden näher bringt. 

 Für eine authentische Darstellung war es daher naheliegend, den Kollektionsverlauf vom demenziellen Krankheitsverlauf abzuleiten. Basierend auf den Erkenntnissen des Theorieteils sind Accessoires entstanden, welche die verschiedenen Stadien der demenziellen Veränderung verkörpern bzw. dessen substanzielle Charakteristiken beinhalten. 

Fotograf: Hannah Tillmann

MONA HADERSPECK: STRINGED

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, prof. Christine Lüdeke

 

Die Kollektion ist an die Harfe mit ihren Merkmalen angelehnt, hebt sich aber durch eine moderne Formsprache von dieser ab. Der Titel stringed soll den Charakter der Saitenvielzahl einer Harfe darstellen und entsprechenden Spielraum in den Accessoires bieten. 

Die umgesetzten Accessoires wurden auf Körperteile bezogen, die man benötigt, um Harfe zu spielen:Die Füße betätigen die Pedale während des Spielens.Auf der rechten Schulter liegt die Harfe beim Spielen auf, wodurch eine Verbindung zwischen Spieler und Instrument entsteht. 

Die Hände sind offensichtlich das wichtigste Glied, diese lassen die Harfe erst in allem Um- fang erklingen. Daher beinhaltet die Kollektion Taschen, die man in der Hand oder über die Schulter trägt, sowie Schuhe. 

Die Form- und Volumenentwicklung der Taschen hat sich durch die Abstraktion einer Rahmenharfe bzw. eines Harfentransportkoffers ergeben.Dadurch erhält man eine asymmetrische, fünf-eckige Form mit teilweise sehr unterschiedlich langen Kanten. 

Sowohl in den Taschen als auch in den Schuhen wurden abwechselnd folgende Merkmale eingebaut:Der S-Schwung vom Harfenhals und ein Bogen oder abgerundete Winkel, angelehnt an die ersten Ursprünge der Harfe: Bogen- und Winkelharfe. 

 Die Saiten kommen immer im gespanntem Zustand in den Accessoires vor:In manchen halten sie regelrecht das Accessoire, bei anderen Kollektionselementen dient ihr durch hohe Spannung entstehender Zug dazu, dass die Tasche gut zu schließen ist oder die Finger hindurch gleiten können, wenn man sie trägt. 

Fotograf: Bernd Wipper

VANESSA PRINZ: EVE

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Matthias Kohlmann 

 

Jeder hat sie und dennoch kann sie sehr verschiedene Formen annehmen.
Unseren Körper umschließend, in vielen optischen Facetten und Farben möglich, überrascht unsere menschliche Haut mit vielen Eigenschaften. Inspiriert von unserem größten menschlichen Organ, das vielseitige Funktionen besitzt und eng mit unserer Psyche verbunden ist, habe ich die Kollektion „eve“ erstellt.
Den Titel meiner Arbeit habe ich von der biblischen Schöpfungsgeschichte Adam und Eva hergeleitet. Eve soll für alle Frauen unterschiedlichster Hautfarbe und Herkun stehen.
So wie der menschliche Körper über Tattoos/ Piercings oder andere äußere Einflüsse verändert werden kann, habe ich Grundmodelle kreiert, die über „künstliche“ Zusatzelemente wie Volants, Perlen oder Fransen verändert werden können. 

Fotograf: Matthäus Kalinowski, Alexi Tacos

ANIKA ROLL: QOMOLANGMA

Betreuung: prof. Johann Stockhammer, Prof. Silke Helmerdig

 

QOMOLANGMA ist inspiriert von einer Trekking-Reise durch das Khumbu-Gebiet im nepalesischen Himalaya – der Heimat der Sherpas. Die Kollektion beschäftigt sich mit dem Wandel, der sich in der Region rund um den höchsten Berg der Erde in der letzten Jahrzehnten vollzogen hat, sowie mit der Faszination
des Bergsteigens in extremen Höhen. Es geht um das Zusammentreffen zweier gegensätzlichen Welten, die sich gegenseitig jedoch nicht ausschließen, sondern nebeneinander existieren und sich ergänzen. Durch die Kombination von „Neuem“ und „Altem“, Traditionellem und Modernem, ergeben sich neue Formen, Muster und Materialitäten. 

Fotograf: Miriam Nickel

 

Hannah Hekel: STEINzeit hat Zukunft

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Dipl.-Kaufm. Wolfgang Bauer

Der Grundbaustein meiner Inspiration ist das Schotterwerk Jakob Bauer Söhne GmbH & Co.KG, mit den Gefühlen, die ich damit verbinde und auch das Juragestein, das meine Heimat darstellt.

Die Taschenkollektion hat auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam mit dem Steinbruch und doch steckt viel mehr darin, als man zu Beginn denkt. Während meiner Recherchearbeit kristallisierte sich immer weiter heraus, dass Steine nicht direkten Einfluss auf meine praktische Arbeit haben müssen. Das Gestein an sich wurde zur Nebensache. Die Gefühle und Emotionen rückten in den Vordergrund.

Eben dieses Lebensgefühl wurde in eine Materialsprache übersetzt.

Die Kollektion steht für Klarheit, Robustheit und Langlebigkeit. Geleitet von der Umwelt und dem, was man schön findet, ein Stück echte Geschichte zu schaffen.

 

Fotograf: Hannah Hekel

Janina Ling: Material Girl

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Dipl.-Des. Annette Goeke

Meine Kollektion wurde inspiriert durch die intensive Beobachtung und die 

Auseinandersetzung mit den Themen: „Massenkonsum und Kurzlebigkeit“ 

auf der einen Seite und dem Wissen darum, dass nur „Nachhaltigkeit und bewusster Konsum“ die Lösung von vielen Probleme auf unserem Planeten bringen kann. 

Die Kollektion soll einen Anstoß geben, Werte wie außergewöhnliches Design, Qualität und Funktionalität wieder neu für sich zu entdecken und die Teile der Kollektion dann mit Spaß und Freude im Alltag zu gebrauchen.

 

Fotograf: Julia Haack, Models: Marie Therese Ott, Anna-Lena Vallon

Franziska Maurer: voodoo

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Prof. Christine Lüdeke

 

Die Kollektion Voodoo – Vodún wá ta ist von der Vielfallt der visuellen und kulturellen Eindrücken dieser Religion inspiriert. Durch die rein mündliche Überlieferung des Voodoos konnte er sich über die Jahrhunderte hinweg frei und extrem vielfältig entwickeln. Während meiner Recherche beschloss die ursprünglichste Form des Voodoo, den Voodookult in Benin, zu meiner Inspiration zu machen.

Konzeptionell ist die Kollektion durch meinen Nebentitel Vodún wá ta geprägt, was frei übersetzt „besessen von einer Gottheit“ heißt. Hierbei war es mir wichtig den Zustand der Trance näher zu untersuchen. Für mich ist ein wesentlicher Aspekt der Trance das Machtverhältnis zwischen Mensch und Gottheit: Der Mensch verliert während der Trance die Macht über sich, der Gott steuert ihn und übernimmt die Kontrolle, eine übermächtige Position zum normalen Menschlichen. Dieses Machtverhältnis wollte ich mit der Formsprache meiner Accessoires darstellen. Bei allen Stücken meiner Kollektion findet sich zu einem normal proportionierten Teil ein extrem übertriebener, einnehmender Teil, der sozusagen die Kontrolle über die Wirkung des Accessoires übernimmt.

Fotograf: Maximilian Heinsch

Franziska Pertgen: daswesentliche

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Prof. Matthias Kohlmann

 

Die Kollektion ist inspiriert vom Thema der Reduktion auf „das Wesentliche“. Wichtig ist hierbei zunächst, die wesentlichen Aspekte aufzuzeigen, welche die Einzelteile verbinden.

Eine klare Designsprache, ausgehend von geometrischen Grundformen als Ursprung; Ein stimmiges Farbkonzept. Grundsätzlich eher leise Farben mit ein oder zwei Signalfarben als Akzent, welche Spannung im Gesamtbild erzeugen; Bei der Materialwahl Konzentration auf Leder. Da die großen Flächen an den Taschen farblich gedeckt gehalten sind, bleibt Freiraum für verschiedene Materialien wie zum Beispiel Fell.

Jedes Accessoire trägt mindestens eine Funktion. Accessoires sind nicht nur Zubehör - meiner Meinung nach ist einer der wesentlichsten Aspekte des Designs, das Produkt nicht nur seinen Nutzen erfüllen zu lassen, sondern es auch als gestalterisches Objekt lebendig zu machen.

 

Fotograf: Julia Haack, Models: Marie Therese Ott, Anna-Lena Vallon

Cosmia Rautenberg: un HOLY glitter

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Prof. Christine Lüdeke

 

un HOLY glitter is wie der Name schon sagt, eine Kollektion, welche durch Glanz und Blendwerk auffällt.

Inspiriert von den in Süddeutschland weit verbreiteten Katakomben-Heiligen, soll sie  veranschaulichen, wie uns der Schein blenden kann. Die Formsprache des Designs ist minimal gehalten und erzeugt durch Ablenkung und Dekoration einen bleibenden Eindruck. Das Spiel zwischen harten und weichen Elementen ist sehr wichtig, denn die ausgestellten Reliquien bestehen aus zerbrechlichen Knochen, gestützt durch Draht und Verzierungen aus Edelsteinen und Gold, eingehüllt in wiederum weiche Samtstoffe oder zarte Gaze. 

Die Accessoires der Kollektion unHOLYglitter sollen Sie in eine glanzvolle Welt führen, welche zum Träumen an bessere Zeiten einladen darf, jedoch mit einem morbiden, naiven Twist. 

 

Fotograf: Benjamin Gerstner, Model: Shari Kugel

Lilli Schmidt: Marionette

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Dipl.-Des. Lena Schröder

Das Figurentheaterstück „Traumgefährten – Die Welt der Schlafwandler und Zeitreisenden“ aus dem Figurentheater Raphael Mürle war die ausschlaggebende Inspirationsquelle für die Kollektion. Der Leitgedanke des Kollektionskonzeptes ist, dass die Marionette mit ihren Gliedmaßen in Bewegung gebracht wird, durch die einzelnen Fäden, die der Spieler in der Hand hält und diese mit seiner Bewegung zum Leben bringt. So wie dies beim Spieler und seiner Marionette geschieht, gehen die Accessoires dieser Kollektion eine Interaktion zwischen dem Träger und seinem Spielobjekt - dem Accessoire ein. Die Schlitze, die in den Objekten/Accessoires zu sehen sind, werden vom Bau der Gelenke und des Oberkörpers der Marionette übernommen. Durch die Schnüre - wie Marionetten durch die Fäden - sind sie beweglich und verändern ihre Form.

Fotograf: Sebastian Heck, Model: Franziska Dorka

Svenja Schneider – COMPLETE

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Dipl.-Ing. Thomas Schneider

Aufgrund der Zusammenarbeit mit der Firma LEITZ unterliegt diese Abschlussarbeit der Geheimhaltung. Wir können aus diesem Grund leider keine Fotos oder Inhalte dieser Arbeit auf unserer Hochschule-Seite veröffentlichen.

Hazal Söylemez – PROFILE

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Dipl.-Des. Annette Goeke

Die Bachelorarbeit mit dem Titel „Profile“ beschäftigt sich mit der Identität jedes einzelnen Individuums, sowohl in ihrer Ruhephase, als auch in ihrem Wandel. Das Ich spielt hierbei eine große Rolle. Aufgrund der verschiedenen Ich-Formen, von der philosophischen und psychologischen Form bis zum heutigen virtuellen Ich entstehen in jeder Ich-Struktur unterschiedliche Facetten. Meine Kollektion beschäftigt sich genau mit diesem Facettenreichtum und der Darstellung dieser Teile in ihrer eigentlichen Form. Somit wird die Ausgangsform durch Verschiebung und Verzerrung zu einem neuen Ich, also zu einer neuen Struktur, zusammengesetzt. 

‚PROFILE‘, Hazal Söylemez, 2017

 

Georgiana-Andreea Aanei: MIMIKRY

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz und Prof. Matthias Kohlmann

Mimikry - Licht und Schatten - „Wo viel Licht ist, ist starker Schatten“.

Das Phänomen Mimikry ist sehr facettenreich und begegnet uns auf verschiedenste Art und Weise. In meiner Kollektion wird Mimikry durch das Zusammenspiel aus Licht und Schatten definiert. Den Schwerpunkt dieser Arbeit lege ich auf die Entwicklung von Schuhen. Jedes Paar ist unterschiedlich gestaltet und ergibt durch den Verlauf der Linien und Formensprache ein Gesamtbild. Die Herausforderung dieser Arbeit lag darin, neue Proportionen und Linienführung zu finden, um dieses Phänomen von Licht und Schattenverlauf darstellen zu können. Ziel war es, das Konzept künstlerisch anzugehen und mich von bisherigen bekannten Darstellungsformen zu lösen.

Janine Alford: autoaggression

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer und Prof. Silke Helmerdig

Täglich umgeben wir uns mit Menschen, ob Freund oder Fremder, wir wissen nie alles über eine Person. Ohne, dass wir uns dessen bewusst sind leidet mancher an selbstverletzendem Verhalten einer Krankheit bei der sich Betroffene Wunden und Schmerzen zufügen. Doch was geht in ihnen vor? Die Kollektion soll eine Möglichkeit schaffen die im Inneren stattfindende Veränderung einer von einem traumatischen Ereignis betroffenen Person zu verbindlichen. Das Gefühl Gefangener im eigenen Körper zu sein, verbildlicht durch Latex, welches sich wie eine zweite Haut an den Körper schmiegt. Die einzelnen Accessoires entwickeln sich, bis sie zu einem Einzelnen verschmelzen und den Körper fast ganz bedecken. 

Fotograf: Lisa Tschinkel, Model: Alina Mailänder 

Janna Arnold: unsichtbar

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz und Dipl.-Des. Annette Goeke

Unter dem Titel „unsichtbar“ behandelt diese Arbeit das Phänomen der sozialen Unsichtbarkeit. Als Inspiration hierzu  diente der gleichnamige Roman von Ralph Ellison, der mit Hilfe einer fiktiven Geschichte, eine Biographie der Anonymität Vieler erzählt. Der Ich-Erzähler bleibt namenlos und erklärt sich selbst für unsichtbar. Die Philosophen setzten die Unsichtbarkeit mit einem Übersehen gleich, das einen Mangel an Interaktion zwischen den Menschen zeigt.

So bleibt in der Kollektion “1396“ die eigentliche Funktion unter einer  Hülle verborgen und bringt den Träger dazu mit den Accessoires zu interagieren. Sie sollen schützen und gleichermaßen einschränken, den Träger verbergen und zugleich eine andere Haltung vermitteln. Durch das Entfremden klassischer Kleidungsstücke aus der Alltagskleidung  entwickelten sich Rucksack-Aufhängungen, die wie die Tunnelzüge ein variieren der Accessoires erlauben.  Die besonderen Materialkombinationen sollen das Auge des Betrachters einfangen.

Anna Eckenfels: [DIS]COVER

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz und Dipl.-Des. Sarah-Rebecca Zimmer

Der Titel [DIS]COVER soll die Begriffe „cover“ (=verhüllen/verpacken) und „discover“(=entdecken) in dieser Kollektion zusammenführen. „Cover“ steht in diesem Zusammenhang für eine Hülle oder Verpackung und ihre Formgestaltung. „Discover“ dagegen steht für ein Gefühl der Neugierde und der Entdeckerfreude. Die Accessoires sind durch Formen und Linien, Details und Funktionen aus dem Verpackungsdesign inspiriert und in einen neuen Kontext übersetzt worden.

Dabei kamen für die Taschenmodelle hochwertiges Leder und Metall als Material zum Einsatz. Eine Schicht aus Alu lässt die Taschen in ihrer Form variieren, jedoch trotzdem standhaft wirken. Sie können nach Belieben verändert, gefaltet, oder ganz flach getragen werden. Die Brillen-Serie wurde durch das 3D-Druckverfahren umgesetzt und mit geprägten Metall- Teilen kombiniert.

Manche Details in der Formsprache und Gestaltung der Kollektion werden erst nach genauerer Betrachtung sichtbar. Dazu soll der Titel „[DIS]COVER“ einladen.

Fotograf: Christian Metzler, Model: Fabia Brüning

Tabea Gösse: in[ter]change

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz und Dipl.-Des. Annette Goeke

Die Kollektion in[ter]change ist eine unisex Sportswear- / Streetwear-Kollektion, die für eine junge, sportliche Zielgruppe konzipiert ist. Der Hintergrund der Arbeit sind die Straßen und Autobahnen, die Teil unseres täglichen Lebens sind. Ausgangspunkt aller Entwürfe ist das Autobahnkreuz mit seinen Eigenschaften Wandel, Verflechtung und Interaktion. Linien und Materialien kreuzen sich vielfach und auf unterschiedliche Weise.

Fotograf: Franz Miko

Carlotta Grote: Bond - Intimate Assemblage

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz und Prof. Matthias Kohlmann

„Bond“= die Verbindung unterschiedlicher Textilien miteinander durch vielschichtige Kombinationen und Binde-Techniken. Von Textilkünstlern und verschiedenartigen Materialien wie Bast, Leder, Wolle, Sinamay und Kordel inspiriert, vertieft sich der Research auch in den Bereichen Kunst, Textilien und Verarbeitungstechniken. Intimate Assemblage - diese Wortwahl versinnbildlicht die Kollektion. Anhand von unterschiedlichen Textilien und Inspirationsquellen, die kombiniert und zusammengefügt werden, entwickle ich meine eigene Gestaltungs- und Formsprache. Die Kollektion „Bond - Intimate Assemblage“ setzt sich aus sechs Taschen und zwei Schuhen zusammen. Gegliedert sind die Accessoires in zwei Farbgruppen: Gelb und Grün. Hierbei sind die Textilien in unterschiedlichen Nuancen gehalten. Verbunden werden die Accessoires durch den fortlaufenden Materialmix und der Technik des Bindens und Umschlingens. Die Formensprache der Accessoires ist organisch, dies unterstreicht auch die Wahl meiner Materialien.

Fotograf: Nicolai Boenig

Vera Isufaj: Achromatopsie

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer und Prof. Erich Reiling

Achromaten besitzen eine ausgeprägte Empfänglichkeit für Form und Struktur, für Umrisse und Grenzen, für Perspektive, Tiefe und Bewegungen selbst feinster Art. Mithilfe von optischen Täuschungen, können wir uns klar machen, wie ungenau unsere Wahrnehmung eigentlich ist. Das Gehirn versucht, unbekannte Eindrücke mit bekannten Erfahrungen zu verbinden.

In der Kollektion lassen sich viele Details erkennen, welche man auf den ersten Blick nicht wahrnimmt. 3D Effekte sowie verzerrte Perspektiven und beabsichtigte Fehler im Muster führen den Betrachter in die Irre. Was ist Illusion und was ist Wirklichkeit? Es geht darum, seine Sinne zu schärfen und genauer hinzusehen.

Fotograf: Quimey Servetti, Model: Janina Au

Constanze Kawaletz: Metamorphose

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz und Dipl.-Des. Annette Goeke

Metamorphose beschreibt die Veränderung eines Zustandes. Dies kann einen materiellen, aber auch einen geistigen Vorgang beschreiben.

Dem Holzschnitt Metamorphosis III von M.C. Escher entnommen spielt die Form der Raute in der Taschenkollektion morphé eine wichtige Rolle. Jede Tasche beruht auf der Grundlage eines Musters aus ihnen, welches auf ein rechteckiges Format gelegt wurde. Als versteifende Bombierungen eingearbeitet ergibt sich durch die Rauten die Möglichkeit die Taschen zu falten und zusammenzulegen. So wird die Form und Funktion jeder einzelnen Tasche von ihnen definiert.

Die Kollektion entstand aus der Inspiration eines vom Wandel geprägten Prozesses, sie soll gleichzeitig jedoch für einen Augenblick lang eine bestimmte Zeitlosigkeit vermitteln.

Fotograf: Aaron Schmetzer

Zsofia Kmet: PSYCHOSOLID

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer und Prof. Andreas Gut

Diese Bachelorarbeit trägt den Titel „PSYCHOSOLID“ und beschäftigt sich mit dem aktuellen Generationsproblem von psychischen Erkrankungen und deren Auswirkungen. Heutzutage gibt es gehäuft Fälle von mentalen Krankheiten in diversen Altersklassen, besonders kommen diese jedoch in dem Jugend- bis jungen Erwachsenenalter vor. In meinem eigenen Umfeld wurde ich mit diversen psychischen Krankheitsbildern konfrontiert und entwickelte eine Art Interesse an der Ursache. In meiner Bachelorthesis möchte ich mich mit dem Thema kreativ auseinandersetzen, weil es meiner Meinung nach den Kern der Zeit trifft und für mich in dem Sinne ein Ventil darstellt, mit dem Problem auf meine Art und Weise umzugehen. Nicht nur in meinem Umfeld habe ich Veränderungen in Bezug auf den Trend dieser Krankheiten festgestellt, auch während meines bisherigen Studiums kreuzten Designer und kreative Köpfe meinen Weg, die sich damit mental auseinandersetzen mussten und deren Kollektionen zu Meisterwerken wurden. Ein gutes Beispiel dafür stellt Alexander McQueen dar. Mich interessieren vor allem die Auswirkungen mentaler Krankheiten auf die eigene Persönlichkeit und die Wahrnehmung. 

Fotograf: Panna Donka

Luisa Pflüger: bruised

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer und Prof. Matthias Kohlmann

In der Abschlussarbeit bruised von Luisa Pflüger geht es um eine skurrile Anziehungskraft die abstoßende und Ekel erregende Reize auf uns haben. Man kann nicht wegschauen, man muss erfahren was dahinter steckt. 

Man will das Komische ertasten, berühren und sich ganz schnell wieder verkriechen, falls es doch zu abstoßend ist. 

Diese Ambivalenz zwischen Anziehungskraft und der Empfindung des Ekels, des Zwanges hinzuschauen auch wenn man ganz genau weiß, es wird nicht schön im traditionellen Sinne. Die Ästhetik des Hässlichen - Eine Wanderung auf dem schmalen grad zwischen Aversion und Faszination. 

Fotograf: Christina Papadopoulou

Isabel Ruegenberg: ALBA UNICA

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz und Dipl.-Des. Annette Goeke

Diese Bachelorarbeit trägt den Titel „Alba Unica“ und beschäftigt sich mit der Entstehung eines unikaten Geschöpfes, dem Menschen, im Hinblick auf dessen besondere Merkmale und dessen Ästhetik in der Mode. Genauer untersucht wird dies am Beispiel der Erbkrankheit Albinismus und den betroffenen Menschen. Seit Twiggy und Kate Moss in unserem Zeitalter als atypische Models erfolgreich und berühmt wurden, hat sich das klassische Bild der „Schönheit“ im 21. Jahrhundert gewandelt. Die Mode und ihre Ansicht von Ästhetik wird immer abstrakter und es fällt zunehmend schwer diese zu begreifen; daher wird im Rahmen dieser Bachelorarbeit der Wandel der modischen Ästhetik, also des „Schönheitsideals“, ab dem 18. Jahrhundert bis heute erarbeitet. Ein weiteres Thema, welches relevant hierfür ist und in Verbindung mit der Hauptthematik steht, ist die Frage nach der Bedeutung von Individualismus und Selbstverwirklichung in der heutigen Zeit, die in Zusammenhang mit dem Einfluss der neuen Medien gebracht werden muss. Um dem aktuellen Stand der medialen Entwicklung in der Modeindustrie gerecht zu werden, entwickelte ich ein neues Konzept, welches ein interaktives Shoppingerlebnis darstellt und in dieser Bachelorarbeit zum ersten Mal skizziert wird. 

‚ALBA UNICA‘ von Isabel Ruegenberg, 2016

Carolin Winandi: Porsche Exclusive & Tequipment Leder Accessoires Kollektion

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz und Carl Friedrich Dickgiesser

Aufgrund der Zusammenarbeit mit der Firma Porsche unterliegt diese Abschlussarbeit der Geheimhaltung. Wir können aus diesem Grund leider keine Fotos oder Inhalte dieser Arbeit auf unserer Hochschule-Seite veröffentlichen.

Cora Wirth: Und wir tanz[t]en

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer und Prof. Silke Helmerdig

Die Schwarze Szene – Und was blieb.

Diese Arbeit beschäftigt sich zunächst mit dem Begriff der Jugendszene unter Einbezug ausgewählter Fachliteratur, sowie kritischer Auseinander-setzung mit Fachautoren und bestehenden Theorien.

Da ich selbst seit über 12 Jahren der Gothic-Szene angehöre, habe ich mich gefragt, jetzt da wir alle erwachsen sind, Familien gründen, Karriere machen und vielleicht längst nicht mehr aktiv an der Gothic-Szene teilhaben, was noch übrig ist von damals. In meiner empirischen Untersuchung an der 50 aktive bis ehemalige Gothic-Anhänger teilgenommen haben, stelle ich fest, ob und welche sozialen Werte bzw. negativen Verhaltensmuster innerhalb der Szene vermittelt werden und warum gerade Jugendliche sich stark von ihrem Umfeld prägen lassen. Außerdem untersuche ich, ob die Schwarze Szene unsere Art zu Handeln und zu Denken nachhaltig, also bis heute geprägt hat.

‚Und wir tanz[t]en‘ von Cora Wirth, 2016

  

Marie Luise Claus – STAttTRADITION

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Andreas Gut

Für ihre Abschlussarbeit hat Marie Luise Claus sich auf eine Recherchereise durch Österreich begeben und dort alte Handwerkstechniken kennengelernt und sich von diesen inspirieren lassen.

Die entstandene Kollektion STAttTRADITION macht auf den besonderen Schatz aufmerksam und zeigt auf, was die alten Handwerkstechniken bieten und wie vielfältig diese einsetzbar sind.

Traditionelle Techniken tauchen umgewandelt an unterschiedlichen Stellen in der gesamten Kollektion auf. Die besonderen Stickereien der Goldhauben entdeckt man in der Kollektion bei den Schals. Die alten filigranen Muster der Federkielstickerei wurden stark vergrößert und dann auf den Loden und den Leinen mit der Siebdrucktechnik aufgedruckt. Um die Haptik der Federkiele anzudeuten wurden vereinzelte Elemente des Drucks mit Baumwollgarn bestickt. Auch im Innenfutter ist das Leinen bedruckt, allerdings durch einen selbst gefrästen Model – inspiriert vom Blaudruck.

STAttTRADITION stellt eine Verbindung zwischen dem modernen Großstadtleben und den traditionellen Handwerkstechniken her.

‚STAttTRADITION‘, von Marie Luise Claus, 2015/16, Foto: Klaus Wolter

Anna Dann – Konzeptuelles Zeichnen

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Prof. Isabel Zuber

Der Zeichnung wird meist die skizzenhafte Vorläufigkeit, das Prozesshafte, Spontane und die Brisanz des direkten Ausdrucks zugeschrieben. Sie geht gerne eine Verbindung von systematischem Vorgehen und Offenheit gegenüber dem Zufall ein.? Die Funktionen der Zeichnungen können sehr unterschiedlich sein: die Zeichnung als Festlegung, die Zeichnung als Erläuterung, die Zeichnung als Ritual, die Zeichnung als Untersuchung. Diese Linien sind der Inhalt und die Erzählung.

Das für die Accessoires verwendete Hauptmaterial Kunstglas hat sozusagen eine künstlerische Vorgeschichte, bevor es zum eigentlichen Designprozess kommt. In meiner Kollektion wollte ich die Ästhetik meiner vorangegangenen, entstandenen Zeichnungen aufgreifen, das fragile und zugleich statischen. Im Plexiglas hatte ich das Material gefunden, das in seiner Eigenschaft eine statische und fragile Ästhetik aufzeigt.

‚Konzeptuelles Zeichnen‘, von Anna Dann, 2015/16

Michaela Hahn – sui generis

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Dipl.-Des. Madeleine Häse

Die Herren-Accessoires Kollektion „sui generis“ von Michaela Hahn beschäftigt sich mit der philosophischen Fragestellung des lateinischen Begriffs sui generis: nur durch sich selbst eine Klasse bildend; einzig, besonders, [von] eigener Art.

Die Kollektion ist inspiriert von der Thematik des Sammelns, von der eigenen Art der Dinge, die eigene Art mit ihnen umzugehen, der eigenen Art, mit der wir sie verändern.

Diese Sportswear-Accessoires sind nicht nur Mode, sie sind individueller Ausdruck von Persönlichkeit und werden zu Begleitern eines Stück Wegs, den der Träger mit ihnen gehen wird. Nachdem ein Accessoire getragen wurde, wird es zu einem Einzelstück, weil es der Besitzer geprägt und mit der Zeit verändert hat.

Die Wertbezüge, die zu dieser Kollektion hergestellt werden, sind emotional und an persönliche Erinnerungen geknüpft: jede Sammlung ist einzigartig und gibt es so nur einmal auf der Welt.

Fotos: Regina Hahn

Sophie-Marie Hahner – eConstructed!

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Dipl.-Des. Manuela Joosten

Der heutige Alltag unserer Gesellschaft ist geprägt von vernetzten Medien, seien es Smartphones, Computer oder Navigationssysteme.?Doch die Entwicklung dieser Technologien schreitet stetig voran und wir können nur erahnen was uns langfristig erwartet. Bisherige Einsatzgebiete werden sich ausweiten und darüber hinaus gehend – alles wird fließend und es wird wohl kaum mehr möglich sein, klare Grenzen zwischen electronic Devices, den Dingen und deren Funktion festzulegen. Speziell für den Materialumfang eines Autos ist es interessant, sogenannte technische Kreisläufe zu schaffen. Diese bergen vor allem Vorteile für Unternehmen, indem wertvolle und begrenzt vorhandene Rohstoffe in den Produktionszyklus zurück geführt, Rohstoffquellen und Kosten reduziert werden.

Ob dies ein Zukunftsszenario ist, welches eines Tages Realität werden könnte oder doch nur eine idealisierte Utopie ist, wird sich zeigen. Einen Gedanken ist es jedoch alle mal wert. Deshalb ist es Ziel dieser Arbeit sowohl die Thematik als auch deren mögliche Ästhetik zu behandeln und an Hand eines Color & Trim Konzepts und einer Accessoire Kollektion zu veranschaulichen.

‚eConstructed!‘, von Sophie-Marie Hahner, 2015/16

Melanie Hannappel – IDentity

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Dipl.-Des. Madeleine Häse

Die Tatsache, dass die Handtasche den wohl beste und treuste Begleiter der Frau darstellt, ist keine Neuentdeckung. Doch warum ist es dennoch so schwer die perfekte Tasche zu finden? Liegt es am mangelnden Angebot oder den eigenen Ansprüchen? Wie sieht die für mich perfekte Tasche eigentlich aus?? Vielleicht ist es deshalb so schwer weil sie viel mehr als nur ein schmückender, Gebrauchsgegenstand ist. Ihr Design erweckt Emotionen, mit ihr setzt man Statements – sie repräsentiert einen Status, den Sinn für Moden und guten Geschmack. Die Tasche ist Teil des Ausdrucks der eigenen Persönlichkeit und Individualität.

Der Mensch sucht nach vorgegeben und erprobten Mustern, um sich daran zu orientieren – sich die „Qual der Wahl“ zu ersparen und sich dann individuell abzuheben. Dabei spielen sozialökonomische Faktoren sowie Werte eine wichtige Rolle. Er ordnet sich einer Gruppe von gleichgesinnten zu. Diese Gruppen bilden auf der Grundlage ihrer Lebensbedingungen, Werteorientierungen und ihren Lebensstilen eine gemeinsame Ästhetik (Gruppenidentität) aus. Die Kleidung dient dabei als wichtiges Kommunikationsmittel und wird als „Hypocode“ bezeichnet.

„Die für mich perfekte Handtasche ist in erster Linie leicht und weich, sie schmiegt sich dem Körper an – wie eine Jogginghose für die Schulter.“ So entstand eine Kollektion, welche in Tragekomfort, Qualität, sowie Design und Statement überzeugen sollte.

‚IDentity‘, von Melanie Hannappel, 2015/16

Annabelle Heckl – out of (b)order

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Matthias Kohlmann

Hip Hop ist heute längst Teil unserer Gesellschaft geworden.

Ursprünglich als Form der Rebellion entstanden, gab er den Menschen Hoffnung und Mut, sich gegen soziale Ungerechtigkeiten zu wehren und Stimme zu erheben. In den vergangenen 40 Jahren hat sich der Hip Hop zu einer riesigen Komponente der Unterhaltungsindustrie gewandelt, die die Verbindung zum eigentlichen Ursprungsgedanken oft verloren hat.

„oo(b)o – out of (b)order“ soll den Grundgedanken dieser Kultur wiederbeleben und die Jugend dazu ermutigen, Stimme zu erheben. Inspiriert durch stylistische und philosophische Elemente des Hip Hop schlägt die Kollektion über die Stränge, unterstreicht den Hang zur Übertreibung und lehnt sich gegen das System auf. Sie lässt Grenzen, egal ob persönliche, politische oder soziale, verschwinden – Grenzen zwischen Mann und Frau, Schwarz und Weiß. Die treibende Kraft dabei lautet Equality – die Gleichstellung aller Menschen, unabhängig von deren Eigenschaften, äußerer Erscheinung und Ansichten. Die Accessoires agieren als Ausdrucksform und Sprachrohr der heutigen Jugend. Dies geschieht mittels extremer Farb- und Materialkombinationen, außergewöhnlichen Formen, entstanden durch Achsenverlagerung wie im Breakdance und polarisierenden „messages“, inspiriert durch das Graffiti – „oo(b)o“ schafft eine neue Symbiose aus Sprache, Bild, Musik und Tanz.

Fotos: Christian Metzler

Cécile Hoggenmüller – crossroads

Betreuung:Prof. Alexandra Schwarz , Dipl. – Des. (FH) Sarah-Rebecca Zimmer

C r o s s r o a d s ist eine Kollektion, die mit den vermeintlichen Gegensätzen von Natürlichkeit und Künstlichkeit spielt und so Neues entstehen lässt.?Die verwendeten Materialien sorgen in neuem Kontext für Vertrautheit und Irritation zugleich.

Das Materialkonzept basiert auf Experimenten, die für uns als künstlich geltende Materialien mit Natürlichen vermischen oder durch Prozesse verändern.?Den unterschiedlichen Materialien gemein ist, dass sie sich in die klare, minimalistische Formensprache aus organischen und geradlinigen Elementen einfügen.?Der Gesamtrahmen wird durch detaillierte Verschluss- und Verbindungslösungen ergänzt. Grenzen werden aufgelöst, Übergänge fließend gemacht.?Ob und welche Elemente als natürlich oder künstlich wahrgenommen werden, steht jedem selbst offen.

Eun-Song Joo – HYPERCULTURE

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Matthias Kohlmann

Der Fokus er Arbeit HYPERCULTURE liegt auf eine zu beobachtende Strömung von Veränderungen unseres Selbstverständnis, bedingt durch Veränderungen unseres Lebensstils.? Der Globalisierungsprozess beschleunigt sich durch neue Technologien, und schafft die heutige Kultur, welche Raum und Zeit überwindet, völlig auflöst, und sich über „Links und Vernetzungen“ organisiert. Der Lebensstil hat sich drastisch verändert, sodass wir in einer computer-gestützen Hyperrealität leben, welche ein deckungsgleiches Abbild der Realität zu seinen scheint.

Die Abschlusskollektion beschäftigt sich mit dem Twist zwischen dem Kult des Glatten, einem perfekten Über-Ichs, einer hyperrealen Darstellung des Unseren, und dem Gradwandel zu einem verstörenden eigenproduzierten Selbstbild. Daher ist der menschliche Körper als Extrem das menschliche Schaffen besonders interessant. ?Es ist die Ästhetik des Glatten, die durch Modifizierungen rein auf das Wohlgefallen zielt, und die neuzeitliche Ästhetik des Schönen wieder spiegelt. So wird jeder scheinbare Makel optimiert, so dass kein Platz für Negativität gelassen wird. Es werden keine direkten Motive übertragen, sondern die Arbeiten greifen Nahaufnahmen des menschlichen Körpers auf. Nahaufnahmen entfremden die einzelnen Körperteile und werden aus ihrem Kontext gerissen, so dass sie zu einem konsumierbaren Objekt werden.

Fotos: Daniel Fidelis Fuchs

Gloria Karcher – still.LIFE

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Sandra Volz

Mit der Kollektion still.LIFE wurde sich kritisch mit der heutigen Konsum- und Überflussgesellschaft auseinandergesetzt. Der Titel still.LIFE stellt in diesem Fall nicht den Bezug zu einem Stillleben dar, sondern unterteilt den Begriff in die beiden Worte NOCH und LEBEN.? Umgesetzt in die Accessoire Kollektion, die in Kooperation mit dem Streetwear Label bleed erarbeitet wurden, entstanden Taschen, Schuhe und Rucksäcke die zum einen durch die Formsprache, aber auch die verwendeten Materialien die Themen aus der Theorie wiedergeben. Bei der Verwendung von Recyclingvliesstoff wurde somit nicht nur der Gedanke des Überflüssigen fortgeführt, sondern auch auf das „noch Lebendige“ ein Augenmerk gelegt. Als Kontrastmaterial kommt Kork zum Einsatz welcher den Bezug zur Natur darstellt. Inspirierend für die Formen war die Plastiktüte. Sie ist das Symbol der Überflussgesellschaft und bekommt umgesetzt in langlebige Accessoires einen neuen Sinn.

Fotos: Christian Metzler

Kyungmi Lee – Giwajip

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Dipl.-Des. Lena Schröder

Der Begriff „Giwajip“ ist koreanisch und bedeutet „Haus mit Ziegeldach“ – der Titel beschreibt die Inspirationsquelle für die Abschlussarbeit und Taschenkollektion von Kyungmi Lee.

Die Designinspiration der Kollektion ist das Ziegeldach des Haupttempels in T’ongdosa. Das Ziegeldach spielt eine wichtige Rolle neben der Transformation der traditionell koreanisch, asiatischen Ästhetik und Philosophie. Das Dach symbolisiert den Himmel, der in der koreanischen Philosophie eines der wichtigen drei Bestandteile des Weltraums (Himmel, Erde, Mensch) ist. Es zeigt, wie ein Raum den Himmel trifft und spielt unter den Formelementen der koreanischen Architektur eine wichtige Rolle.

 

Diese Arbeit behandelt die Schönheit und Philosophie, die die traditionell koreanische Architektur enthält. Sie soll zeigen, wie sich aus Traditionen zukunftsweisende Trends entwickeln können auf Basis einer freien Interpretation über die Prinzipien traditioneller Ästhetik und nicht über die Erbschaft von traditionellen Stilen.

Die Kollektion steht für ausgezeichnetes Design, handwerkliches Können und eine starke Ästhetik. Die architektonische Konstruktion wird in jeder Tasche der Kollektion gespiegelt und damit wird die Tasche zum Objekt, das wie ein kleines Gebäude anmutet.

Fotos: Sunghyun Noh

Aline Ritter – bipolar-zwischen Licht und Schatten

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Christine Lüdeke

Kann man Krankheitszustände visualisieren?? Diese Abschlussarbeit setzt sich mit der bipolaren Störung auseinander. Analysiert werden ihre zwei Zustände Manie und Depression. Ziel dieser Arbeit ist es, ein Bewusstsein für bipolare Störungen zu schaffen und zu visualisieren, was in der Krankheit steckt, um diese verstehen zu können. Die Serie hat keinen funktionalen, dekorativen oder kommerziellen Hintergrund. Die zwei Zustände Depression und Manie stehen in enger Verbindung zueinander und bedingen sich gegenseitig. Es ist ein stetiger Kreislauf. Die Stimmung der Kollektion fängt diese zwei Zustände ein und visualisiert sie durch Objekte. Der menschliche Körper ist für die entstandene Serie essentiell. Die Objekte funktionieren nicht ohne ihn. Befinden sich die Objekte am menschlichen Körper, sorgen sie dafür, dass sich die Haltung, das Empfinden und das Erscheinungsbild des Körpers ändern.

Theresa Schewe – heimat

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Dipl.Des. (FH) Sarah-Rebecca Zimmer

Die Accessoires der Winterkollektion „rosenheimat“ sind so konzipiert, dass der Träger durch Form und Material vor Wind und Kälte geschützt wird. Dadurch werden die Gefühle, wie Geborgenheit, Sicherheit und Wohlfühlen über das Tragen der Accessoires vermittelt und transportieren den Heimat-Gedanken auf die Objekte.

Auch der Zugehörigkeitsaspekt zeigt sich darin, dass z.B. durch Spiegelung der Schnitte aus den Einzelteilen Partner-Accessoires werden. Durch die für Oberbayern typischen Materialien Walkstoff und Hirschhorn bekommt die Kollektion einen authentischen Charakter. Traditionelle Elemente werden mit modernen kombiniert und dadurch neu interpretiert, wodurch ein spannender Stil entsteht.

Fotos: Amon Seidl

Eva Schubert – Backpflaumenallee 17

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Prof. Silke Helmerdig

Eigentlich fing alles ganz harmlos an:?Ein paar Gedanken, die sich lieber Nichtigkeiten widmeten, anstatt sich auf Wichtiges zu fokussieren.?Eine Welt aus meiner Kindheit, die mich seither gefesselt und begeistert hat.?Und die Chance, daraus etwas Innovatives zu kreieren.

Ist der Mensch der Realität überdrüssig, neigt er dazu, sich vor ihr zu flüchten. Eine Möglichkeit besteht darin, sich in imaginäre Universen zu fliehen.?Doch treten Wirklichkeit und Fiktion meist getrennt voneinander auf.

Die Accessoires Kollektion BACKPFLAUMENALLEE 17 schlägt eine Brücke zwischen diesen konträren Welten, indem sie Elemente der imaginären Welt der „Katze mit Hut“ in die Realität einbringt.

‚Backpflaumenallee 17‘ von Eva Schubert, 2015/16, Foto: Dominik Ultes

Annika Mette Sorg – HIBERNATE

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Christine Lüdeke

Als grundlegende Inspiration der Kollektion „Hibernate“ von Annika Mette Sorg dienen die Aspekte des Winterschlafes.? Wie Nester sind sie nach innen weich gefüttert und grenzen den Körper durch den Einsatz von Latex gegenüber der Umgebung ab. Starke Wattierungen und dreidimensionaler Strick verstärken den polsternden und schützenden Charakter. Manche Accessoires können durch Modifizierung auch als Wohnaccessoires genutzt werden. Die Trägerin erfährt Momente der Entschleunigung und Bewusstwerdung des Selbst. Durch das Tragen der Accessoires wird eine bewusste Entscheidung über Bewegung und Nichtbewegung überlassen.

„Hibernate“ überträgt den Prozess des menschlichen Winterschlafes auf den Körper.

Fotos: Christian Metzler

Stefanie Vollmar – Flexival

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Prof. Thomas Gerlach

Flexival ist eine Reisekollektion für Festivals, deren Rucksäcke durch verschiedene Accessoires ergänzt und geformt werden können.

Die Informationen für die Gestaltung der Accessoires habe ich, einer selbst angefertigten Umfrage entnommen. Sie gibt Aufschluss über das Festivalverhalten der Teilnehmer. Unter Anderem wurde nach der Packliste für Festivals gefragt, was ihre Gründe für den Besuch eines Festivals sind, wie viele Tage sie in der Regel auf einem Festival verbringen und weitere Dinge, die bei der Entwicklung einer Accessoire-Kollektion von Bedeutung sein können.

Die Umfrage ergab, dass es sehr viele unterschiedliche Festivaltypen gibt, die unterschiedliche Bedürfnisse haben und somit auch andere Vorstellungen an das Produkt stellen. Als Lösung bot sich zum Einen die genaue Definition eines ganz bestimmten Festivalgängers oder zum Anderen eine Kollektion die auf verschiedene Festivaltypen eingeht. Ich habe mich für den zweiten Lösungsansatz entschieden und ein Baukastenprinzip für Festivals entwickelt.

‚Flexival‘ von Stefanie Vollmar, 2015/16

  

Tabinda Ahmed – Kalash

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Adrianus Obers M.A.

Hoch in den schneebedeckten Hindukusch Gebirgen an der afghanisch und pakistanischen Grenze lebt die Ethnie, die „ Die Kalasha von Chitral“ oder einfach nur „Kalasha“ genannt.

Auffällig, vor allem für die Region in Zentralasien, wo die meisten Menschen eher eine dunkle Haut und dunkles Haar haben, ist das isolierte Bergvolk mit ihren äußerst europäischem Aussehen. So haben diese eine auffallende helle Haut und helles Haar, sowie abweichende Augenfarben wie blau und grün.

Die Designinspiration der Kollektion K A L A S H liegt beiden Trachten und den Headpieces der Kalasha Frauen. Aufgrund ihrer auffallenden bunten Strickereien und Stickereien sind sie in ganz Pakistan bekannt dafür. Das Konzept der Kollektion ist, Elemente aus den Trachten zu entnehmen und diese passend zu der Zielgruppe so umzugestalten, das eine Balance zwischen der Tradition und der Moderne geschaffen wird.

‚Kalash‘ von Tabinda Ahmed, 2015, Foto: Harald Koch

Stefanie Gräwe – Zeit zum Umdenken – time to rethink

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Sandra Volz

Massenkonsum, wie er in den Industrienationen stattfindet und die damit einhergehenden Folgen, waren einer der Auslöser für die Abschlussarbeit „Zeit zum Umdenken – time to rethink.“ Es wurde ein Konzept entwickelt, das sich hauptsächlich auf den Thesen des cradle to cradlte Systems stützt, welches von Michael Braungart und William McDonough ins Leben gerufen wurde. Als Designer kann man die Verantwortung für die zu entwickelnden Produkte übernehmen und Produkte schaffen, die nicht innerhalb kürzester Zeit entweder aus der Mode kommen oder kaputt gehen. Wichtig hierbei sind auch die Inhaltsstoffe der verwendeten Materialen. Es geht um Schaffung von Kreisläufen, in denen die Produkte zirkulieren und nicht nach kurzem Gebrauch als Müll verbrannt werden, oder noch schlimmer in die Umwelt gelangen, wo sie zur Gefahr für Tier und Natur werden. Darüber hinaus wurde sich mit verschiedenen Möglichkeiten für ein nachhaltiges ökologisches, soziales und trotzem ökonomisches Handeln beschäftigt.

In Zusammenarbeit mit der veganen Schuhmarke FreiVon. wurde ein Konzept für eine vegane Herrenschuhkollektion entwickelt.

‚Zeit zum Umdenken‘ von Stefanie Gräwe, 2015, Foto: Harald Koch

Gesine Hampel – Heliophilia

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Dipl.-Des. Reinhard Plank

Heliophilia steht für sinnlich avantgardistisches Design. Ästhetisch, träumerisch und zeitlos.

Der Begriff „Heliophilia“ ist ein englisches Wort mit griechischem Wortursprung. Zusammengesetzt aus den griechischen Wörtern „helios“ = Sonne und „phile?n“ = lieben, bedeutet „Heliophilia“ so viel wie „Liebe zur Sonne“ bzw. „Begehren nach Sonnenlicht.

Heliophilia birgt die Vision einer jungen, modernen und geheimnisvollen Fremden, welche durch ihre anmutige Leichtigkeit unendlich frei wirkt. Ihr geheimnisvoll melancholisches Wesen scheint das restliche Umfeld still stehen zu lassen. Ihre Erscheinung wirkt begehrenswert und fesselnd zugleich, aber dennoch distanziert. Übertragen auf die Kollektion ist die Rede von Gegensätzen, welche sich in der Designsprache widerspiegeln. Im Fokus steht hierbei der spielerische Umgang von Licht und Schatten, der das Gefühlsspiel von Heiterkeit bis zu leichter Melancholie ihrer Persönlichkeit ausdrückt.

Inspiriert von der jungen Renée Perle (1904 -­? 1977) und deren Grazie und eigensinnigem Stil, vermittelt die Kollektion ein Lebensgefühl einer verträumten Freiheit, Zeitlosigkeit und Einsamkeit.

‚Heliophilia‘ von Gesine Hampel, 2015, Foto: Harald Koch

Giuliana Klauser – von Wegen und Umwegen

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Dipl.-Des. Frauke Schäfer

In der Abschlusskollektion „Von Wegen und Umwegen“ handelt es sich um einen narrativen Reisebericht über meine zweimonatige Reise durch den Andenstaat Peru.
Ziel der Arbeit ist es, zum einen die physischen Wege darzustellen, die man geht als auch die
Weiterentwicklung der eigenen Person anhand von Wegen und Umwegen am Beispiel einer Reise.

Durch die verwendeten Materialien und Formen meiner Kollektion, wird die Verschmelzung der Moderne mit der Kultur Perus dargestellt.

‚von Wegen und Umwegen‘ von Guiliana Klauser, 2015, Foto: Silke Schlotz

Franziska Knebel – Airborn

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Erich Reiling

Beginnend mit dem Menschheitstraum sich in die Lüfte zu erheben bis hin zu zukunftsweisenden technologischen Innovationen im Gebiet des Düsenflugzeuges werden diverse aerodynamische Konstruktionsveränderungen und Technologien in meiner Arbeit erörtert. Weiterhin wird aufgezeigt, wie dieser Veränderungsprozess zur Entwicklung des Farb- und Materialkonzepts sowie der Formgestaltung und Designsprache der Accessoires beiträgt.

‚Airborn‘ von Franziska Knebel, 2015, Foto: Harald Koch

Katja Möhrle - N.autheNtic

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Matthias Kohlmann

„Das Wichtigste an einer Technologie ist die Frage, wie sie die Menschen verändert“.

Dieser Frage bin ich bei meiner Abschlussarbeit nachgegangen.
Auf der Suche nach Antworten auf Fragen wie Stumpfen unsere Sinne ab, wenn man sich haupt- sächlich mit Dingen und Personen beschäftigt, die nicht real greifbar, sondern digital oder in einer virtuellen Welt sind? Was macht das mit uns, wie verändert uns das?
Aufgrund dieser und ähnlicher Fragen entstand dieses experimentelle Projekt.

‚N.autheNtic‘ von Katja Möhrle, 2015, Foto: Harald Koch

Stefanie Strobel - limitedL1MIT

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Prof. Erich Reiling

Du wachst auf und weißt, eine unglaubliche Kulisse erwartet dich. Die Freude ist riesengroß. Die ersten Sonnenstrahlen berühren dein Gesicht. Du kannst es nicht erwarten. Endlich. Aber noch ist es kalt. Eisig kalt. Und deine Beine sind schwer von den letzten Tagen. Aber sobald du dieses unglaubliche Gefühl wieder erlebst, ist alles wie weggeblasen. Du genießt es. Liebst was du siehst, bist glücklich und der Freiheit so nah wie nie zuvor.

Daraus resultierend ist eine Kollektion mit dem Untertitel „weekend warrior“ aus dem sehr widerstandsfähigem und resistentem Material Cordura entstanden, die speziell für unterschiedliche sportliche und alltägliche Bereiche praktikabel ist. Genauso gut im Alltag tragbar und funktional, wie auch im persönlichen leidenschaftlichem Bereich der Extremsportler.

‚limitedL1MIT‘ von Stefanie Strobel, 2015

  

Julia Döring – the simple expression of complex thought

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Dipl.-Des. Annette Goeke

Simple und doch monumentale Formen wie Dreieck, Kreis oder Quadrat bestimmen die Abschlusskollektion von Julia Döring. „the simple expression of complex thougts“ ist dem Stil des Bauhauses entlehnt. Vor dem Entwerfen ihrer Taschen, Schuhe und Schals recherchierte Julia Döring in den Archiven von Weimar, Dessau und Berlin. Dass Bauhauslegenden wie Marcel Breuer und Mies van der Rohe regional produzierten, spricht die 24-jährige Nürnbergerin auch heute noch an. „Die Art und Weise der Produktion ist mir wichtig, wir haben im Studium gelernt, hochwertig und nachhaltig zu arbeiten.“

Nadine Eismann – LA MARAVILLA ENMASCARADA

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Dipl.-Des. Annette Goeke

„Das maskierte Wunder“ oder „La Maravilla Enmascarada“ – so der spanische Titel – steht bei der Taschenkollektion von Nadine Eismann Pate. Die Modelle sind eine Reminiszenz an das mexikanische Wrestling „Lucha Libre“. Einem traditionellen Kampfsport, der seine Blütezeit von 1930 bis in die 70er Jahre erlebte. Ihm begegnete die 28-Jährige während eines Auslandsaufenthalts in Mexiko. „Die Bilder aus diesem Sport lassen mich nicht mehr los“, erklärte Nadine Eismann. Die Kämpfer trugen kunstvolle Masken, die sie – wie der berühmte El Santo – niemals ablegten. Die Masken stilisierten die Sportler zu Heiligenfiguren. Die Studentin nahm diese Maskenform in Flechtwerken in ihren handgearbeiteten Taschen auf.

Fotos: Christian Metzler

Mehrisadat Majidi – HOFFNUNGSTRÄGER

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer, Dipl.-Des. Annette Goeke

Krieg, Flucht und die Hoffnung auf ein neues Leben sind Themen, die die gebürtige Iranerin Mehri Majidi in ihrer Kollektion „HOFFNUNGSTRÄGER“ umsetzt. Sie entwickelte ein Taschenset, das sich je nach Bedarf zu einem Overall und Fluchtanzug kombinieren lässt. Aus den einzelnen Overall-Schnitteilen lassen sich durch Trennen und wieder Zusammensetzen diverse Taschen bilden. Mehri Majidi kam als Jugendliche nach Deutschland. „Bei meiner Biografie ist Mobilität ein durchgängiges Thema“, so die 26-Jährige.

‚HOFFNUNGSTRÄGER‘ von Mehrisadat Majidi, 2014/15, Foto: Harald Koch

Alissa Sturm – decay

Betreuung: Prof. Alexandra Schwarz, Dipl.-Des. Annette Goeke

Alissa Sturm ließ das Material für ihre Schuhe und Taschen dagegen künstlich altern. Für ihre Kollektion „Decay“ – Englisch für Verfall – arbeitete sie Eisenpulver in das Leder ein und brachte es mit Hilfe einer Tinktur zum Rosten. „Mich hat die brachliegende Heilanstalt von Beelitz bei Berlin inspiriert. Die verblasste Schönheit strahlt einen ganz eigenen Reiz aus“, stellte die Absolventin fest.