Design PF

Abschlusskollektionen

Sommersemester 2023

Johannes Bachor, "Bachor II"

Bachor II ist die Fortführung und Erweiterung der ersten Kollektion der Marke „Bachor“.
Die Marke „Bachor“ steht für Qualität und zeitloses Design.
Der minimalistisch Look wird mit raffinierten und subtilen Schnittführungen sowie funktionalen Details aufgewertet und verleiht den Kleidungstücken eine Besonderheit.

Klassische Bekleidung und Formen werden mit reduzierten Designelementen und Details aufgeweicht, bieten gleichzeitig Funktion und Tragekomfort.
Es entsteht ein weicher Übergang zwischen alltäglicher casual Bekleidung und formellem Tailoring.
Die minimalistische, funktionale und raffinierte Kollektion zeichnet sich durch eine konstruierte Weicheit aus. Diese wird mit der besonderen Schnittführung erreicht. Teilungsnähte werden auf das minimale reduziert,
damit die Bekleidung wie aus einem Stück erscheint. Weiche Stoffe und zarte neutrale Farben unterstreichen den Charakter.

Florian Blum, "Entwidmung"

Entwidmung / Umwidmung: Vertrauten Kenntlichkeit, ein retardierendes Moment der Ähnlichkeit. Diese Kollektion ersucht eine persönliche Antwort auf die Frage, ob Kleiderikonen historisch bedeutsam sind, ob ihnen Bedeutung inne liegt, oder wird diese exerziert, im Performativen? Wo verläuft diese Grenze? Was bedeuten jene Kleider?

Vanessa Geercken, "un:cover"

Mode beschäftigt sich mit der Bekleidung, die den Körper bedeckt. Hierdurch wird automatisch auch die Nacktheit, also die bewusste Entscheidung einen Bereich nicht zu bedecken, Teil des Designs. Inspiration und Anstoß für eine intensive Beschäftigung mit dem Thema der Verhüllung und Enthüllung war die Ausstellung Susanna im Wallraf-Richartz-Museum in Köln.
Es war ein besonderes Anliegen der Kollektion un:cover, Designs zu entwickeln, die persönlich und gesellschaftlich als kritisch angesehene Bereiche des Körpers verdecken. Mit Hilfe von Interviews wurden Komfortzonen definiert, welche wiederum als Grundlage für die Entwürfe dienten. Das Gefühl von Selbstbestimmung und Freiheit wurde durch fließende Stoffe und selbst gefärbte Prints kreiert. Die Ambivalenz zwischen Schutz und Verletzlichkeit findet sich in jedem Outfit durch das Spiel mit Verdichtungen und Auflösungen wieder.

Amra El Gendi, "HUMAN. NATURE"

Die Kollektion „AMRA EL GENDI- HUMAN. NATURE“ : Der Mensch steht im Mittelpunkt, ist aber zugleich eng mit der Natur verbunden. Die Wissenschaft begleitet uns Menschen auf unserer Entdeckungsreise und prägt unser Weltbild. Sie zeigt uns, dass der Mensch Teil der Natur ist und dass wir für die Entwicklung unseres Lebens auf der Erde verantwortlich sind. Wir sind auf die heutige Wissenschaft angewiesen, um Krankheiten zu bekämpfen und zu überleben. Das individuelle Selbst ist nicht kontrollierbar und die Macht der Natur bestimmt über uns selbst. Durch das zunehmende Wachstum der Erkrankung in der Kollektion wird die überdimensionale Form betont, und verschiedene Stadien der Krankheit werden wahrgenommen. Mittels Farben, Formfindung, Strukturen der Stoffe, Größe und Volumen wird die Übersetzung und Entwicklung von Wachstum der Krankheiten veranschaulicht, basierend auf fehlerhafter Zellteilung und deren Auswirkungen.

Clara Emmerling, "RESIDUUM"

Aufgrund von Massenproduktion und generalisierten Fertigungsprozessen ist es unwirtschaftlich geworden Restmaterialien zu verwerten. RESIDUUM ist der Prototyp eines regelbasierten Systems zur vereinfachten Generation von Strickmustern, um so die Komplexität inkohärenter Garnreste zu managen und dem Designenden Information über Materialverbrauch in Echtzeit zu kommunizieren. Der Formfindungsprozess soll hierbei so frei wie möglich vonstatten gehen, während indes die Grenzen unserer Ressourcenvorkommen berücksichtigt werden müssen. Es stellt sich die Frage nach Freiheit und Grenzen im Design, sowie die, nach der Notwendigkeit von informierten Entscheidungen innerhalb intransparenter Systeme.
Die komplette Arbeit ist einsehbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=1si8Hk5_ako

Leonie Frendel, "SELBST/BEWUSST"

Die Abschlussarbeit SELBST/BEWUSST visualisiert die Entwicklung des Selbstbewusstseins, die in fünf Phasen unterteilt wird: Das noch unbestimmte Selbst, die Körperwahrnehmung, das Spiegeln, das Imitieren und die Präsentation. Geprägt durch die Frage was ist Selbst, orientiert an einer psychologischen Recherche und inspiriert durch eine intuitive und emotionale Gestaltung von fünf Gemälden, entsteht eine Kollektion. Ziel der Arbeit ist es das Selbstbewusstsein zu stärken, indem sie ein Verständnis für die Bestanteile des Selbst erzeugt. So kann eine bewusste Präsentation und Gestaltung der eigenen Person erreicht werden. Zu dieser gehört auch eine Akzeptanz für den Körper und das Bedürfnis nach Anpassung und Schutz.

Niclas Hasemann, "wunderheiler"

„wunderheiler“ setzt sich, in Form einer Bekleidungskollektion und eines Films, mit der Bedeutung von Rationalität, Spiritualität und dem, was dazwischen liegt, auseinander. Mit dem Projekt soll eine sanfte Einladung dazu ausgesprochen werden, bei sich selbst diverse Formen der Erkenntnis zuzulassen. Die Akzeptanz der eigenen Fehlbarkeit bildet einen ersten Schritt auf dem Weg zu mehr Empathie und Gemeinschaft – Voraussetzungen für die Heilung von individuellen und gesellschaftlichen Erkrankungen unserer Zeit.

In der gestalterischen Auseinandersetzung mit der Philosophin Simone Weil wird untersucht, wie Kunst und Design diese Heilungsprozesse fördern können. Handwerkliche Techniken wie Weben, Färben und Drucken werden mit bedachter Zurückhaltung eingesetzt, um eine Brücke zwischen Spezifität und Abstraktion zu schlagen und so einen Impuls zum Umarmen der Unsicherheit zu geben: offen genug geschlossen genug.

Jessica Hug, "LOVELESS"

Die Kollektion LOVE LESS untersucht das Konzept von Liebe und Bindung, wie auch die Wertschätzung, die wir unseren Kleidungsstücken beimessen. Unsere heutige Konsumgesellschaft erschwert es uns ungemein an bestimmten Dingen festzuhalten. Warum trennen wir uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu schnell von einst geliebten Personen oder Gegenständen, anstatt an etwas festzuhalten? LOVE LESS gründet in einem nachhaltigen Kollektionskonzept und einer Langlebigkeit von Kleidungsstücken. Hierbei sollen die Kleidungsstücke zum „Love Object“ des Trägers werden. Während manche Kleidungsstücke dem Gedanken der Flüchtigkeit, dem Glatten und Oberflächlichen unserer modernen Gegenwart zugeordnet sind, erscheinen andere in einer tiefen Verbundenheit. Sie finden ihren Ausdruck in Designreferenzen von Mode-Klassikern und im klassischen Tailoring wider. Um das Kollektionskonzept zu unterstreichen wurden langlebige Naturmaterialien verwendet wie beispielsweise Leder, Seide, Kaschmir oder Schurwolle.   

Julia Kneip, "Solarpunk"

„Solarpunk“ – dieser Kollektionstitel steht, wie auch das gleichnamige Genre in der Literatur, für eine optimistische, hoffnungsvolle und lösungsorientierte Zukunftsvision, in der Umwelt- und Klimakatastrophen überwunden oder verhindert werden konnten.
Der Stil der Kollektion spiegelt, insbesondere durch die innovative Verwendung und Bearbeitung der Materialien, die positive Zukunftsorientierung der Solarpunk Bewegung wider. Alte Mustercoupons und Samples gelangen durch das Upcycling wieder zu neuem Wert. Der Sammlercharakter des Solarpunk zeigt sich deutlich in den Werkstücken, die davon leben, dass unterschiedlichste wiederverwendete Textilfasern und Gewebe miteinander verbunden werden und so eine beeindruckende neue Synthese entsteht. Leuchtende, erdige Töne stehen für Natürlichkeit und Erdbezogenheit. Um eine natürliche Farbigkeit zu erzielen, werden pflanzliche und tierische Gewebe entweder in ihrer Naturfarbe belassen oder mittels natürlicher Stoffe eingefärbt. Schimmernde, reflektierende, metallische Materialien verkörpern den technisch-futuristischen Aspekt des Solarpunk. 

Evelin Lerich, "SAINT SCIENCIA"

SAINT SCIENCIA stellt eine einzigartige Streetwear Kollektion dar, die technologischen Fortschritt und Spiritualität harmonisch verbindet. Inspiriert von der mythologischen Figur Prometheus und seinem gleichnamigen Saturnmond, entführt einen die Kollektion in eine fiktive Zukunft.
Das Design vereint futuristische Elemente mit Symbolen indigener Kulturen, mithilfe des Einsatzes von hochentwickelten Materialien des Outdoorbereiches.
Die Kollektion verwendet Naturmaterialien wie echte Kristalle und Muscheln und erfüllt gleichzeitig schutzgebende Eigenschaften der Outdoorbekleidung. Dazu zählen zahlreiche Körperprotektoren, die ebenfalls wie Teile des Schmuckes 3D-gedruckt wurden.
SAINT SCIENCIA steht für eine harmonische Gesellschaft, in der Wissenschaft und Glaube, Fortschritt und Tradition miteinander verschmelzen. Die Kollektion repräsentiert eine gemeinsame Zukunft, die durch Dialog und Zusammenarbeit Frieden und Fortschritt bringt.

Paula Lessel, "Fashion for an Empty World"

„Fashion for an Empty World“ ist eine Bestandsaufnahme. Sie hält den Moment, in dem Fülle, Übermaß und Exzess in die Leere umschlagen fest. Inspiriert von einem Zitat von Sloterdijk befasst sie sich mit einer Welt in der „Grauzone“. Diese macht sich immer wieder bemerkbar, „sobald die Ordnung versagt, ohne dass das Chaos willkommen wäre“.
Die Kollektion bricht mit der Erwartung, dass Mode stets Neues produziert. Stattdessen stellt sie fest, dass es sich vielmehr um Varianten des Vorhandenen handelt. Jeder der entwickelten Looks beschreibt eine Ausreizung von Modeklassikern. So passen überlange Nähte nicht auf ihre Gegenstücke, riesige Hemden werden auf den Körper geknautscht, und großzügige Röcke entpuppen sich als Stolperfallen.
„Fashion for an Empty World“, als eine Betrachtung des Ist-Zustands, ist vielleicht nicht die Lösung für unsere voll-leere Welt, doch sie ist eine neugierige Betrachtung des bunt-grauen Rauschens.

Lydia Öhler, "IMPRESSION l EXPRESSION"

IMPRESSION l EXPRESSION ist eine Kollektion, die von besonderen und vertrauten Momenten während einer Reise in Korea inspiriert ist. Sie verbindet persönliche Eindrücke Koreas mit einzelnen Erinnerungsbruchstücken aus der Kindheit. Jedes Detail der Kollektion erzählt eine individuelle Geschichte und spiegelt die Vielfalt und Schönheit dieser Erinnerungsmomente wider.

Die Kollektion fängt die Komplexität der Erinnerungen ein und lässt sie in den gebleichten Stoffen und subtilen Mustern wieder aufleben. Die Flüchtigkeit und Transparenz dieser besonderen Momente werden durch überlagernde Muster symbolisiert, um eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen.

Die Kollektion lädt dazu ein, in diese besonderen Momente einzutauchen, eigene Geschichten zu entfalten und den Betrachter in eine Welt voller persönlicher Erinnerungen und Emotionen zu entführen.

IMPRESSION l EXPRESSION ist ein künstlerisches Tagebuch, das unzählige Eindrücke und verborgene Erinnerungen zum Ausdruck bringt.

Clarissa Ottmann, "Fuman - The Future Human"

Eine Welt die unter anderen Umwelteinflüssen steht. Eine Welt im Jahre 3050. Eine Welt, die hell ist. Eine Welt, die technisiert ist. Eine Welt des Fuman. Das Klima ist erwärmt.
Es ist heiß. Weite Teile der Erdoberfläche sind unbewohnbar, verkrustet.

„Fuman - The Future Human“, ist ein Kollektions-Konzept, welches von einem menschlichen Körper inspiriert ist, der an andere als die heutigen Umwelteinflüsse angepasst ist. Die Gestaltung der Kollektion richtet sich nach einem eigens entwickeltem Szenario, nach der Welt, in der der Fuman lebt. Es geht darum, eine neue Körper- und Formensprache zu entwickeln, indem die Basis der Bekleidung geändert wird. Der Fokus der Kollektion liegt auf dem modifizierten Körper, der Anatomie des Menschen, der zum Fuman wird. Die Umsetzung erfolgte durch die Modellierung eines nicht-menschlichen (virtuellen) Körpers, in Form eines digitalen 3D Modells. Dieses wurde in den analogen Raum übertragen, um eine experimentelle Schnittführung durch Drapage zu ermöglichen. Die rückenlastige Körperhaltung wird durch die mit 3D Drucken hergestellten Schuhe erzeugt.

Eugen Schlecht, "ki mir uh"

Chimerismus, benannt nach einem Wesen aus der griechischen Mythologie, bezieht sich auf Organismen, die Zellen von genetisch unterschiedlichen Individuen enthalten. Es kann natürlich vorkommen oder durch medizinische Verfahren erworben werden. Die Entdeckung von Chimären ist herausfordernd und selten. Die Existenz von Chimären wirft wissenschaftliche und ethische Fragen auf. Forschung über Chimerismus birgt potenzielle Vorteile, erfordert jedoch ethische Überlegungen. Ki mir uh strebt an, die Komplexität des genetischen Chimerismus visuell darzustellen und den Kontrast zur gesellschaftlichen Norm hervorzuheben. Betrachter werden ermutigt, sich mit den Elementen auseinanderzusetzen, um ihr eigenes Verständnis und ihre eigene Meinung zu diesem faszinierenden Thema zu entwickeln.

Oliver Schraft, "generated Fashion"

Die Arbeit „generated Fashion“ beschäftigt sich damit, auf welche Weise digitale Mittel in der Mode genutzt werden können, um die Konsument*innen in den Designprozess zu involvieren und damit spielerisch eine emotionalere Bindung zu den Kleidungsstücken aufzubauen. Der Anspruch war, einen positiven und nachhaltigen Einfluss auf die Modeindustrie zu entwickeln. Hierfür wurde eine App entwickelt, in der ein digitaler Doppelgänger eines realen Looks äs- thetisch an die Vorlieben der Konsument*innen angepasst werden kann.

Diese App dient als ein Element in der Produktionskette und kann als Service von Firmen ge- nutzt werden, um ihren Kund*innen die Möglichkeit zu verschaffen, aktiv am Designprozess mitzuwirken.
Die von den Kund*innen digital erschaffenen Looks werden im Anschluss an die Manufaktur geschickt, wo die Bestellungen on demand produziert werden.

Delara Vafi, "Ophelia"

„Ophelia“ basiert auf Shakespeares Hamlet. In der Tragödie gehören intelligente Monologe dem Prinzen und in Dialogen übernehmen männliche Figuren stets die Oberhand. Im Laufe der Geschichte soll Ophelia widersprüchlichen Erwartungen gerecht werden, dem Wahn verfallen und letztendlich tragisch und einsam in einem Fluss ertrinken. Über die Jahrhunderte entwickelte sich Ophelia aus einem Nebencharakter zu einem beliebten eigenständigen Motiv in der Kunst. Durch ihre Passivität und skizzöse Natur, die Shakespeare einbehalten hat, entstand eine Art Projektionsfläche, auf die verschiedene ambivalente Weiblichkeitsbilder projiziert wurden. Zielsetzung ist es, die widersprüchlichen Erwartungen künstlerisch zu interpretieren und in einen heutigen Kontext zu stellen. Die Kollektion stellt somit eine eigene Projektion und somit persönliche Interpretation von Weiblichkeit dar, die Feminität in ihrer Schönheit und Stärke aufzeigt.

Terje Vincentz, "venustas mortis"

In unserer von Geschwindigkeit und Funktionalität geprägten Gesellschaft rückt das Sterben zunehmen an den Rand des Lebens. Der Tod wird mehr und mehr als ein Hindernis betrachtet, welches es wie selbstverständlich zu überwinden gilt. Doch ohne den Tod wird das Leben wertlos. »venustas mortis«, der schöne Tod, hebt die Natürlichkeit des Todes hervor. Dazu gehört auch, Trauer nach außen zu bekunden und mit seinen Mitmenschen zu teilen. Trauerkleidung ist ein wichtiger Bestandteil dieser Kommunikation nach außen. Da Trauer auch eine Wertschätzung der Verstorbenen ist, soll ihr mit Schönheit begegnet werden. »venustas mortis« unterstützt, sich gegenüber einer tabuisierten aber essentiellen Thematik zu öffnen. Die Kollektion legt die schöne Bedeutsamkeit des Todes offen und sensibilisiert für eine neue Betrachtungsweise der Sterblichkeit.

Rebecca Madlene Wiedmann, "ˈdeːʊs ɛks ˈmaxina"

Die Abschlusskollektion "Deus ex machina [ˈdeːʊs ɛks ˈmakhina] – Eine Symbiose von Mensch und Maschine" erforscht die Rolle neuer Technologien im kreativen Prozess von Designer*innen. Mit digitalen Tools und Technologien haben Designer*innen Zugang zu Ressourcen, die bei der Entwicklung neuer Ideen und der Bewältigung kreativer Herausforderungen helfen können. "Deus ex machina", was das Erscheinen einer Gottheit mithilfe einer Bühnenmaschinerie bedeutet, symbolisiert heute ein unerwartetes Ereignis, das in Notsituationen hilft. Designer*innen stehen oft unter Druck, kontinuierlich kreative Inputs zu liefern und Konzeptanforderungen zu erfüllen. Neue Technologien können ihnen helfen, diesen steigenden Anforderungen gerecht zu werden und den kreativen Fluss aufrechtzuerhalten.
Künstliche Intelligenz (KI) und Text-to-Image-Generatoren wurde im Designprozess der Kollektion eingesetzt. Lasercut-Technologie für präzise Schnitte in Plexiglas und das Arbeiten an einer Strickmaschine, welche bei der Kollektiosnsumsetzung verwendet wurden, sorgen für einen Wiedererkennungswert. Die Modedesigner*in zeigt, wie Technologie und KI in den Designprozess integriert werden können, um Kreativität und Innovation zu fördern. Die Zukunft der Mode liegt in der Verbindung von Design und Technologie und man darf gespannt sein, welche weiteren Entwicklungen und Möglichkeiten die nächsten Jahre bringen werden.

Weitere Semester

Ece Akbulut, "EFSUN"

Diese Kollektion basiert auf einer fiktiven Persona namens EFSUN. Eine türkische junge Frau, geboren und aufgewachsen in Europa. Trotz ihrer Liebe zu der türkischen Kultur, fühlt sie sich durch dieses und ihr türkisches Umfeld unter Druck gesetzt, sie fühlt sich fehl am Platz und unverstanden. Vor allem wenn sie ihr nicht-türkisches Umfeld sieht und das Gefühl bekommt, dass sie sich selbst einschränken muss. Dann entdeckt sie die Magie für sich und nutzt dieses als Instrument ihrer Befreiung, sie findet etwas, dass sie fasziniert, was jedoch „verboten“ ist und fängt an die verschiedenen Welten für sich zu verschmelzen und eine Neue zu schaffen. Diese Kollektion ist ein Zusammentreffen von diesen drei Lebenswelten von EFSUN: -der türkischen Kultur und der Druck der von ihm ausgeht -der westlichen/modernen Welt -der Magie als Element der Befreiung

Natalie Berndt, "he@olymp.md"

Mode ist eine Momentaufnahme und ständig im Wandel, weshalb auch das Hemd seit längerem nicht mehr den gleichen Stellenwerten hat, wie es schon einmal hatte. So auch für die Firma OLYMP, die sich neu umorientieren möchte, sodass die junge Generation wieder aufmerksam auf das Hemd wird und mit einbezogen wird. In Bezug auf die Firma OLYMP und die aktuelle Situation ist das Thema der Bachelor Kollektion mit dem Titel "he@olymp.md entstanden". Der Titel der Kollektion besteht aus den Begriffen OLYMP, Hemd, Mann und Mode. Hauptbestandteil der Kollektion sind die klassischen Hemdstoffe der Firma. Dabei werden die Hemdstoffe für alle Arten von Kleidungsstücken verwendet, weshalb ein leichtes und angenehmes Tragegefühl entsteht. Um mehr auf die Nachhaltigkeit der Firma einzugehen, werden neutrale Farben verwendet, die auch auf längeren Zeitraum für die Kollektion und letztendlich den Kunden interessant bleiben. Passend entsteht eine tragbare Kollektion.  

Melanie Glätsch, "textile monster"

In Ghana (Afrika) landen täglich mehrere hunderte Tonnen an Kleidung, die aus Altkleidersammlungen der ganzen Welt dorthin exportiert werden und dort ihr Ende auf stetig wachsenden Mülldeponien finden. Die Kleidung auf diesen Bergen kann kaum mehr als solche ausgemacht werden, denn alles scheint zu einer Masse geworden zu sein. Es scheint, als könne jederzeit ein Monster draus entstehen, geboren aus angestauten Gefühlen, die mitsamt der Kleidung darunter vergraben wurden. Im japanischen Volksglauben wird allen Dingen auf der Erde eine Seele zugeschrieben. Wird ein Gegenstand wie ein Kleidungsstück achtlos weggeworfen, wird diese Seele zu einem Dämon, der diesen Gegestand zum Leben erwachen und Rache verüben lässt. Inspiriert von diesem japanischen Glauben und dem Anblick der Textildeponien entstand die Kollektion textile monster, die rein aus ausrangierter Altkleidung besteht. Jeder Look entspringt zudem einem Gefühl, welches man durch Vernachlässigung emdfinden kann. 

Anna Günther, "Beyond"

Die BEYOND-Kollektion dient als Beispiel für einen visionären Produktansatz und verkörpert eine strategische Ausarbeitung in hybrider Form im Hinblick auf den sich verändernden Charakter von Produkten. Der Käufer dieser Kollektion kann als jemand beschrieben werden, der den urbanen Lebensstil genießt, schnelle Autos fährt, viele Clubs besucht und offen für verschiedene gesellschaftliche Veränderungen ist. Er/Sie wünscht sich eine visionäre Veränderung in subtiler Form, die sich an ihren schnellen Lebensstil anpasst und mit diesem harmoniert. In der Kleidung spiegelt sich dies durch sportlich-schicke und Outdoor-inspirierte Kleidungsstücke sowie durch schwarze Stoffe und kantige Muster wider. QR-Codes auf der Kleidung ermöglichen es der Zielgruppe, zusätzlich ein zweites Produkt zu erhalten, das digital als Fragmentstück dargestellt wird, das wiederum als Trophäe und Wert im Metaverse dient und dort auch ausgestellt werden kann.

Melisa Günyak, "self-coating"

Die Kollektion self-coating repräsentiert, wie sich die Kultur der einen Welt, in die der anderen einfärbt und sich dazwischen legt. Es beginnt ein Prozess, wo das Verhalten, bedachter, kontrollierter und vor allem verschlossener wird. In diesem Sinne wird ein individuell angepasstes „Coating“ angelegt. Eine temporäre, kulturelle „Camouflage“. Das Konzept von „Self-Coating“ versteht sich als eine Art „schützende“ Camouflage-Hülle und verbindet sowohl die altbekannte, türkische Welt mit der neuen „westlichen“ bzw. „deutschen“ Welt als auch die neue, fremde türkische Welt mit der vertrauten deutschen Welt. Die daraus resultierenden Muster, Ornamente und Oberflächenbearbeitungen, die entwickelten Formen und Silhouetten, die fragmentarischen Details sowie die Farb- und Stoffkombinationen lassen beide Welten temporär verschmelzen oder sich aneinander verformen.

Sarah Kehr "I’M A NUMBER NOT A NAME"

I’M A NUMBER NOT A NAME beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Mode, Raum und Körper und untersucht die Grenzen zwischen physischen und virtuellen Räumen anhand des Konzeptes von Virtualität nach Gilles Deleuze. Das gestalterische Hauptelement ist die Falte als eine an sich raumschaffende Struktur sowohl am Körper als auch im Raum. In Anlehnung an die Theorien von Gilles Deleuze, in denen die Falte als Analogie für die Definition von Virtualität herangezogen wird, wird die Falte in der Kollektion verwendet, um die Verbindung zwischen Mode, Raum und Körper zu entfalten. Sie nutzt KI, um die tradierte Dichotomie von Mode und Körper in Frage zu stellen und präsentiert sich in einer audiovisuellen Inszenierung, die eine virtuelle Nachbildung des physischen Raumes erzeugt. Die Inszenierung unterstreicht die Relation von physischen und virtuellen Räumen und betont die Bedeutung des Körpers, der als Verbindung unabdingbar bleibt.

Ruben Landrichter "Carnate"

Körperrepräsentationen wie Schneiderpuppen und Schnittmuster sind hoch funktionale Instrumente der Modeindustrie, perfektioniert auf ein weit verbreitetes Maßsystem von Größen und Formen. Daher können ihre Auswirkungen auf den Designprozess leicht übersehen und Körper auf eine Reihe von Maßen reduziert werden. Aber Körper ist nicht nur Form. Er ist weich und formbar, flexibel und posierbar. Er besitzt keine geraden Linien. Körper ist expressiv in der Art, wie er sich bewegt, anfühlt und kommuniziert. Ist es möglich, diese Aspekte von Körper in Schneiderpuppen umzusetzen, um darauf Mode zu fertigen? Wie wirkt sich das auf die entstehenden Kleidungsstücke aus?

Carnate ist ein experimentelles Forschungsprojekt, das zeigt, wie die Einbeziehung alternativer Körperrepräsentationen unser Verständnis von Körper erweitern, als Grundlage für die Entwicklung innovativer Schneidertechniken dienen und verfügbare Design-Werkzeuge ergänzen kann.

Lynn Martin, "Purpose"

Die Abschlussarbeit "Purpose" beschäftigt sich mit der Verantwortung des Designers und der Designerin im ästhetischen Kapitalismus. Wie erschafft man ein holistisches Designkonzept, welches einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft hat? Eine sinnvollen Art zu Gestalten. Es entstand eine Kollektion für Tänzerinnen, welche eine moderne Denkweise vertritt und mit der konservativen, traditionellen Institution des Balletts bricht. Das Kleidungsstück agiert als zweite Haut, für jeden Hautton. Sowohl durch die ausschließlich natürlichen Materialien als auch durch die Form und den innovativen Herstellungsprozess. Jede Tänzerin kann sich mit ihrem Kleidungsstück identifizieren. Ein zentraler Faktor bei der Fertigung der Kollektion war die Wahl des Materials. Natürliche und hauptsächlich ungefärbte Garne ermöglichen, dass die Kollektion biologisch abbaubar und Hautverträglich ist. Die Tänzerin und Athletin steht im Fokus und das Kleidungsstück passt sich ihrem Körper an. Die Kollektion drückt Reduktion, Funktion und Einheit aus.

Saskia Reggel "FASHION⇄PLAY"

Die Kollektion FASHION⇄PLAY von Saskia Reggel entstand nach einem inspirierenden Besuch des renommierten Künstlers Jonathan Meese an der Hochschule für Gestaltung Pforzheim. Durch den Vortrag „KAMPF UMS SPIEL! (KUNST SPIELT UNS (ALLE(S))))!“ kehrte sie gedanklich in das Spielzimmer ihrer Kindheit zurück, um daraufhin die Kollektion ihrer Bachelorarbeit zu entwerfen. In erster Linie erinnerte sie sich daran, wie sie als Kind den Kleiderschrank ihrer Eltern durchwühlte, um mit Kleidung zu spielen. Ein Kindheitsfoto, auf dem sie ihren Kopf aus dem Ärmel ihrer Mutter steckt, wurde dabei die Grundlage ihres Designprozesses. Ungehemmt und ohne Druck entfaltete Saskia ihren kreativen Fluss, der es ihr ermöglichte, eine überschwengliche Unisex-Linie zu entwerfen, welche die Essenz des Spiels zelebrieren sollte. Ihre erworbenen Designfähigkeiten, gepaart mit der Lust am Spielen, machten es ihr möglich diese moderne Kollektion hervorzubringen. Als Grundstein für ihr Spiel diente dabei das Buch „Homo Ludens“ von Johan Huizinga, hier beschreibt er das Spiel als eine freiwillige Tätigkeit, das von „bindenden Regeln“ beschränkt wird und außerdem den Grenzen von Zeit und Raum unterliegt. Zudem wird das Spiel von Gefühlen der Freude und Spannung begleitet. Dabei stellte Saskia die Spielregeln ihrer Kollektion aus Sicht ihres kindlichen, naiven Ichs auf. Die Bedeutung der Nachhaltigkeit entwickelte sich aus der Sicht der ausbildeten Designerin, indem sie das Durchwühlen des Kleiderschranks der Eltern auf die Verwendung von Secondhand Material übertrug. Die "Basteleien", die durch das kindliche Spiel entstanden, werden zu "Werke" und die Nachhaltigkeit zum Grundstein für eine neue Ära in der Modegestaltung.

Adriano Schaich "neo*vogu[e]ing"

neo*vogu[e]ing beschäftigt sich mit Mode abseits der dominierenden Gender Normen und zeigt, wie Mode aussehen kann, wenn Gender als etwas Fluides betrachtet wird. Als Vorbild dient die Ballroom Culture. Eine subkulturelle Gegenbewegung, welche im New York der 80er Jahren ihr eigenes Gendersystem erschuf, abseits der dominierenden Zweigeschlechtlichkeit. Für die Ballroom Community ist die Gender Identity, etwas formbares, viel mehr ein Akt der kulturellen Performanz, etwas das sich stetig weiterentwickelt. neo*vogu[e]ing knüpft an diese visionären Ansichten an und führt die stattgefundene Gender Transgression im Kontext der Genderfluidität und der Mode fort. Die Auseinandersetzung dieser Arbeit zeigt auf, wie Mode abseits der Grenzen von Gender erlebt wird und bietet das Potential, die bisher vorherrschenden binären Definitionen von Männlichkeit und Weiblichkeit weiter zu diversifizieren, deren Grenzen aufzubrechen und „fluide“ zu gestalten.

Jacqueline Scherlinger, "TIGRIS TANG"

Die Idee der Kollektion TIGRIS TANG kam mit dem chinesischen Tigerjahr 2022. Die Kollektion kombiniert die westliche moderne Kleidung mit der Ästhetik der chinesischen Kultur während der Tang Dynastie. Das Konzept und die Designelemente basieren auf dem Tiger. Der Tiger wird sowohl in der Form als auch in den selbst erstellten Prints und Stickereien aufgegriffen. Die Kollektion kreiert einen neuen chinesischen Stil, der einerseits ein Gefühl von traditionellem chinesischem HanFu gibt, andererseits alltagstauglich ist. Die Kleidungsstücke treffen genau die Mitte zwischen Modernität und Tradition. Die Wildheit des Tigers findet sich in den Streetwear Teilen der Kollektion wieder. Die Arbeit verbindet Eindrücke aus der Kindheit in China mit der Jugend in Europa.

Arzu Simsek, "Durch Wahrnehmung und Empfindung die Stimmung beeinflussen."

Die Kollektion "Durch Wahrnehmung und Empfindung die Stimmung beeinflussen." hat sich von der Art und Weise wie Menschen ihr alltägliches Leben wahrnehmen inspirieren lassen und sich dabei die Frage gestellt, inwiefern die Wahrnehmung die Stimmung beeinflussen kann. Das Konzept konzentriert sich auf Themen wie der Kontrast, das Licht und die Transparenz und verfolgt die Absicht Menschen auf ihre eigene Wahrnehmung zu sensibilisieren und aufmerksam zu machen. Durch verschiedene Ansätze der Materialien und der Modifikationen, soll das Projekt die Möglichkeiten, die die Transparenz der Materialien aufzeigt, verdeutlichen. Mithilfe des Lichteinfalles und der Körperbewegung wird der Eindruck erweckt, die Materialien seien lebendig. Durch das Zerstreuen des Lichtes von den Materialien auf die Umgebung wird diese auch ein Teil der gesamten Kollektion. Während der Betrachtung ist der Beobachter eingeladen die Materialien mit den eigenen Sinnen wie die des Sehens, Fühlens und Hörens wahrzunehmen und zu erleben.

Julia Walter, "The Monsters of Marilyn"

Marilyn Monroe gilt als Pop-Ikone, Kultfigur und Legende. Als glamouröses Pin-up-Model, Hollywood-Schauspielerin und Sängerin machte sie sich einen Namen als Sexsymbol in den 1950er Jahren. Allerdings startete ihr Leben holprig: Sie lernte ihren Vater nie kennen, ihre Mutter war die meiste Zeit in der Psychiatrie. So wurde sie ihre gesamte Kindheit hin-und her gereicht. Was viele nicht wissen: Marilyn hatte innere Dämonen. Diese versuchte sie mit Pillen und Alkohol in den Griff zu bekommen. Es wird mittlerweile davon ausgegangen, dass Marilyn Monroe an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung litt. Diese ist gekennzeichnet durch instabile zwischenmenschliche Beziehungen, einem verzerrtem Selbstwertgefühl, starker emotionaler Reaktionen und einem Gefühl von innerer Leere. So herrschen auch Spekulationen, ob es sich bei ihrem Tod vielleicht um einen Suizid handeln könnte. "The Monsters of Marilyn" soll eine Kollektion sein, die auf die wahre Marilyn aufmerksam macht, sie aber auch ehrt. Anstatt sie wie die Medien konstant zu objektifizieren und zu kapitalisieren, soll ihre Persönlichkeit und ihr Leid, somit aber auch ihre unglaubliche Stärke im Vordergrund stehen. 

Ella Wanner, "ADRENALINE"

„ADRENALINE“ behandelt die Emotion eines positiven Adrenalinrausches. Erzählt wird das mittels des Konzepts, welches neuartige, halsbrecherische Extremsportarten definiert. Bei den Sportler*innen soll dieser Rausch bis ins Extrem ausgereizt werden. Dies geschieht über das Konzept, also das Wissen über die bevorstehende Tat, sowie folglich über die ungewöhnliche Schnittführung, die dem Träger ein Gefühl ab der Norm eines normalen Tragekomfort bietet. Zudem bestärkt die Optik der Looks dieses Gefühl ebenfalls. Die gesamte Kollektion basiert dabei auf dem Ansatz des „form follows function“. Die Funktion hierbei wird über das Konzept der neuartigen Sportarten in dieser Form das erste Mal behandelt. So entstanden Kreationen wie Paintball X Parcours, bei dem beide der bereits bestehenden Sportarten in der Mischung eine neue ergeben, welche aber in den folgenden Schritten ebenfalls neue Funktionen birgt.

Leona Anderson, "fluid body"

Die Kollektion "fluid body" befasst sich mit dem Thema der sozialen Identität und ihrer Veränderung. Insbesondere geht es um die Frage der Geschlechtsidentität. Starre Definitionen, wie z.B. was männlich und was weiblich ist, werden teilweise außer Kraft gesetzt. Durch das Verschieben des Kleidungsstücks am Körper bekommt es Raum und weibliche Merkmale, wie die Brust, verschwinden. Identität kann und wird durch Kleidung nonverbal kommuniziert. In der Kollektion sind Stoffmuster und ihre Assoziationen ein wichtiger Bestandteil. Stoffmuster wie Tweed, Tartan und Nadelstreifen sind Teil der Kollektion. Diese Muster und ihre Assoziationen, zum Thema Identität und Geschlecht, werden bewusst eingesetzt und in einen anderen Kontext gestellt. Die Kollektion ist eine Auseinandersetzung mit Identitätszuschreibungen in Bezug auf Kleidung, Textilien und das Spiel mit deren Assoziationen. Dabei werden Definitionen typischer Geschlechterzuordnungen aufgelöst und neu interpretiert.

Fotograf*in: Maxim Schipko

Ivona Andrlon, "The other side"

Der Schatten ist nicht nur in unserer physikalischen Welt, sondern auch in unserer inneren, psychischen Welt vertreten. Die Eigenschaften des physikalischen Schattens beinhalten Licht-Verhältnisse, das Abbild eines Objekts, umfasst eigentlich keine Materie und kann nicht eigenständig existieren. Er ist sozusagen unser „stiller Doppelgänger“. Der psychologische Schatten kennzeichnet sich durch seinen Ursprung im tiefen Unterbewusstsein. Er wird hier als alles negativ verdrängte und Verborgene beschrieben. Er umfasst nicht-akzeptierte Persönlichkeitsanteile, die dem Ich-Ideal nicht entsprechen. Der psychologische Schatten ist, analog zum physikalischen Schatten, der „dunkle Doppelgänger“. Wie würde das ganze aussehen, wenn man den physikalischen Schatten und den psychologischen Schatten miteinander in eine textile Materialität umsetzt? Ziel ist es, den Schatten aus seiner Stille herauszunehmen und ihn in den Fokus zu setzen, sodass er sich in seiner gegebenen Materie auf seine Art und Weise, mit Hilfe des menschlichen Körpers, entfalten kann. In Folge dessen soll er nicht mehr der stille und dunkle Doppelgänger, sondern ein wandelndes und ein endlos schöpfendes Potenzial sein.

Fotos: Ivona Andrlon, Foto und Lichtassistenz: Rita Liparoti, Stefanie Hadamjetz, Meilin Hang Schäfer, Fabienne Golderer, Mariana Guilherme Nunes, Fotostudio/Voreinstellungen: Harald Koch

Lauréline Bopp, "An Afrikan Chromo Morpho Typologie"

Die Kollektion "An Afrikan Chromo Morpho Typology" wurde in der Elfenbeinküste für die ivorische Bevölkerung konzipiert und entworfen. Jeder Look repräsentiert eine Persönlichkeit, wie sie in der empirischen Theorie der Chromo-Morpho-Typologie definiert ist, angepasst an eine entsprechende Persona in Abidjan. Die schönen Stoffe, Materialien, traditionellen Muster und Kleider waren die Inspiration für diese Kollektion. Auch das Element der Nacktheit, das ursprünglich bei vielen Stämmen durch die Betonung von Ornamenten zum Einsatz kam, findet sich in jedem Look wieder. Auf diese Weise passt das Outfit gut zu dem heißen Klima. Die Designerin wollte die Schönheit der Kultur der Elfenbeinküste, in der sie als Kind gelebt hat, zum Ausdruck bringen. Indem sie die von den Einheimischen geäußerten Bedürfnisse mit der gebotenen Demut umsetzte, wurde eine Vision, ein Traum für acht ivorische Frauen in ebenso vielen originellen Looks verwirklicht.

Fotograf*in: Lauréline Bopp

Aurélie Harazim, "PRESSURE"

Die Arbeit “PRESSURE” ist unter einem konzeptionellen Ansatz von verschiedenen Charakteren entstanden. Jeder einzelne der erschaffenen und entwickelten Charaktere beschreiben eine Stresssituation, die den jeweiligen Charakter an und über seine Grenzen bringt. Sie waren die Grundlage für die Entwicklung der Designs. Das Hauptaugenmerk der praktischen Arbeit liegt bei den aufwändigen gestressten Materialbearbeitungen, die in jedem Kollektionsteil zu finden sind. Zusätzlich zu Schneiderpuppen wurde auch an Menschen drapiert, um aus gezwungenen Körperhaltungen neue Formen zu erschaffen, die in die Schnittentwicklung übergegangen sind. Auch wurde computer-aided Design verwendet, um extreme Volumina und Schnitte zu erschaffen. In der Kollektion wird aber nicht nur der Stress und all das Negative, was mit Druck assoziiert wird aufgezeigt, denn jeder dieser Stressmomente und Grenzüberschreitungen prägen den Charakter auch im Positiven.

Fotograf*in: Isabelle Dingler

Daria Krasnykh, "L'art pour l'art - Mode und Kunst zwischen Zufall und Absicht"

L’art pour l’art - die Kunstbewegung nach der Kunst nur ästhetischen Kriterien genügen soll. Sie soll keinen sozialen, politischen oder religiösen Zweck erfüllen. Deshalb besteht der Reiz in der Kollektion darin, sich dem Grundgedanken “Kunst um der Kunst Willen” vollständig zu widmen. Die Formentwicklung entstand nach einer eigen entwickelte Theorie von Zufall und Absicht. Motive aus der Kindheit und vergangenen Kollektion finden sich wieder. Besonders wichtig war dabei der Schritt, über die Kunst, in Form von eigenen Aquarellen und Grafiken zu den Kollektionsteilen zu finden. Kunst schwankt so wie diese Arbeit immer wieder zwischen dem, was wir konzipieren und was sich uns scheinbar zufällig an den Orten zeigt, die wir für Inspiration aufsuchen, digital oder analog. Mit dieser Kollektion wird der Mittelweg zwischen Zufall und Absicht beschritten. Denn so, wie ein Kunstwerk aus l’art pour l’art nie in Reinform existieren kann, so können wir nicht bestreiten, dass all unsere Werke ein Produkt unserer Erfahrungen, tiefsten Bedürfnisse und unserem daraus resultierenden Verständnis für Ästhetik sind.

Fotograf*in: Daria Krasnykh

Marlène Meziane, "OMNIPHORIA"

Wir kennen es alle. Wenn es am ganzen Körper kribbelt, wenn wir nicht aufhören können zu lächeln, wenn das Herz schneller schlägt und wenn wir die ganze Welt umarmen wollen, dann, sind wir verliebt. Was passiert, wenn wir uns verlieben? Was passiert wenn Mode sich verliebt? Der Zustand des Verliebtseins ist ein komplexes Momentum. Sobald wir die rosarote Brille aufsetzen, übernimmt das Bauchgefühl das rationale Denken und wird zu etwas Unkontrollierbarem. Man wird nicht nur unzurechnungsfähig sondern gleichzeitig verhaltensauffällig. Eigentlich eine Universalerfahrung, die wohl jeder von uns schon mal durchlebt hat. Das Ziel der Kollektion ist es, romantische Gefühle und Emotionen durch eine persönliche Interpretation in eine neue gestalterische Form zu übersetzen. Die Kollektion „Omniphoria“ steht sinnbildlich für eine Verbildlichung von romantischen Gefühlen. 

Fotograf*in: Katharina Fast

"OMNIPHORIA" by Marlène Meziane, 2022, Photo: Katharina Fast

Hannah Schneider "the power of a name"

Die Kollektion "the power of a name" befasst sich mit der Bandbreite der strukturellen patriarchalen Gewalt gegenüber weiblich gelesenen Personen. Beginnend von den antrainierten patriarchalen Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit, die in einer hierarchischen Beziehung zueinander stehen, über die verbale Herabsetzung, der sexualisierten, psychischen, körperlichen und häuslichen Gewalt bis hin zum Femizid, der absoluten Eskalation. The power of a name. Wenn Betroffene das Schweigen brechen. Opfer, die zum Subjekt werden, vom Passiven ins Aktive, vom Privaten in die Öffentlichkeit gehen, in einer Scheinwelt lebenden patriarchal geprägten Gesellschaft. Das Ziel der Arbeit ist es das Problembewusstsein für die Bandbreite dieser noch  heuten strukturellen Gewalt zu stärken. Außerdem soll Betroffenen Mut gemacht werden laut zu werden. Für mehr Solidarität, Unterstützung und Zusammenhalt.

Fotograf*in: Hannah Schneider

Aleyna Simsekoglu "Meliorism"

„ We cannot solve our problems with the same thinking we used when we created them.“ - Albert Einstein. Jeder glaubt zu wissen, was Nachhaltigkeit bedeutet und wie groß der Schaden ist, den die Bekleidungsindustrie anrichtet. Jedoch scheinen uns die Probleme dieser Industrie so weit entfernt, dass es kaum Auswirkungen auf unser Konsumverhalten zeigt. Mit der Kollektion Meliorism soll bewusst gemacht werden, dass die Erkennung des Problems, der erste Schritt zur Besserung ist. "Meliorism" steht für ein Konzept oder eine Strategie, die Mithilfe des Menschen, einen Wandel in der Welt herbeiführt. Die Inspiration dieser Kollektion beruht demnach auf der Bestandsnahme und Recherche über Nachhaltigkeit in der textilen Branche. Er dient als Verdeutlichung und Beweis dafür, dass die Welt durch Menschenhand verbessert werden kann und das alle (Designer, Entwickler und Konsumenten) Verantwortung dafür tragen müssen.  

Fotograf*in: Merve Nur Sürmeli

Elisa Wenzel "Unutra"

Der Name der Kollektion Unutra bedeutet aus dem kroatischen übersetzt “innen”, “drinnen” oder auch “herein”, “hinein”. Damit wird schon im Arbeitstitel der Kollektion ein “Hineinblicken” suggeriert, nämlich das Hineinblicken in die Erinnerungen und somit in das “innere” eines Selbst. Unutra spielt mit den Erinnerungen drei unterschiedlicher Generationen, die sowohl durch positive als auch traumatische Erlebnisse, die Designentscheidung beeinflussten und anhand von wissenschaftlich erforschten Phänomenen der Gedächtnisforschung begründbar sind. Somit mischen sich Kindheitserinnerungen mit Bildern von Sommerurlauben und denen des Jugoslawienkrieges. Denn: Erinnerungen, egal ob unsere eigenen oder die anderer, können unsere Wahrheit verändern und unsere Identität beeinflussen. Alle Eindrücke, die wir in unserem Leben sammeln, auch die schönsten und emotionalsten, können fehlerhaft sein.

Fotograf*in: Elisa Wenzel

Eleonore Brive, "Next Fashion"

“Fashion has always celebrated the ingenuity of nature, from its organic shapes and patterns, materials and fibers, to the wide array of colours and textures. With the rise of fast fashion, the natural world is plundered for its resources, putting the relationship between fashion and nature under strain.” Dieses Zitat stammt aus der „Fashion for Good“-Ausstellung in Amsterdam für zukünftige und innovative Textilien in der Modeindustrie. Heutzutage herrscht ein Überfluss an Siegeln und verschiedensten Informationen zu sogenannten „nachhaltigen“ Materialen.  Der Kunde verzweifelt an der Materialauswahl des Produkts und verliert dabei jegliches Gefühl, Wissen und Gespür für Qualität. Das Wissen über guter Verarbeitung für ein langlebiges Kleidungsstück verblasst über Generationen. Über eine Materialrecherche gab es eine Auseinandersetzung mit der Textilentwicklung. Damit ein Kleidungsstück über mehrere Jahre tragbar wird, müssen viele Parameter, wie Faserqualität, Herkunft, Verarbeitung, Form und Schnitt des Kleidungsstücks übereinstimmen. Dabei soll die Designsprache miteingeschlossen werden. Anhand der luhmannischen Theorie habe ich versucht, das komplexe Thema der Nachhaltigkeit unter meinen Bedingungen/Parametern zu selektieren und auf ein einfaches modulares System zu reduzieren. Durch die Herangehensweise von Systemen ist es möglich sich vom aktuellen Modesystem zu trennen und mit einem neuen System zu arbeiten. In diesem System sind die Verbindungen der Elemente in sich selbst modular. Das Design entsteht und interagiert aus drei Ebenen: der Design- bzw. Formsprache, dem Material und die vom Designer ausselektierten Nachaltigkeitsaspekte. Die jeweiligen Elemente werden aus einer Ebene jeweils zu einem Cluster vereint und später in die Einzelteile der Kollektion reinterpretiert. Ziel der Kollektion ist es, einen Lösungsvorschlag zur Problematik der Nachhaltigkeit in dem aktuellen Modesystem vorzustellen: eine langlebige und nachhaltige Kollektion.

Isabelle Dingler, "DeGender Fashion"

Die Kollektion  „DeGender Fashion“ befasst sich mit dem Prinzip Mode vom Konstrukt Gender zu lösen und neuartige Looks zu erschaffen, die nicht mehr primär nur einem Geschlecht zugeschrieben werden können, sondern eigenständig und an allen Körpern funktionieren. Diese Arbeit ist mit der Intension entstanden, aufzeigen zu wollen, dass weder Kleidung noch Mode ein Geschlecht hat und von jede*m getragen werden kann und dass die vorherrschende Binärität in der westlichen, industrialisierten Gesellschaft und dem dazugehörigen, heteronormativen Kleidungssystem obsolet ist und umgedacht werden sollte. Es ist längst an der Zeit Mode neu zu denken, komplett zu „entgendern“ und sich auch außerhalb der Modewelt von dem Gedanken, dass Geschlecht ein rein binäres System sei, zu verabschieden. „DeGender Fashion“ soll eine Veränderung in der Modebranche vorantreiben, weg von  festgefahrenen Konzepten wie „Womenswear“, „Menswear“ und „Unisex“, hin zu einem System, welches nicht mehr kategorisiert, weil es einfach genderneutral ist und somit weder ausgrenzt noch diskriminiert und für jede*n funktioniert.

Philipp Eyselein, "following poppy lascelles"

following poppy lascelles ist ein szenographisches Kollektiv vestimentärer Objekte, die in der Verbindung mit Musik, Film und Projektion zu einem Gesamtkunstwerk werden, dass auf der Bühne eine Welt abseits der entzauberten Realität schafft, in der der Zuschauer in den wahnsinnigen Traum absteigt: Dem Kult des Dionysos.

Inspiriert von Nietzsches Geburt der Tragödie und der Figur Poppy Lascelles aus dem Videospiel „Cultist-Simulator“ entstand so eine Arbeit, deren Taumel sich in Fabelwesen und Konzepten aus dem Göttermythos äußert, in die statuenhafte Welt des Apollo gebannt. In diesem Bruderbund vereinigen sich Gegensätze: Schön und Schrecklich, Wahnsinn und Schönheit, Mensch und Tier, um den Betrachter eine notwendige Flucht aus einem Alltag zu bieten, der das Heilige verbannt hat und nur dem Optimismus der Wissenschaft folgt, der an vielen Stellen an seine Enden gekommen ist.

Greta Grinkeviciute, "Fashion.Startup.Creator"

Die Modewelt befindet sich stetig im Wandel und steht vor vielen Herausforderungen. Die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit stehen im Fokus. Durch digitale Designprozesse lassen sich Kollektionen effizienter planen und entwickeln, Kosten minimieren und auch die Nachhaltigkeit lässt sich steigern. All das führt dazu, dass sich ein angehender Modedesigner im digitalen Zeitalter mit diesen Themen auseinandersetzen muss. Es gibt so viele Gründer, die großartige Ideen und Visionen haben. Doch vielen fehlt das unternehmerische Know-how. Die Voraussetzung für das Betreiben eines erfolgreichen Modelabels sind 90 Prozent unternehmerische und 10 Prozent künstlerische Fähigkeiten. Aus diesem Grund scheitern so viele Neugründungen in der Kreativbranche. Um das zu ändern habe ich eine moderne App mit dem Namen „Fashion.Startup.Creator“ für angehende Designer visualisiert. Die App soll den Designern als Unterstützung für die Erlangung der existenziellen und unternehmerischen Fähigkeiten dienen. So können angehende Designer aus Fehlern anderer Gründer lernen und Schritt für Schritt ihr eigenes Label erfolgreich aufbauen.

Stella Muriel Müller, "Partnerlook & Michelangelo Phenomenon"

Stella Muriel Müllers Bachelor Kollektion mit dem Titel „Partnerlook & Michelangelo Phenomenon“ basiert auf den Themen Zweisamkeit, Beziehungen und Selbstbewusstsein und Wahrnehmung. Daraus hervorgehend kreierte sie modulare, überwiegend unisexe Looks für Paare, Freunde und Partner, die optisch ein Gesamtbild ergeben und trotzdem Rekombinationen und Personalisierungen zulassen. Stellas Rolle als Designer ist dabei vergleichbar mit der eines DJs, da sie die Partnerlooks jedes Mal von neuem wie Tracks miteinander „mixt“, um einen fließenden Übergang zu erzeugen und die charakteristischen Teile beider Looks am besten hevorzuheben. Die gesamte Kollektion besteht aus verschiedensten Stoffen, die sie mit ihren eigenen Designs bedrucken ließ.Das Thema Partnerlook ist im Rahmen von R22MiE zu betrachten, Stellas Marke, die sie 2021 in Mailand als gemeinsame Wear für ihre Erasmuscommunity gründete. Das Work R22MiE leitet sich von Roomie ab, wobei die 22 für die ehemalige Hausnummer und somit den Schlüssel zum Herzen steht. Passender Weise ergibt sich beider Spiegelung einer der beiden 2er ein Herz aus der 22. Dieses Logo steht stellvertretend für die Liebe, die der Partnerlook visuell ausdrücken soll, denn es ist eine Entscheidung für eine gemeinsame Wear, für ein visuelles Gesamtbild und somit eine Geste der Zusammengehörigkeit. Das Michelangelo Phänomen besagt, dass zwei Partner gegenseitig das Potential des anderen erkennen und bestärken und sich somit wie Skulpturen des Michelangelo gegenseitig hin zum ideal formen. Diesen Anspruch übertrug Stella auch auf ihre Kollektion in 2022, indem sie nach ihrer Vorstellung den idealen gemeinsamen Look als einen modularen definierte, da er durch zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten zugleich spielerische Freiheit und Entfaltung beider Partner gewährleistet. 

Sophie Peschanel, "may.be"

Das Projekt "may.be" von Sophie Peschanel beschäftigt sich mit dem Thema der passiven Todessehnsucht. Die Kollektion setzt diese in ein Stimmungsbild, welches sich durch seine „wegdriftende“ Formen, dumpfe Farben und die Verschiebung bekannter Elemente auszeichnet. Die Materialauswahl, die Schnitt- und Linienführung und die Muster weisen eine Art „Verrücktheit“ (im eigentlichen Wortsinn) auf. Somit werden die Gefühle der mit Todessehnsucht lebenden Persona nach außen gekehrt. Für Betrachter wird die psychische Verfassung des Trägers sichtbar. Alles beginnt zu Verblassen, ist jedoch nicht verblasst. Hat sich nicht aufgelöst. Somit bleibt die Möglichkeit des weiteren „fading away“, der Persona und mit ihr der Kleidung bestehen, ist jedoch nicht gegeben. Es bleibt unklar, was mit der Persona geschieht. Ob sie weiter in die Todessehnsucht abdriftet. Ob die Melancholie, Lethargie und Apathie die Überhand gewinnen. Eine Auflösung der Situation gibt es nicht. Sie ist vielleicht. Sie ist may.be.

Jessica Reißfelder, "Expand"

Der Mensch ist ein "Mängelwesen", so Konrad Lorenz. Wir haben keine Körpereigenen Schtzmechanismen entwicklet, was im Straßenverkehr ein besonderer Nachteil ist. Gerade als leidenschaftlicher MotorradfarerInn möchte man bei der Freude am Fahren keine Abstriche machen. In der Tierwelt hingegen entwickleten sich ausgeklügelte Schutzmechanismen um ihr Überleben zu sichern. Eine besonders gute Strategie hat das Schuppentier entwickelt. Bei drohender Gefahr rollt es sich zusammen und stellt somit seine Schuppen auf. Für den Jäger ist es so unmöglich an sein zartes Fleisch zu gelangen, es wirkt wie eine Kugel verhärtet mit scharfkantigen Schuppen. Die augenscheinlich Überlappende Struktur zieht sich also bis in die kleinste Ebene des Panzeraufbaus durch und sorgt für außerordentliche Bruchstabilität. In der Bachelor Kollektion "Expand" habe ich mir die Frage gestellt, wie man diesen Mechanismus nutzen und ihn auf den Menschen übertragen kann. Zudem habe ich an einer innovativen Airbaglösung geforscht. Im Alltag ist dieser eins mit dem Textil, unscheinbar und bequem, nur im Ernstfall schnellt er heraus.

Tugba Topcu, "What do you want to be when you grow up?"

What do you want to be when you grow up?" ist inspiriert von meinen Wurzeln. Um die Frage zu beantworten, musste ich erst herausfinden, wer ich bin. Ich erinnere mich an meine Herkunft und versuche so, meine Ankunft als Antwort auf die Frage zum Ausdruck zu bringen. Inspiriert durch die Eindrücke und Souvenirs von dem Heimatdorf meiner Familie Ilisu Kasabasi, welches zu der Region Kappadokien gehört. Die Inspirationen aus meinem Heimatdorf sind essenzieller Bestandteil dieser Kollektion, denn die Kollektion spiegelt mein Gefühl von Heimat wider. Alles, was ich auf meiner Reise zurück zu meinen Ursprüngen begleitet hat, sollte noch einmal rückblickend vorbeiziehen, um wieder daran erinnern zu lassen, wo die Reise begonnen hat. Wer möchten wir sein, wenn wir groß sind? Wir hören nie auf zu wachsen. Es ist eine ständige Reise. In meiner Reise ist meine Herkunft meine Ankunft.

Corinna KOLTER "n:einheit"

Die Kollektion "n:einheit" bezieht sich auf die EU und die ihr gegenüber immer stärker werdende Skepsis sowie die in ihr wachsenden nationalistische Strömungen. Ziel war es ein stärkeres Bewusstsein für das erneute Aufflammen nationalistischen Gedankengutes innerhalb der EU zu erlangen und gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten von einem gemeinschaftlichen Europa ohne Grenzen zu träumen. Hauptbestandteil der Kollektion sind Elemente verschiedener Trachten kombiniert mit Komponenten aus der europäischen Fußballszene. Sowohl die Tracht als auch der Fußball können Zugehörigkeit ausstrahlen und vereinen, gleichzeitig aber auch instrumentalisiert werden um auszugrenzen. Dabei wurden sowohl die Tracht als auch der Fußball aus seinem regionalen Zusammenhang gelöst und entkräften den durch Nationalpopulisten immer wieder geforderterten Schutz der nationalen Kultur und Tradition. Zum einen durch die Erkenntnis, dass es ohnehin schon viele Gemeinsamkeiten gibt, zum anderen, dass durch einen gemeinsamen Austausch und die dadurch entstehende Vielfalt nichts verloren gehen muss, sondern es zu einer Aufarbeitung der nationalen Kultur kommen kann, die ihren ausgrenzenden Charakter verliert.

Fotografin: Celine Warta

Clelia Schäfer "ENTER THE VOID - surreal, so real?"

Die Abschlusskollektion mit dem Titel „ Enter the Void- surreal, so real?“ basiert nicht nur auf meinen persönlichen Träumen, sondern auch auf eigenen Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen zum den Themen Schlaflosigkeit,  Bewusstsein, Unterbewusstsein, Leistungsdruck, Medikation und Rausch. Für die Recherche waren auch die Erfahrungen der Menschen in meiner Umgebung von großer Bedeutung. Seit Freuds ersten Theorien zu Träumen im Zusammenhang mit der menschlichen Psyche weiss man, wie stark sich Träume, Unterbewusstsein und Bewusstsein gegenseitig beeinflussen. Hauptsächlich geht es darum, zu erkennen wie sich langjährige Traumata, die  tief ins Unterbewusstsein  verdrängt wurden, durch die Fähigkeit zu träumen wieder Ihren Weg ins Bewusstsein zu finden können, um vearbeitet zu werden. Man muss sie nur lassen!

Eva Häuser "Otherworldly"

Wir alle fliehen. Von Zeit zu Zeit. Sind wir hier. Aber nicht wirklich. Eskapismus beschreibt das Phänomen der Flucht aus der Realität in eine imaginäre Scheinwirklichkeit. Wir verschließen die Augen vor der Wirklichkeit und verlieren uns in Welten voller Fantasie, Genuss, in Tagträumen oder Wunschvorstellungen. Besonders in Krisensituationen und ungewissen Zeiten neigen wir Menschen zu dieser Flucht ins Imaginäre. Die Abschlusskollektion „Otherworldly“ visualisiert zwei Arten der Flucht, die für die Zeit des Lockdowns in der Corona Pandemie besonders kennzeichnend waren. Während wir uns auf der einen Seite wieder verstärkt in die Natur sehnten und begannen diese zu idealisieren, zogen wir uns aufgrund von gesellschaftlichen Beschränkungen immer mehr zurück um in virtuelle Welten abzutauchen. Die erste Flucht „Escape To Arcadia“ beschreibt einen Tagtraum in einen Paradiesgarten, einen Ort der Harmonie, Sinnlichkeit und Ausgelassenheit. Die zweite Flucht namens „Virtual Escape“ zeigt das Eintauchen in virtuelle (Spiel-)Welten. Beide Welten fusionieren in der Kollektion und bilden eine neue Einheit. In einer virtuellen Sehnsuchtslandschaft entsteht eine digitale Romantik.

Katharina Fast "THE GAME - Eine konstruierte Performance"

„Tales of a broken lamp“ – Die Umgebung des Life Action Role Play gleicht einer mysteriösen Unterwasserwelt. Die Spieler:innen beginnen das Spiel als Tauch-Expeditionsgruppe. Geschmückt von surrealen Unterwasserwesen, zieht sich der Weg immer tiefer durch die seltsame Umgebung zieht. Währenddessen wird es immer dunkler und es gibt ein großes Problem: Alle Lampen sind kaputt. Der einzige Weg, die Welt zu erkunden ist es, durch Mini-Games und andere performative Aufgaben an die leuchtenden Unterwasserwesen zu kommen. Der Tauchanzug dient zur Adaption dieser Objekte. Das K.haus Collective entwickelte dieses Spiel um eine Art Schnittstelle zwischen Kostüm- und Gamedesign zu erschaffen. Durch Re- und Upcycling Techniken wird ein ressourcenschonender kreativer Prozess ermöglicht. Das Collective arbeitet zu großen Teilen mit bekleidungsuntypischen Materialien, wie z.B. Plastik und anderen Industrieabfällen. So soll ein Bewusstsein für die ansteigende Umweltverschmutzung geschaffen werden. 

Sophia Heck “IL.LUX.ION"

Alles, was lebt, lebt im Licht alles, was existiert, strahlt Licht aus. Alle Dinge empfangen ihr Leben vom Licht, und dieses Licht ist in seiner Wurzel selbst Leben. – Paracelsus Der Titel "IL.LUX.ION" bildet sich aus der Verschmelzung des Wortes "Illusion" und des lateinischen Wortes "lux". Licht und Farbe stehen in direktem Zusammenhang, denn ohne Licht ist keine Farbe zu sehen. Farben sind nichts Absolutes und sind ständiger Veränderung ausgesetzt. Das Licht der Sonne nehmen wir als weißes Licht wahr, doch hierbei handelt es sich um eine Illusion. Beim Betrachten eines weißen Gegenstandes, reflektiert dieser Gegenstand alle Lichtwellen und somit werden alle drei Farbrezeptoren im Auge gleichmäßig stimuliert. Die Rezeptoren unserer Netzhaut können nur einen kleinen Bereich des Lichtes verarbeiten. Dieser Bereich ist begrenzt auf die sieben Spektralfarben. Wie wir Farben empfinden, hängt von unserer subjektiven Wahrnehmung und persönlichen Erfahrungen ab. Doch es gibt archetypische Assoziationen zu Farben, die universell ähnlich empfunden werden. Alles auf der Erde ist Schwingung, somit ein Ton und eine Farbe, wie Paracelsus schon sagte. 

Claudia Walter "Room of Wonders: HYBRIDSFERIA"

Was ist meine Wahrheit, wenn ich Traum und Erinnerung nicht mehr unterscheiden kann? HYBRIDSFERIA /СФЕРИЯ ist der Ort des Selbst. Die Zwischenwelt, in der sich die hybrid-nationale Identität zwischen den Stufen der kulturellen Initiaton entfaltet. In ihr vermischen sich Erinnerung, Traum, Farben und Formen zu einem hybriden Märchen, in dessen Handlung die Heldenreise zur bikulturellen Identiät zum zentralen Thema wird. Room of Wonders: HYBRIDSFERIA ermöglicht es diesen ganz persönlichen Mikrokosmos visuell und physisch erleben zu können. Es entstehen Hybride aus Kindheitserinnerungen an starke, weibliche Vorbilder und Abbildungen persönlicher Folklore, sowie Handwerkstechniken der deutschen Großmutter und Kleidung der russischen Mutter. 

Fotografinnen: Laila Eby, Abarna Kugathasan, Claudia Walter

Sara Citella ROOM OF WONDERS: "che Mirabilia!"

Die Bachelor Kollektion ROOM OF WONDERS:"che Mirabilia!"entsteht aus der Idee,das expositive Modell der Wunderkammer mit dem des Concept Stores zu verbinden und wirkt wie eine Ausstellung,die Mode,Artefakte,Fotografien und Zeichnungen beinhaltet. Diese haben die Funktion, den Betrachter zu erstaunen und durch ihre verstreute Anordnung neue Emotionen und unerwartete Zusammenhänge zu wecken. Gleichzeitig sind sich die Besucher bewusst,dass sie sich in einem Raum befinden, der der Präsentation und dem Verkauf von Produkten gewidmet ist und der den neuen Status eines Wunder Stores annimmt. In diesem Jahr der Pandemie hat sich mein Aktionsradius plötzlich sehr eingeschränkt und mein Interesse hat sich auf meine italienische Herkunft konzentriert, einschließlich der Charakteristika, Symboliken und Gesten meiner Familie und der Orte, an denen ich geboren und aufgewachsen bin. Zusammen mit der Verwendung traditioneller Techniken wie Häkeln und der Zusammenarbeit mit lokalen Textilfirmen war dies der effektivste und wahrhaftigste Weg, um die zeitgenössische Natur dessen, was ich lebte, zu reflektieren.Das"che Mirabilia!"FASHION MOVIE wirkt dann als Bindeglied zwischen Inhalt und Recherche.

Abarna Kugathasan "Room of Wonders: DIASPORA FANATISM"

Die Abschlusskollektion „ Room of Wonders: DIASPORA FANATISM“ basiert auf meiner Familiengeschichte, das Aufwachsen zwischen zwei unterschiedlichen Kulturen und die Entstehung einer transkulturellen Heimat. Getrieben  von der Sehnsucht nach einer unerreichbaren Heimat, schafft die Diaspora einen künstlichen Zufluchtsort.  Nostalgie wird ausgedrückt, Kulturen verschmelzen und neue Traditionen werden geboren. 

Maria Welter "RE/VENTIA"

Heutzutage wird Nachhaltigkeit als Selling Point immer wichtiger in der Westlichen Textilindustrie. Unser der zeitiges Textilwirtschaftsmodel sieht vor Kleidung in der dritten Welt günstig zu produzieren und dann an die großen Europäischen Handelsmärkte zu verkaufen. Viele stabile afrikanische Länder machten nicht mehr als „Spendenbüchse der ersten Welt“ gesehen werden, sondern als aktive und attraktive Handelspartner. Diese Abschlussarbeit beleuchtet die Textilproduktion in Madagaskar und zeichnet eine Alternative für eine faire und nachhaltige Handelskette auf. Handel statt Hilfe leitet die neue Handelsdevise ein. Während der Bachelor-Recherche ist Maria auf das Traditionsreiche Textil Lamba gestoßen. Die Ästhetik der gestalteten Kleidung ist dabei an die schwingenden Lambas ausgerichtet. Ziel der wirtschaftlichen Modells ist es diese Textile Tradition zu erhalten und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. 

Fotografin: Celine Wartha

Tobias Tengler "iNter"

Soziale Medien haben das System der Mode verändert. Wir schauen keine Mode mehr, sonder Mode Bilder. Diese Kollektion beschäftigt sich also mit der Multimedialität der Mode. Social Media Phänomene werden untersucht und  visuell aufarbeitet.Zur Erstellung wurden verschiedenste verfahren verwendet, 3D Scans und Textil Animation/Simulation und KI zur Stellung ganzer Looks und Muster. 

Helin Dogan "Daughter of two immigrants"

Insbesondere Menschen mit Migrationsgeschichte befassen sich mit der Fragestellung: „Wer bin ich und wer will ich sein?“ Diese Fragestellungen gewinnen in einer Zeit der Globalisierung vielschichtig an Bedeutung für die Gesellschaft unabhängig von der klassischen Migrationsgeschichte. Besonders in der Mode werden diese Fragestellungen der Identität und deren Einflüsse immer wieder neu diskutiert, analysiert und bewertet. Bei dieser Identitätssuche durchlaufen Menschen einen Emotionsprozess, auf welche sich diese Thesis konzentriert. Dieser Verlauf der Identitätssuche wird in dieser Arbeit mit fünf Stadien (Zwang / Kampf / Identitätskrise / Wut / Freiheit) herausgearbeitet und mit einer Kollektion visualisiert. Dabei greift die Kollektion folgende Schwerpunkte auf: Contemporary Dance, Farbausdruck, Form und Materialästhetik.

Fotograf: Max F. Nehlich

Jan Hartmann "SYS-OFF"

Wir meinen unabhängig und selbstbestimmt leben und agieren zu können und werden mehr von Ihnen bestimmt als es uns bewusst oder auch lieb ist. Sie bieten Ordnung und Strukturen- und damit Sicherheit. Die Rede ist von Systemen. Die Familie ist eines der ältesten Funktionssystemen und innerhalb gibt es oft deutliche Struktur, Funktionen und Rollen. Ausschlaggebend für die Kollektion war die ,,traditionelle’’ Rolle der Ehefrau und Mutter in der Familie.   Durch Irritation, Störung, Auflösung oder ironische Übertreibung von traditionellen Bildern wird das vermeintliche ,,Klischee’’ von ,,Hausfrau, Ehefrau und Mutter’’  aus einer anderen/defekten Sicht gezeigt. Ästhetische Inspiration der Kollektion SYS-OFF waren die 50er Jahre und den damaligen  Vorstellungen der Frauenrolle mit ihren Aufgaben in der Familie.  

Rosalie Roth "Disappearing Fashion"

Disappearing Fashion, das Verschwinden, Entschwinden der Mode, der Kleidung. Kleidung die im Altkleidercontainer verschwindet und im Verarbeitungsprozess ihren Wert verliert. Wie kann diese Ressource genutzt werden und einem Kreislaufsystem zugefügt werden?Diese Arbeit beschäftigt sich mit alltäglichen Textilabfällen der Konsumenten, die als Schredderfaser wieder in ihren Alltag treten, jedoch nicht in Form von Kleidung. Disappearing Fashion ändert die Perspektive auf Altkleiderverwertung, greift in Prozesse ein und verfolgt ein ökologisch wertvolles Kreislaufsystem. Diese Arbeit ist eine Zukunftsvision und soll beispielhaft zeigen wie das Verwenden von eigentlich wertlosen Produkten wieder zu einem hochwertigen Baustein einer Produktion werden kann.

Fotograf: Niklas Muth

Jenny Nguyen "Voice - Over"

Stimmen sind Teil unseres Lebens. Die innere Stimme bezeichnet man als eigenen Grundton. Der Grundton ist die innere Intuition, die einem dazu verhilft seine Identität weiterzuerforschen. Für diese Kollektion wird der Fokus auf die eigene Grundstimme gelenkt. Das Konzept beruht somit auf dem Zusammenspiel zwischen mehreren Stimmen und einer Grundstimme. Es findet ein Voice-over statt, bei dem Stimmen sich überlagern. Die Originalstimme, die weiterhin hörbar ist, bildet einen Gleichklang mit den anderen Tönen. Jenny Nguyens Kollektion verkörpert das Wechselspiel verschiedener Tonhöhen, ohne dabei ihre Tonfrequenz zu verlieren. Eine Kollektion, die verschiedene Einflüsse nutzt, um daraus ihre eigene Ästhetik zu bilden, sodass der Rezipient nur eine Stimme herauszuhören glaubt. 

Fotografin: Celine Warta

Larissa Pascale Binder "my haters are like stars - nobody can count them"

„my haters are like stars - nobody can count them“ – eine Auseinandersetzung mit vielen Fragen zu Ungerechtigkeiten, Sorgen um die Umwelt, Ängsten um die Zukunft – ein Konzept, dass mit den Mitteln und Möglichkeiten der Mode für einen gestalterischen Versuch steht, nachhaltige Lösungs- und Designideen zu realisieren – eine Kollektion, die diese Ideen auf unterschiedlichen visuellen, sowie am eigenen Körper erfahrbaren Ebenen darstellt. Im Fokus standen relevante Fragestellungen zu komplexen gesellschaftlichen Zusammenhängen und eine kritische Beschäftigung damit. Ziel war es, diese nicht nur oberflächlich und offensichtlich zu bearbeiten. Die Kollektion ist ein Vorschlag, alternative Vorstellungen und Wege mit Mode zu kommunizieren, kommentieren und Widerstand zu zeigen. 

Fotograf: Marc Lunardi

Amanda Daum „Spanish soul“

Die Kollektion ist eine klassische Bekleidungskollektion. Sie verleiht ihrer Trägerin Stärke, Selbstbewusstsein und Weiblichkeit beim Tragen. „Spanish soul“ heißt übersetzt „spanische Seele“ und steht für die spanischen Wurzeln der Designerin Amanda Daum, welchen den kulturellen Hintergrund und die Identität in der Abschlusskollektion zeigen sollen. Die Inspiration kommt aus dem „Flamenco“ und zeigt auch Züge aus dem Stierkampf. Die Kollektion ist für jede starke Frau und auch für jede Frau, die sich stark fühlen möchte.

Cecilia Finking "exist realism"

Der Versuch, den Surrealismus von heute zu erfassen, wurde zu einer Auseinandersetzung mit den Sozialen Medien und der heute weltumgreifenden Sprache- den Bildern aus den Sozialen Medien. Sie werden mit Grimassen, Filtern und Bearbeitungen verändert und geben den Usern auf einer neuen Ebene einer (Sur-)Realität ein neues Ich. Ihr Sein wird gefiltert und jeder entscheidet selbst, wann und wie viel gefiltert und gezeigt werden soll. Adaptiert aus dem Surrealismus, wurde die Herangehensweise, der Weg zur Kollektion, unterstützt durch das Filtern von Farben und Formen, der Schwerpunkt der Arbeit. Verstärkt durch technische Filter, wurde dies zu einem Wechselspiel aus bewussten und unbewussten Entscheidungen. Ein betreten und verlassen einer analogen oder digitalen Realität. Ein exist und exit realism. 

Sabrina Ohm "l'heure coloriée"

Willkommen in "l'heure coloriée" - Willkommen in der "Alternativen Wirklichkeit".  "L'heure coloriée" wurde als fiktiver Rauschbegriff entwickelt, der ein positives Ausstiegs-Konzept beschreibt, entgegen der toxischen Vorstellung die von Medien und Politik suggeriert wird. Diese Art von Rauscherfahrungen tauchen seit je her immer wieder in der Geschichte auf. Von der Dionysischen Ekstase in der Antike bis hin zum Freizeit-Kult auf dem Rummel, wie wir ihn heute kennen. Durch die extrastimulante Technik der gezielten Reizüberflutungen entsteht eine "Alternative Wirklichkeit", die von einer Eigengesetzlichkeit geprägt ist. Unter dieser Vorstellung wurde die Kleidung selbst durch das Karussell gejagt und in einen Rausch versetzt, um dieses Phänomen zu illustrieren. 

Filloreta Alitaj "OR THAT?"

Wir sind unsere Entscheidungen. Aber wie entscheiden wir in einer Welt der stetig wachsenden Möglichkeiten? Eine Momentaufnahme eines Prozesses, der beliebig lang weitergeführt werden kann. OR THAT? 

Fotografin: Lara Zettl

Luisa Heinermann "genug"

Der Impuls eine Art visueller Tinnitus. Reize die uns permanent überfluten. Ist es nicht längst genug? Genug definiert den Bereich des ausreichenden- "es reicht aus"...oder viel eher: "es reicht!" Ein entwickelter Prozess die Ästhetik des Genügenden zu erforschen. Genug ist genug. Genug als Konsequenz.

Jonas Konrad "das neue blau"

Ist es an der Zeit, dass ‚Mann‘ sich von der bisher vorherrschenden Definition von Männlichkeit löst, sie erweitert und diversifiziert und damit das Blau neu definiert? das neue blau befreit sich vom derzeitigen Verständnis des ‚klassisch Blauen‘ als Symbol des Männlichen und entwickelt davon ausgehend ein facettenreiches Spektrum, ohne sich in Gänze vom Blau zu lösen. Es entsteht eine Eigenständigkeit in der Vielfalt des Blauen, die jedoch nicht als Gegensatz zu oder als Ausschluss anderer Farben zu verstehen ist. Mit Hilfe des Konzeptes des ‚degendering and recomposing‘ erschafft das neue blau einen Bereich außerhalb der binären Unterscheidung von Männlichkeit und Weiblichkeit und bietet Kategorien und Konzepte angemessen für ein solches ‚Außerhalb’ an: Ein Außerhalb, in dem Blau nicht mehr nur blau ist, sondern auch grün, schwarz, gelb, beige, rosa, lila, orange, grau, pink, türkis, weiß, rot …

Fotograf: Felix Konrad

Anjana Berger "Thermal Dynamics - Zustände der Rationalität und Romantik"

Wie könnte aus der Wissenschaft eine Alltagskultur entstehen? Durch eine Abwandlung von bestehenden Werten und einer romantische Aneignung von Wissen, die in Analogie zum menschlichen Handeln gebracht werden kann? Der Mensch bewegt sich in komplexen Strukturen, in die er sich freiwillig immer wieder neu begibt, neu erfindet und neu ordnet. Die Thermodynamik bietet sich an eine Analogie zum menschlichen Dasein herzustellen, denn sie befasst sich mit Wärmeaustausch und Bewegung. Wärme und Bewegung bedeutet aus Sicht der Physik, Energie zu generieren und Kraft in Arbeit umzuwandeln. Übertragen auf den menschlichen Organismus bedeutet das, Kraft in zwischenmenschliche Beziehungen, kollektive Systeme wie Glauben oder Politik fließen zu lassen und selbst Ideen zu entwickeln. So findet das Subjekt einen Austausch seiner Gedanken und Emotionen mit Anderen und erfährt sich dabei als Individuum. In „Thermal Dynamics- Zustände der Rationalität und Romantik“ werden verschiedene Archetypen der Alltagskultur ausformuliert, die einer Gesellschaftsordnung aus Wissenschaft, Romantik und Mythos entspringen.

Fotograf: Shlomo Christopher Pozner

Friederike Bischoff [WEiTER.REiCHEN]

Neu ist gleich Alt und Alt ist gleich Müll. Innerhalb kürzester Zeit werden Dinge weggeworfen, ausgetauscht und durch „Neues“ ersetzt. Das Ziel für die Zukunft sollte aber sein, gar keinen Abfall mehr zu produzieren. Es braucht ‚Auf-stieg‘ statt ‚Ab-fall‘. Bei [weiter.reichen] wird alles im ersten Schritt als Grundmaterial mit viel Potential gesehen. Durch eine ästhetische Überarbeitung des ‚nicht mehr Gebrauchten’, wird diesem so nicht nur zu Wertschätzung, sondern auch zu neuem Nutzen verholfen und ihm durch das Weiterreichen ein Weiterleben ermöglicht. Nicht nur die umweltschonenden Aspekte sprechen für das Verwenden der weitergereichten Materialien, sie tragen zudem eine emotionale Ebene in sich: Die Geschichten von dessen Vorleben bleibt subtil erhalten. Dieses Projekt beschäftigt sich exemplarisch mit vier Materialgruppen: Pflanzen, Keramik, Holz und Textiles. Es entsteht ein Shopkonzept, bei dem Wissensverbreitung und Anleitungen zur Selbstbefähigung ausschlaggebend sind. - Wir müssen mehr weiter reichen, damit unsere Ressourcen weiter reichen!

Fotograf: Moby Pavlow

Martha Hupfauer "Des Kaisers neue Kleider"

Das scheint auf den ersten Blick die Kernaussage des Märchens 'Des Kaisers neue Kleider' zu sein. Auch wenn das Märchen grundsätzlich von einem zynischen Unterton begleitet wird, schaffte Hans Christian Andersen ein Werk, dessen Botschaft ebenso selbstironisch, wenn nicht gar ein wenig liebevoll, ist: Das Märchen thematisiert sowohl menschliche Abgründe als auch die ihnen zugrunde liegenden Ängste, wie die Angst vor Ablehnung, Beschämung und dem Nicht-Dazugehören und somit auch die verborgenen Sehnsüchte nach Anerkennung, Bestätigung und Zugehörigkeit. Es handelt von einem viel größeren Täuschungsgebilde, als dem rein profitablen Betrug der Schwindler und es fordert dazu auf, dieses zu enttarnen. Die Kollektion „                                         “ erkennt die Macht, welche Mode inne hat und erschafft durch Überzeichnung und Sichtbarmachen von Täuschungen eine Persiflage der 'Modewelt'. Sie erhofft sich, dass nach einem Platzen von Illusionen ein bewussterer und ehrlicherer Umgang möglich ist.

Fotograf: Felix Konrad

Leonie Millgramm "-intentionally left blank-"

„Rohling“, „Leere“, „Lücke“, „frei“ oder „inhaltsleer“. Der Begriff „blank“ bringt sowohl negative als auch positive Assoziationen mit sich. Oft impliziert er jedoch ein Fehlen. Demgegenüber soll der -blank- als transformierbare Ressource von Möglichkeiten und Erkenntnissen betrachtet werden. Als Aufforderung, sich auf das Neue und Undefinierte einzulassen. Das Projekt stellt eine persönliche Auseinandersetzung mit der Arbeit im und mit einem unbekannten Umfeld, dem -blank-, sowie einer neuen Herangehensweise an Mode, dar. Ein persönlicher Lösungsansatz, welcher den Fokus auf eine forschende und gleichzeitig gestalterische Arbeitsweise mit Hilfe des Projection Mapping legt. Dies bildet die Basis für diverse, in einem „Designprotokoll“ dokumentierte, Arbeitsproben. So wurden neue Ansätze zwischen zwei, entfernt voneinander liegenden, Disziplinen erprobt. Der Fokus richtet sich dabei nicht auf das fertige Produkt, sondern vielmehr auf den Prozess und darauf, sich mit diesem intensiv zu befassen. 

Franziska Maria Annalena Goll "sending flowers"

Eine Auseinandersetzung zwischen dem Mensch und seiner Ikone. Was der Mensch als Ikonen definiert und was er auf sie projiziert. Ausgehend von der Definition der Ikone als Sehnsucht wurden drei Sehnsüchte des Menschen ausgewählt: Selbstverwirklichung, Liebe und Sinnhaftigkeit. Sie stehen für die stärksten Sehnsüchte des Menschen. Es ist dem Menschen ein Bedürfnis diesen Sehnsüchten näher zukommen und sie zu erreichen. Es kann von einem Antrieb etwas zu erreichen bis hin zur Obsession der Ikone führen. Dabei kann es dazu kommen, dass man seine eigene Identität und das eigene Wesen außer Acht lässt. Der innere Zwang, die Perfektion der Ikone selbst zu erreichen entsteht. Durch die Kollektion in der Inszenierung findet ein Auflösen der Ikonen statt. Die Ikone wird bewusst als Hülle dargestellt. Es geht nicht darum der Hülle nachzueifern, sondern seinen eigenen, individuelle Sehnsüchten und Wünschen. Erkennen welche Werte man in sich trägt und wie man diesen näher kommen kann. In der Inszenierung wird dieser Akt des Loslassens der Hülle präsent gemacht und das Ritual des Abschieds aufgegriffen. Es stellt keine Zerstörung dar, sondern ein Abschied von der perfekten Ikone.

Fotograf: Christian Metzler

Helena Willeke "Penumbra"

Penumbra, Halbschatten, umfasst die dunkle und die helle Seite. Der Begriff beschreibt auch die Thematik der Melancholie, die kulturgeschichtlich vor allem in der Epoche der Romantik eine große Bedeutung hatte. Heute nehmen melancholisch- romantische Strömungen eine zunehmende Rolle ein. Die fortschreitende Technisierung in Arbeits- und Lebenswelten kann den Menschen von einem realen und gegenständlichen Zugang zur Welt entfernen. Die zunehmende Entfremdung von der Natur durch Automatisierung und Digitalisierung führt zu Gegenreaktionen und Idealisierung der Natur. Spiritualität und Übernatürliches gewinnen damals wie heute an Bedeutung. Die ineinanderfließenden Themen – Romantik, Melancholie, Natur, Mond – bilden die Basis der Kollektionsentwicklung. Entstanden aus einem Prozess des Wachstums und natürlicher Materialentwicklung bildete sich eine Kollektion des Verlaufs: von Leichtigkeit und Spiritualität hin zu Schwere und Dunkelheit. 

Fotograf: Christian Thomas

Fanny Forster "the memory of forgotten things."

Mit der Abschlusskollektion „the memory of forgotten things“ soll aufgezeigt werden, dass „alt“ nicht gleich verbraucht heißen muss, sondern es viel mehr darauf ankommt, in welches Licht es gerückt wird. Daher wurde mit alten Stuhlbezügen gearbeitet, um alten Stühlen wieder ein neues Leben zu schenken, dessen Erinnerung zu erzählen, sie in der Kleidung zu konservieren und die Verschmelzung zwischen Mensch, Kleidung und Stuhl aufzuzeigen. Risse oder Abnutzungen waren hierbei nichts negatives, sie bilden sogar den Charakter dieses Stückes und verleihen ihm eine persönliche Note. Sie erzählen in gewisser Weise eine eigene Geschichte und deren Erinnerung. Denn gerade in einer Welt in der so viel von Maschinen übernommen wird und dadurch alles perfekt und makellos scheint, sollte die Ästhetik des unperfekten wieder geschätzt werden. Unperfekt und Perfekt treffen aufeinander.

Fotografin: Kira Loba Photography

Chiara Alissa Estivariz Lopez "WIE ARTE ROOM"

Wie fühlen wir uns in einem Ausstellungsraum gefüllt mit Menschen? Sind es die Kunstwerke, das Dazwischen von Besucher und Werk oder ist es doch das Gesamtvolumen der Räumlichkeit selbst, welches uns auf ganz eigenartige Art und Weise fühlen lässt? Ein sich ständig ausbalancierendes Verhältnis von Leere und Volumen. Der Körper passt sich der statischen Konstellation an. Kollidieren diese zwei Figuren kommt es zur aktiven Konfrontation der Innen- und Außenwelt. Die Barriere brechen, ein „Erleben Erlaubt“ eröffnet sich. Der Zuschauer wird Objekt und Performer zugleich, wodurch ein neuer Handlungsraum mit Hilfe neuer Erlebnisse des Daseins entsteht. Die Re-Kollektion entsteht. Ein Erfassen der Einflüsse der Environments. Dem Kreislauf zwischen Himmel und Erde. Die Luft. Zwischen den Zeilen. Zwischen uns. Zwischen allem und mitten in der Übersetzung. Think of it.

Thomas Sterzer "DIE MITTE VON ZWEI"

Die Mitte von Zwei - Eine Auseinandersetzung mit dem Dazwischen. In Zeiten in denen es scheint, dass Extreme die Überhand gewinnen, richtet sich die Intention dieser Arbeit, theoretisch vor allem aber praktisch, auf die Überwindung von Spaltung, die sich zwangsläufig auf quantitativer, persönliche Ebene ausdrückt. Ein Hinabsteigen zur eigenen Qualität, unserer eigentlichen Individualität. Der Titel der Arbeit bezieht sich im weitesten Sinne auf einen individuellen Punkt in uns, der in seiner stetigen Veränderung immer wieder auf ein Neues, ein Gleichgewicht zwischen den Polaritäten erzeugt und diese dadurch miteinander Verbindet. Klang, Rhythmus, Bewegung und Form. Ein Einstieg in das eigene, unteilbare Muster, das Symbol.

Fotograf: Christian Metzler

Corinna Bachteler "Blue Garden"

Blue Garden [6]

Inspiriert von dem Raumkonzept des französischen Philosophen Michel Foucault, steht die Kollektion als Versuch den Garten als ”other space“ konzeptionell und atmosphärisch in Mode zu übersetzen. Hierbei wurden die [6] Grundsätze des Raumkonzepts ebenso einbezogen wie auch eigene Assoziationen mit dem Garten. Im Fokus stand kein spezifischer Gartentyp sondern eine festgelegte Raumatmosphäre. Das Szenenbild ist der Garten in der Blauen Stunde.  In der Poesie wird sie als Zeit des Nachdenkens geprägt - jeden Abend taucht sie die Erdatmosphäre in ein intensives Blau und kennzeichnet den Übergang zwischen Tag und Nacht. In diesem Sinne greift „Blue Garden [6]“ klassische Momente der Mode auf, bricht mit ihnen und versucht konzeptionelle Übergänge zu finden.

Fotograf: Alex Heinitz

 

Christine Hartmann "AFROSPHERE"

AFROSPHERE ist eine an dem Afrofuturismus inspirierte Kollektion. Die Bewegung des Afrofuturismus findet seine Ursprünge in der Science-Fiction Szene und entwirft dort für schwarze Menschen eine Welt frei von Rassismus und Vorurteilen. Sie ist eine Kunstform, eine Praxis und Methodik, die es Menschen mit afrikanischem Ursprung ermöglicht, in eine Zukunft zu blicken, die von der Gegenwart und der Vergangenheit geformt wird. Die Intention der Kollektion ist, die Schwarze Community an der Gestaltung ihrer blühenden Zukunft zu unterstützen. 

Fotografen: Celine Warta und Nicolas Rausch

Rebar Aziz "LUDWIG 𝐈𝐈"

„Ein ewig Rätsel will ich bleiben mir und Anderen“ – Ludwig II

Fotografin: Tatsiana Tribunalova

Janina Reindl "resettlers"

"resettlers" ist ein ästhetisches Gedankenspiel, eine Utopie im Sinne einer möglichen Zukunft. Das neue private Raumfahrtzeitalter führt zu einer neuen Mutation des Menschen: dem Weltraumnomaden. Dieser befindet sich im Raumschiff, auf dem Weg, neue Planeten zu erkunden. Seine Bekleidung wird im All gefertigt. resettlers verbindet die Welten der Schwerelosigkeit und Schwerkraft mit Hilfe von 3D Design und Animation. 

Tu Uyen Ngo Thi "HIKIKO[…]MORI"

Ein Ausbruch aus den Gesellschaftswerten. Die Kollektion drückt konzeptuell aus, was Individuen in einer sozialen Isolation bewirken möchten. Als Metaphase wird hier zwischen realen Eindrucken in der Leistungsgesellschaft und der Regression des Individuums die Kollektion als Sprachmedium genutzt. Eine Verschmelzung, zwischen der Beengtheit der äußeren Einflüsse und der Freiheit der Kindheit, soll den Individuen eine visuelle Stimme geben.

Fotografin: Eva Janson

Janine Minasyan "Hayrenik - the word for home -"

Die Kollektion beschreibt am Beispiel des Volkes und der Diaspora der Armenier, den kulturellen Verlust kleiner Nationen. Identitätsstiftende Kulturmerkmale wurden ermittelt und in der Kollektion umgesetzt, mit dem Ziel auf diese Entwicklung hinzuweisen und dem entgegenzuwirken. Die Identitätsmerkmale der Armenier auf welche eingegangen wurde sind folgende: Das Land/Land of Stone, der Glaube/Faith, die Sprache/Language, der Genozid/Aghed, die Tradition/Tradition.

Lulu Frances Photography

Emily Johr "GOLD!"

Als Anhaltspunkt für die Kollektion wurde das „Große Werk“ (opus magnum) der Alchemisten (die Herstellung des Steins der Weisen) genommen. Die Idee war es, dieses Werk der Befreiung des Menschen von seiner Gier nach Fülle und Reichtum, in die fünf Phasen der Schöpfung des Steines zu übertragen.

Fotografin: Alissa Estivariz Lopez

Ecehan Altikardes "HUMALIENOID"

Anpassung heißt nicht immer Verstecken. Die Kollektion stellt den Fehlgeschlagenen Versuch einer Anpassung Außerirdischer unter uns Menschen dar. Ein Mode Hybride aus missinterpretiertem Menschsein gepaart mit einer fremdartigen Ästhetik von einem anderen Planeten.

Fotograf: Cem Gecginci

Sophia Neulinger "pretty_little_likes"

Die Abschlussarbeit darf als ein dokumentierender Spiegel und als ein ästhetisches Kommentar über entstandene Nutzungsgewohnheiten und über eine veränderte ästhetische Wahrnehmung auf und durch Instagram verstanden werden. Die gestalterische Umsetzung passiert zum einen auf digitaler Ebene als Instagramaccount und zum anderen auf realer Ebene in Form einer konzeptuellen Installation. Auf beiden Ebenen darf der Betrachter eintauchen und sein reales oder digitales Selbst inspiriert, amüsiert oder auch reflektierend wiederfinden.

Laila Eby "About Tomatoes And Purple Potatoes"

Die Abschlussarbeit "About Tomatoes And Purple Potatoes" entzieht sich der typischen und uniformen Idee der Kollektion. Sie setzt sich mit dem Verlust von Vielfalt, der Überblendung durch Vielfalt und scheinbarer Vielfalt auseinander. Der aus den Wörtern „stating“ und „moment“ entwickelte Begriff "State(mo)ment" beschreibt die Positionierung der Arbeit. Keine Bekämpfung oder Lösung, sondern ein Aufzeigen von Symptomen. Sechs unterschiedliche Proklamationen zu den Themen Natur, Kultur, Handwerk, Individualität und Körper untersuchen, hinterfragen, kritisieren, parodieren, provozieren, symbolisieren und paraphrasieren. 

Alicia Barabasch "Alles ist nie kaputt"

„Alläs isch nia hee!“ - „Alles ist nie kaputt“ ist eine schwäbische Volksweisheit. Sie meint, dass man alles nochmal gebrauchen kann und es nicht voreilig für „kaputt“ oder „nutzlos“ erklären sollte. Diese Arbeit befasst sich mit der schwäbischen Sparsamkeit als nachhaltige Utopie. Hier wird die Frage gestellt, ob wir in einer nachhaltigeren, umweltverträglicheren Gesellschaft leben könnten, wenn wir alle (mehr) wie die sparsamen Schwaben wären. Die Grundannahme dabei ist, dass sich die Konsum- und Alltagspraktiken der Menschen, besonders im globalen Norden, zwangsläufig ändern müssen. Heutiger Konsum ist meistens verschwenderisch, ein nachhaltiges Konzept müsste den tatsächlichen, sparsamen Verbrauch und die Wiederverwertung von Gütern anregen. Dabei ergeben sich - wie bei den Schwaben - aus ökonomischen Vorteilen auch ökologische und andersherum.

Anna-Lea Märkle "Play it again"

Die Kollektion „Play it again“ thematisiert das in Vergessenheit geratene Spielen bei Erwachsenen. In unserer Welt, die von Schnelllebigkeit und Ökonomisierung geprägt ist, stößt der Mensch an seine Leistungsgrenzen. Er ist dem hohen Tempo kaum noch gewachsen. Gleichzeitig wächst in ihm der Wunsch immer mehr, die eigenen Freiräume neu zu beleben: die Welt der Phantasie, der Selbstvergessenheit und der eigenen Lebendigkeit. Der Titel „Play it again“ bezieht sich auf das spielerische Erproben, auf den kindlichen Enthusiasmus und die begeisternde Forderung nach dem „nochmal und nochmal und nochmal“. Wir kennen diese Energie und die leuchtenden Augen von Kindern, wenn sie sich Dingen hingeben oder etwas so oft versuchen bis es funktioniert. Die Kollektion spielt mit Leichtigkeit und Lebensfreude und zeigt dabei einen Look, der den spielerischen und selbstverständlichen Blick der Kinder aufnimmt: den Moment des Verrutschten, Verdrehten, des „Umfunktionieren“ und des Improvisierens. 

Laura Maria Keller "Face the new India!"

Die Kollektion ist keine Kritik Indien gegenüber, sondern das Ergebnis persönlicher Faszination. Sie versucht die gestalterische Energie der unterschiedlichen indischen Künstlerinnen, sowie den Aufbruch und die Konflikte einer neuen Generation einzufangen. Gleichzeitig soll auf Missstände und Ungerechtigkeiten aufmerksam gemacht werden, welche die junge Generation noch zu bekämpfen versucht. Durch neue Techniken wie dem Laser-Cut, dem "arrangierten Kleidungsstück" und der Einbringung von Sportswear Elementen entsteht ein neuer emanzipatorischer Look. „Face the new India!“ zitiert traditionelle Formen und Materialien, benutzt aber keine traditionellen Handwerks-Techniken, sondern lässt sich in Hinsicht auf die Digitalisierung und neue technische Prozesse leiten. "Face the new India" liegt zwischen dem Heiligen und dem Weltlichen, dem Wesentlichen und dem Überflüssigen, dem Handgefertigten und dem Maschinellen, dem High-Tech und dem Low-Tech.

Annika Pfeffer "ECLIPTIC"

„ECLIPTIC“ beschreibt den Stereotypen des Tierkreiszeichens Waage, auf welchen alle astrologischen Charakterzüge zutreffen. Da eine Person unmöglich all diese Eigenschaften verkörpern kann, übe ich mit meiner Kollektion Kritik an der jahrhundertealten Wissenschaft. Durch ihr Element Luft, ist die Waage anpassungsfähig, vielseitig und energiegeladen. Von Geburt an hat sie einen Sinn für Schönheit und Eleganz, sowie den ständigen Wunsch nach Harmonie, der sie von allem Negativen fern hält. In ihrer Anpassungsfähigkeit neigt sie aber auch zu Gleichgültigkeit und Charakterschwäche, um niemanden zu verletzen und neutral zu bleiben. Sie ist abhängig von der Meinung anderer, weil sie selbst meist keine Entscheidungen treffen kann. Diese innere Zerrissenheit und Angst vor Kritik löst eine fast depressive Verstimmung in ihr aus, weshalb sie sich gerne lieber zurückzieht. In ihrer Unschlüssigkeit kombiniert sie immer verschiedene Styles in einem.

Tommy Dombrowski "Creating Who You Are"

Sei, wer du sein möchtest.Die Gestaltung des ‚Ichs‘ und die Darstellung seiner Selbst sind gerade in der heutige Gesellschaft von hoher Bedeutung. Die Kunstform ‚Drag‘ stellt eine der prägnantesten Formen der Selbst-Inszenierung dar und bietet eine Möglichkeit, Geschlechter neu zu definieren und zeigt eine Vielzahl an Individualisierungsmöglichkeiten auf. Einer der zentralen Aspekte des Abschlussprojekts ‚Creating Who You Are‘ war die Untersuchung einer freien Entfaltung des Indviduums. Ausgehend davon entwickelten sich fünf unabhängig voneinander entstandenen Charaktere, die sich alle eines stereotypen Umfelds bedienen, sich von ihrem Schutzraum, der klassischen Bühne, lösen und in den heteronormativen Raum treten. Dabei stand die Adaption des Alltäglichen und die Verschmelzung mit dem Künstlerischen im Fokus.

Pia Tholen "Tod der Mode"

Es geht in der Modebranche nicht mehr um Kreativität, sondern um wirtschaftlichen Erfolg, dieser geht einher mit Überproduktion und Umweltverschmutzung. Es stellt sich die Frage: Designer, Wertschöpfer oder Dienstleister? Das Manifest ‚Anti_Fashion‘ und das Manifest ‚Beyond the New‘ bilden hier ein neues Ideal. Mode und Kleidung unterscheiden sich in dem Sinne, dass der Träger mit Mode ein Vertreter seiner Zeit ist, während er mit Kleidung sich selbst ausdrückt. Die Zukunft der Branche liegt in Kleidungsstücken, die von keinem Trend abhängig sind. „Let‘s celebrate clothes.“ Was kann in einem Objekt noch sein, als nur das ‚Neue‘? Warum wird ein Kunstwerk nie langweilig? Gute Kunst löst Imagination aus und öffnet dem Betrachter Perspektiven. Der Lösungsansatz der Manifeste kommt in der Kollektion zur Darstellung. Das System besteht aus verknüpfbaren Elementen. Mit den Elementen lassen sich unzählige Varianten realisieren: Kleider im Mantel, Röcke oder Hosen im Kleid, Ärmel abnehmen, Teile verlängern, tauschen und wenden.Die Kollektion ist eine Antwort auf die Forschungsfrage ‚Ist Kleidung modern?‘.

Jessica Katharina Tribusser "HIRAETH"

Das walisische Wort „Hiraeth“ beschreibt die Sehnsucht nach einer vergangenen Heimat, zu welcher man nicht zurückkehren kann, oder die nie eine war. Die Kollektion "HIRAETH" wirft einen nostalgischen Blick auf das Vergangene und erwischt sich dabei selbst, diese zu idealisieren. Es entsteht eine bitter-süße Erinnerung, eine Melange aus Vergangenem und gegenwärtigem Wunsch, eine unerreichbare Utopie. Die Formfindung erfolgte über einen Trenchcoat, welcher von damaligen Soldaten getragen wurde, die eine krankhafte Sehnsucht nach ihrer Heimat verspürten: „Nostalgia“. Er fungiert als Repräsentator des Vergangenen und wird wiederaufgegriffen, fragmentarisch gelebt und verblasst stellenweise komplett. Der Betrachter erlebt ein Dejà-Vu, welches nicht direkt zuordnet werden kann. „HIRAETH“ richtet den Blick nicht nur zurück, sondern betrachtet zugleich den gegenwärtigen Moment, mit einem visionären Blick in die Zukunft. 

Alisa Geschwill "attitude"

Schmerz ist eine körperliche Beeinträchtigung, der sich über einen chronischen Verlauf auch zu einer seelischen Bürde auswachsen kann. Dabei sind speziell Rückenschmerzen mittlerweile die Volkskrankheit Nummer Eins. Von diesen Aussagen beeinflusst, reifte bei mir die Überlegung unter Einbeziehung haltungsunterstützender Orthesen eine Kollektion zu entwickeln, welche den Träger zunächst in seinem Alltag entlasten bzw. unterstützen soll. Ein weiterer Anreiz lag aber auch in der Tatsache begründet, dass viele Produkte, die für diese Zielgruppe bisher am Markt platziert sind, oftmals nur den praktischen Aspekt darstellen und modisch tragbare Varianten gänzlich vernachlässigt werden. Da Menschen mit einem körperlichen Handicap eher bereit sind, offen und selbstbewusst Orthesen zu tragen, wenn diese durch eine gefällige, modische und zeitgemäße Gestaltung die eigene Persönlichkeit unterstreichen und ein selbstbewusstes Auftreten fördern, war das Zusammenführen beider Aspekte in einer Kollektion letztlich Motivation für meine Bachelorarbeit „attitude“.

Laura Spengler "Marrakeshi"

Der ‚Marrakeshi‘ ist eine aus Marrakesch stammende Person, die viel in Großstädten westlicher Länder unterwegs, oder dorthin ausgewandert ist, und somit zwei verschiedene Welten erfährt. Sie weiß sowohl die Traditionen, die lebensfrohe Mentalität, und die Stadt Marrakesch als solches zu schätzen, sowie das moderne Leben in der neuen Stadt, die ihr das Gefühl gibt, am Puls der Zeit zu leben. Die Kollektion vereint diese beiden Realitäten, und lässt sie die Persona mit sich tragen, egal an welchem Ort sie sich aufhält.Außerdem soll das Interesse von Menschen anderer Kulturen geweckt werden, um ein gegenseitiges Kennenlernen zu fördern, die Bedeutungen hinter den Mustern und Farben zu verstehen, und in den Austausch zu kommen. Somit spiegelt die Kleidung nicht nur die Welten des Marrakeshi wider, sondern bringt auch einen Hauch der Lebensfreude, des Temperaments, und der Seele Marrakeschs an andere Orte, um damit Menschen inspirieren zu können.

Lisa Jana Killinger "dis.affection"

In der heutigen Konsumwelt sind wir von vielen Dingen umgeben, die wir in ihrem Einzelnen oft gar nicht wahrnehmen und dennoch sind sie in ihrer Gesamtheit wichtig für uns. Mit der Massenproduktion wurde aus Bedarfsdeckung Bedarfsweckung. Die Kollektion „dis.affection“ bezieht sich auf die Wechselwirkung bezüglich Hingabe und verlorenem Wert, die wir Objekten gegenüber empfinden. Die Designsprache spielt mit Gefühlen wie Nostalgie und Vergessenheit. Um den Blick für die Schönheit in Dingen neu zu wecken, wurdenübrig gebliebene Spuren von Objekten auf eine taktile und textile Ebene übersetzt. Eine warme, helle Farbgebung unterstützt die Beständigkeit und identitätsbildende Wirkung von Objekten. Da Mensch und Objekt in einer subjektiven Wechselwirkung miteinander agieren, wurden nicht einzelne Dinge in ihrer Bedeutung hervorgehoben, sondern zufällig gefundene in die Kollektion eingebunden.

Shiyu Gu "霸王别姬 - FAREWELL MY CONCUBINE"

霸王别姬 – FAREWELL MY CONCUBINE ist eine geschlechtslose Kollektion, inspiriert von der weiblichen Rolle der chinesischen Peking-Oper, die traditionell von Männer gespielt wurden. „Dan“, ist die Bezeichnung der weiblichen Rolle und wird in 6 Rollenfächer unterteilt. Jedes umgesetzte Outfit wird ein bestimmtes Fach zugeordnet und wird durch typische Merkmale von dem jeweiligen Kostüm symbolisiert. Einzelne Elemente wurden entweder direkt übernommen, abgeändert oder auf einer anderen Metaebene eingesetzt. Die Ästhetik der Kollektion ist die der Peking-Oper gleich, farbenprächtig und Reich an Details, die in der Gesamtheit ein übertriebenes und künstliches Erscheinungsbild darstellt. Die Einzelstücke der Kollektion modulieren je nach Styling, Träger und Anlass ihre Bedeutung, wodurch sie keiner festen Schublade zuzuordnen sind.

Laura Deschl "lovecode"

Mülldeponien sind überfüllt mit Produkten, die noch einwandfrei funktionieren - zumindest aus zweckmäßiger Sicht. Im Gegensatz dazu, aus emotionaler Sicht, ist dieser Müll nicht mehr als das Symptom einer gescheiterten Mensch-Objekt Beziehung. Wenn ein Produkt neu gekauft wird, könnte die Anfangsphase -  gezeichnet von hoher Synergie zwischen Subjekt und Objekt - als „Flitterwochenphase“ bezeichnet werden. Diese ist jedoch sehr kurzlebig. Normalität schleicht sich ein. Produkte tendieren dazu, die Erfüllung von hohen geschönten Erwartungen in Aussicht zu stellen, doch holen den Mensch schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Lovecode beschäftigt sich mit der Mensch-Objekt Beziehung und der Frage, wie wir als Designer Produkte mit einer möglichst hohen emotionalen und ästhetischen Lebensdauer erschaffen können. Statt Wegwerf-Produkte zielt Lovecode auf eine starke emotionale Bindung zwischen Subjekt und Objekt ab und trägt dadurch zu einer nachhaltigeren Welt bei. Lovecode ist ein alternativer Weg, Nachhaltigkeit zu denken, fernab von ökologischen Stoffen und fernab der herkömmlichen „sustainable aesthetic“.

Klara Schorer "UMSPRINGA"

Die Kollektion „UMSPRINGA“ stellt einen ständigen Kampf zwischen Tradition und Moderne, Unterwerfung und Selbstfindung amischer Jugendlicher während ihrer Rumspringa Zeit, der Zeit des Ausbruchs aus einer radikal gläubigen Gemeinde dar. Die amische Kleidung, mit ihren vielen Regeln und Zwängen spielt eine genauso wichtige Rolle, wie die der Mainstreamkultur, sowie Streetwear des heutigen Amerikas. Typische Elemente aus beiden Welten wurden übernommen und mit einer großen Faszination für die Amish und ihrer Lebensweise neue Codes entwickelt. 

Alex Werth und Hannes Mühleiss "EPHRAIM LOST IN THE BRONX"

In der Kollektion Ephraim Lost in the Bronx, trifft schwarze Subkultur auf die radikale ultra-orthodoxe Gemeinschaft in New York. Der Weg zur Selbstbestimmung führt Ephraim aus der abgeschotteten Gemeinde, die das Leben ihrer Mitglieder durch strikte Verhaltenskodexe und Dresscodes diktiert. Eine Identitätssuche in einer Welt fernab von der jahrhundertealten Tradition der religiösen Uniformierung. In neuen Gefilden, kommt Ephraim mit der Afro Punk Bewegung in Kontakt, die in den Zeiten von #Blacklivesmatter für eine stolze Rückbesinnung der Wurzeln in Afrika steht und sich für eine Gesellschaft in den heutigen USA einsetzt, die immer noch jeden Tag um Gleichberechtigung kämpfen muss. Unsere Kollektion ist eine Antwort, eine Vision von einer kraftvollen Gemeinschaft mit spirituellen Wurzeln, wo auch immer sie herkommen und wie auch immer sie aussehen. Jüdisch Orthodox trifft auf modernen afroamerikanischen Zeitgeist. EPHRAIM LOST IN THE BRONX

Ella Philippi "I.DEAL"

I.DEAL ist eine Clothing-Happening Kollektion. Es ist ein Ereignis und wird nicht im Raum eines Geschäftes oder Fashionshow gezeigt oder verkauft.Zudem grenzt es sich von Standardgrößen ab. Der Fokus der Kollektion I.DEAL lag dabei,Kollektionsteile zu schaffen,die sich ein Stück weit in einen Anpassungsmodus begeben. Der Träger steht im Vordergrund, denn das Kleidungsstück passt sich dem Träger an und nicht der Träger dem Kleidungsstück. Durch das Tragen ensteht die Diversität.

Nadia Marino "Daring ME.gon"

Jeder Künstler, Designer und kreative Schaffer, hat einen bestimmten Impuls welcher ihn antreibt. Ein Vorbild, eine Muse oder eben eine bestimmte Inspirationsquelle.Ausgehend von dem österreichischen Künstler Egon Schiele und dessen 100. Todesjahr entstand die Kollektion „Daring ME.gon“, die den Träger und Betrachter dazu bringt, sich gleichzeitig von etwas abstoßendem angezogen zu fühlen. Liegt es tatsächlich in der Natur des Menschen, das Geordnete und das Saubere als schön zu empfinden und alles andere als hässlich zu sehen? Es muss etwas Inneres sein, so etwas wie ein tiefer Instinkt, welcher jedem Individuell vermittelt, was schön oder weniger schön erscheint. Die Kollektion schafft einen Spagat zwischen Irritation, Ekel als auch einer gewissen Ästhetik und stellt einen Ausbruch dar, aus dem Korsett festgelegter Maßstäbe.

Eva Röber "attach- me"

Die Kollektion ,attach- me’ resultiert aus verschieden Geschichten von Dingen, die eine emotionale Bindung für jemanden haben. Sinn und Zweck war es, gewisse Gegenstände anders als gewöhnlich zu betrachten. Aufgrund der unterschiedlichen Geschichten entstand eine Art Setzkasten-Kollektion, die unterschiedliche Looks beinhaltet. ,attach- me’ basiert auf einer fiktiven Person, die eine agile, sportliche, detailverliebte und eine „schräge“ Art verkörpert und den Anschein hat, sich so anzuziehen, dass es an die Wahllosigkeit eines entstandenen Zufalls grenzt. Aus der Geschichte des Hosenträgers entwickelte sich eine neue Art von Ziehmechanismus in der Kollektion, welcher dem Träger Variationsmöglichkeiten bietet. Die Skurrilität einer anderen Geschichte brachte vielerlei Formen der Kleidungsstücke hervor. Somit ist die Kollektion eine neue Interpretation der Geschichten emotional aufgeladener Gegenstände. 

Sabrina Hauber "Ne m´oubliez pas"

Mit „ne m´oubliez pas“ (frz. Vergissmeinnicht) ist eine Kollektion entstanden, die die Krankheit Alzheimer auf eine poetische Art und Weise interpretiert. Die Womenswear Kollektion spielt mit verschiedene Momenten eines Alzheimer Betroffenen. Von kleinen irrelevanten Dingen, die vergessen werden, bis hin zu völliger Vergessenheit, Leere und Orientierungslosigkeit. Skurrile Momente, die den Klischees aus dem Altersheim entspringen, sowie der paradoxen Vergänglichkeit. So verrutschen Kleidungsstücke, jedoch verlieren sie nicht ihre Funktion. Von großer Bedeutung ist die Erinnerung und die Momente die noch bleiben. Die Kollektion unterstreicht die Aktualität in unserer Gesellschaft und lädt dazu ein, die Alzheimer Krankheit besser verstehen zu lernen, um zukünfitige Begegnungen mit Betroffenen positiv zu verändern.

Anna Nickel "MAMA"

Die Kollektion MAMA thematisiert die wissenschaftlich untermauerte Gesellschaftserscheinung, dass ein Kind auch heute noch in den ersten zehn Lebensjahren im Wesentlichen von seiner Mutter aufgezogen und geprägt wird und visualisiert die daraus entstehenden Konsequenzen. Die beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert haben unzählige Männer ausgelöscht oder gebrochen, sehr viele Kinder wuchsen ohne Väter - mit unstillbarer Sehnsucht nach präsenten, starken Männern und Vätern. Das hat seine Folgen bis in die heutige Gesellschaft hinterlassen, die sich davon bis jetzt noch nicht erholt hat. Auch heute liegt Erziehung und damit Prägung der Kinder in den ersten zehn Jahren noch hauptsächlich in der Hand von Frauen. Die daraus entstehenden Stimmungen unendlich wiederholend sehnsüchtig prägen die Kollektion MAMA, die aus 9 Outfits mit zusammen 28 Teilen besteht und durchweg aus GOTS-zertifizierten oder recycelten Stoffen nachhaltig gefertigt wurde.

My Linh Hoang Thi "realität=fiction"

„realität=fiction“ ist ein Ergebnis aus eigener Befassung mit Werken der Science Fiction, die sich kritisch mit der Gesellschaft auseinander setzten. "Brave New World" von Aldous Huxley, "1984" von Geroge Orwell and "Matrix" von den Wachowski Geschwistern. Interessant hierbei war das Potential der Gesellschaftskritik aber auch die Besonderheit, sich gedanklich in eine fiktive Welt zu versetzen, welche ein Universum der Möglichkeiten birgt. Im Prozess dieser Arbeit drehte sich Alles um die Frage der vorgetäuschten Realität, welche das Resultat einer Fehlentwicklung der Menschen ist. So präsentiert sich das Projekt als eine Was-wäre-wenn-Kollektion mit einer Bekleidung der Menschen im Jahr 2519, die nicht länger vom Haben getrieben sind. Wenn der Mensch nicht mehr das Bedürfnis hat, sich durch Oberflächlichkeiten zu definieren, dann ist die Optik nicht relevant. Wie der Mensch sich bisher in Kleider einhüllte, um sich und seine Stimmung, seine Zugehörigkeit  und gleichzeitig Absonderung zu demonstrieren.

Janika Dürr "B.are"

B.are zeigt die Haut als Mittel nonverbaler Kommunikation. Betrachtet wird in erster Linie eine Emotion, in der sich ein Mensch gefesselt fühlt. Als Grundlage dient die Körperhaltung. Der Träger eines jeden entstandenen Outfits wird durch eine Hülle in eine Emotion gefesselt. Hierzu wird er durch die äußere, textile Hülle zu einer Skulptur der Emotion. Psychisch bedingte Hautveränderungen resultieren meist von unterdrückten Emotionen. Diese bekommen im Inneren der menschlichen Hülle zu wenig Raum und suchen sich ihren Weg ans Äußere des Körpers. Die Haut wird so von innen heraus verletzt und Hautveränderungen sind die Folge. Der Ausbruch aus der Hülle zeigt die Loslösung aus der unterdrückten Emotion. Unter der Hülle kommen die Folgen auf der Haut, textil aufgearbeitet, zum Vorschein.

Diana Hasenfus "somewhere up north"

Die Kollektion "somewhere up north" soll unvoreingenommen die höchst sensible und feinfühlige Denkweise der Inuit zum Vorbild nehmen und auf diese Weise uns und unsere westliche Jetzt-Zeit kritisch hinterfragen. Sie soll stets nach dem Gedanken von Magliglutit, mit offenem und unvoreingenommenem Geist nach Lösungen suchen und sich von ihnen inspirieren lassen. Alle Materialien der Kollektion werden, ganz nach den Gedanken der Inuit Philosophie Quanuktuurniq - das feinfühlig Achten auf die umgebende Natur, aus der näheren Umgebung der Zielgruppe, dem Alpenraum, stammen. Die Zusammenfügung aus Wolle und Algen, kombiniert mit recycelten Stoffen aus dem Bergsport, zeichnet das Bild einer alternativen Form der Outdoorbekleidung. Somewhere up north steht für eine flexible, temporäre und veränderbare Denkweise. Sie ist nicht starr und eine Reaktion auf die sich rasant schnell verändernde Welt. 

Ananda Ferreira Gomes "e/motion project"

In einer Welt, von der man Bilder nicht mehr wegdenken kann, lassen sich Menschen alltäglich von Bildern inspirieren. Der Film, das Bewegungsbild, nutzt dabei den realitätsnahen Moment der Bewegung, um den Betrachter auf emotionale Ebene zu erreichen. In einem Handlungsverlauf präsentiert er dem Menschen seine Sehnsüchte und bietet ihm dadurch Raum zur Selbstreflexion. Gedanken werden in Bewegung gesetzt und Handlungen werden inspiriert. In "e/motion project" werden die Fähigkeiten von Filmmedium und seinem fotografischen Element, dem Still, vereinigt. Das Bewegungsbild gibt das Gefühl von bewegter Kleidung wieder, während das statische Bild dem Auge Zeit gibt, die Kleidung in einem besonderen Moment zu analysieren. Dieser Moment kann außerhalb seines ursprünglichen Kontext neuinterpretiert werden. Er wird zum Gedankenanstoß, zum Impulsmoment für weitere emotionale wie physische Bewegungsverläufe.

Nina Ertle "Beauty x Possession"

Eine Kraft die keiner bezweifeln kann und die absoult omnipresent ist. In manchen Fällen äußert es sich als eine Art, "Aura". Etwas was sich kaum beschreiben lässt. Die Faszination mit Schönheit und die Macht der Attraktivität, bildet die Hauptinspiration für diese Kollektion. Wie Schönheit zwischenmenschlich, kulturell, emotional, kommuniziert und Menschen dazu treibt Dinge zu tun, die sie niemals dachten sie wären jemals im Stande sie zu tun. Wie sie Emperien aufbaut, Karrieremenschen antreibt. Ihr Einfluss auf die Medien, Traditionen, Philoshophie und Gesundheit. Es ist eine Macht die von Glückseligkeit aufgebaut in Gewalt und Dunkelheit enden kann. Das Oberflächliche und dennoch Bedeutsame. Gut und Böse. Himmel und Hölle. Schönheit ist diese eine Göttin, oder heilige Kreatur, von der viele Menschen nicht wissen, das sie sie anbeten. Mit dieser Kollektion kann der Begriff "Schönheit" von einem ganz anderen Blickwinkel aus erfahren werden, wie ein Filmscript, ein metaphorischer Prozess gleich eines Psycho-Thrillers, in dem wir alle eine bestimmte Rolle spielen. Und die Hauptrolle spielt wohl die dramatischste Schauspielerin von allen, Schönheit.

Claire Common "stimulated"

Das Kollektiv „stimulated“ analysiert die sexuellen Missbrauchsfälle der katholischen Kirche, es unterstützt die Präventionsarbeit und bietet realisierbare Lösungsvorschläge. Aus diesem Grund ist es keine klassische Kollektion, sondern eine Kommunikationsstrategie, die aufklärt. Ein Kollektiv, das einen Charakter aus der Summe von Symbolik aufweist und durch traditionelle liturgische Anklänge eine reale Ebene betritt. Es werden Beziehungen zwischen der christlichen Ethik und der Sexualität aufgedeckt, die diese Fälle greifbar machen. Begehren und wieder nicht begehren, bewusst und unbewusst, bedeckt und wieder unbedeckt. Dieser Kreislauf zieht sich durch, erhitzt die Gemüter und ästhetisiert die Kirche. Sie weist dieselbe Dualität auf, wie die Sexualität: Trieb gegen Verstand – Spannung und Entspannung – Moral und Scham – Bedürfnis und Begierde. Das Kreuz ist der Phallus. 

Sabrina Jahn "#MYOSOTIS X"

Die Kollektion "# MYOSOTIS X" verdeutlicht, wie sich eine intensive Nutzung von Social Media Kanälen auf Jugendliche auswirken kann – die Folge: oft eine (Social Media) Depression. „Through sports we have the power to change lives“ – Sport, insbesondere die Teamsportart Fußball hat einen gemeinschaftsstiftenden Charakter. Diese Kernbotschaft transportiert die Kollektion. Die Eingliederung in ein Fußballteam kann helfen, sich aus der Depression zu befreien und sich Beziehungen und Erlebnissen in der Realität zu widmen. So sieht das Kollektionskonzept verschiedene Etappen des Befreiungsversuchs vor, die in einem befreiten Teamspirit münden. Die entwickelte Grafik aus dem Hashtag und dem „X“ steht exemplarisch für den Teamgeist und findet sich symbolisch in allen Outfits wieder. Nachdem das Trauerband abgelegt, und die schwere Depression bewältigt wurde, kann die Arbeit an den eigenen Stärken und Schwächen in den Vordergrund rücken. Die Kollektion lässt den Hoffnungsschimmer aufkommen, dass wahrhaftige Sportler den inszenierten perfekten Social Media Ikonen die Vorbildfunktion ablaufen und das Erleben im freien statt im abgedunkeltem Raum passiert.

Ella Elena Shvets "Ob.lik"

"Ob.lik" (russisch für Aufmachung, Äußere) ist eine Kollektion, die von der postsowjetischen Zeit in Russland inspiriert wurde. Die Geschichtlichen Hintergründe, Zeitgeist, Ästhetik und persönliche Erfahrungen wurden analysiert, reflektiert und neu interpretiert. Organisierte kriminelle Banden, die die Bezirke der Städte kontrollierten. Gauner und Verbrecher mit eigener Kultur, Sprache und Kodex. Tätowierungen mit symbolischer Bedeutung, die ihren Status in der Gefängnishierarchie darstellen. Identität, die sie auf der Haut tragen. Straßenkinder, die die urbane Landschaft prägten und die russisch-orthodoxe Kirche die bis dahin vom Staat nicht unterstützt wurde, feierte einen neuen Abschnitt in ihrer Geschichte. Diese Themenbereiche wurden miteinander verbunden. Begriffe wie „eklektische Gewalt“, „dekadent Marode“ und „verwahrlose Identität“ haben sich rauskristallisiert und prägten im weiteren Verlauf den Design-Prozess.

Sven Steinmetz "ein.schnitt"

Die Arbeit „ein.schnitt“ ist eine Studie zur textilen Formung. Der Übergang des zweidimensionalen Stoffes in ein dreidimensionales Kleidungsstück wird durch den Schnitt ermöglicht, den man nicht nur als Plan zur Herstellung von Kleidung sehen darf, sondern ihn als Handlung erkennen muss, welche eine zuvor hergestellte Fläche in Einzelteile zerlegt. Im Kontrast zum Zerteilen eines Stoffes steht die Korsettweberei, welche es ermöglicht, sowohl Hüfte als auch Brust beim Weben direkt in das Material einzuarbeiten, wodurch das fertige Objekt unversehrt bleibt. In diesem Projekt konnten, durch Austesten und Weiterentwickeln der Technik an Handwebrahmen, zusätzliche Formungen erzeugt werden. Somit war es möglich, sich von der Form des Korsetts zu lösen und für heute relevante Schnitte umzusetzen. Dieses Vorgehen könnte ein Wiederbeleben der Technik im aktuellen Rahmen der Textilindustrie hervorrufen.

Raya Kapsreiter-Homeyer "OWNISM"

OWNISM repräsentiert eine Symbiose des Sich-Wohl-Fühlens und des Sich-Nicht-Wohl-Fühlens. Ausgehend von eigenen Auslandserfahrungen entstanden zwei Bildwelten, eine verbildlichte die positiven Gefühle, welche man hat, wenn man an einen fremden Ort, in ein fremdes Land zieht, - symbolisiert durch den gemütlichen Sonntag Morgen im Lieblingsschlafanzug und die negativen Gefühle verdeutlicht durch die strenge Arbeitswelt und die dazugehörende Businesskleidung. OWNISM beginnt diese beiden Welten langsam miteinander zu verschmelzen, jede verkörpert durch typische Materialien wie Nadelstreifen oder Omas Bettwäsche; Farben wie Dunkelblau, Grau und Weiß; Volumina, Schnittführung, Passform und Verarbeitung. Wo hört die Fremde auf - wo fängt die Heimat an? OWNISM zeigt eher eine Transformation hin vom einen zum anderen, als eine finale Lösung. Sie ist eine Momentaufnahme im Prozess der Transformation.

Sabrina Gotthold "Wenn einer fehlt..."

Die Kollektion "Wenn einer fehlt..." ist ausgerichtet auf blinde und sehbehinderte Menschen. Der Titel bezieht sich dabei auf den fehlenden Sehsinn. Die Kollektion repräsentiert durch ihre frische und heitere Farbgebung sowie Stimmigkeit in Material und Form die Freude am Leben trotz Behinderung. Eine mädchenhafte Leichtigkeit mit dem Hang zu einer verspielten Zwanglosigkeit steht dabei im Vordergrund. Der Einsatz von Sprach- und Tastetiketten helfen der Zielgruppe bei der Decodierung der Kleidung und tragen zu mehr Selbständigkeit Nicht-Sehender bei. Diese Hilfsmerkmale sind bewusst versteckt, um eine Entstigmatisierung zu erreichen und Blinde und Sehbehinderte eine barrierefreie Integration in einer visuell geprägten Welt Sehender zu ermöglichen.

Evelyn Nagel "erroneous"

Die Kollektion "erroneous" beschäftigt sich mit der positiven Irrtumskultur und damit, wie Fehler zu neuen Designprinzipien führen können. Inspiriert vom menschlichen Charakter und den unzähligen Arten von Fehlern, wurden die Looks, in Fehlerkategorien unterteilt: von der Styling Panne über die falsche Materialität der Form, die falsche Verwendung, die überladene Musterkombination bis hin zur absurd falschen Größe, waren alle Faux pas willkommen. "erroneous" soll gängige Dresscodes in Frage stellen und etablierte gesellschaftliche Standards in Freizeit-,Geschäfts- und Abendkultur ablösen. Die Kollektion verkörpert den Ausbruch aus dem monoton-seriösen Alltag, und lädt zu einem gewissen Maße sogar zum Protest ein. Diese Kollektion ist die Antwort auf den erzwungenen und auferlegten Drang nach der Illusion der Perfektion."erroneous" steht für die Schönheit des Unvollkommenen und die Vollendung des Imperfekten in seiner eigenen Definition.

Charlotte Schröck "5 8 1"

Das Existierende wird nicht hinterfragt. Die Menschheit, wie sie sich nennt, akzeptiert Umstände, wie sie sind. Die Erde scheint das Ultimatum zu sein. 5   8   1 ist von dem Sonnensystem Gliese 581 inspiriert. Möglicherweise bewohnbare Planeten umkreisen diesen Stern. Eine Schwerkraft von 9,807 m/s2 ist nur für Erdenbewohner normal. Die ferne Nachbarschaft hingegen ist unberechenbar. Die Kollektion verbindet Mode und Outdoor Design. Technische so wie leichte Materialien folgen dem menschlichen Körper und legen den Fokus auf wahre Bedürfnisse. Die Aktionsseite eines Erdbewohners ist die Front und demnach die schwächere Seite. Nähte sind in erster Linie auf die Rückseite verlegt und auf das Nötigste reduziert. Die Verteilung von Farbe tritt in gleicher Einfachheit auf und steht für sich selbst. Dust, comfort, space, stranger, reachable. Der Erdbewohner ist für ferne Abenteuer bereit.

Jessica Linder "MeMake"

Die Kollektion MeMake thematisiert den aktuellen Do It Yourself Trend und die Frage: warum ziehen Viele das Selber machen dem Kaufen vor? Neben dem Hauptgrund: dem Spaß am Machen, gibt es viele weitere Gründe, wie z.B. die Suche nach Bedeutung und das Hinterfragen des eigenen Konsums. Viele von uns haben Teile im Kleiderschrank, die voller Geschichten und Erinnerungen stecken: Der riesige Pulli des Vaters, die zu enge Jeans, in die wir sicherlich irgendwann passen werden, oder das Shirt des Ex-Freundes sind nur einige Beispiele. Die Geschichten, die in diesen Teilen stecken, waren die Ausgangsidee für die Kollektion und weiterführend, für ein Buch, das den Titel "meine Altkleidersammlung", abgekürzt #MAKS trägt. In der Bachelorarbeit MeMake geht es darum, sich solcher Erinnerungen bewusst zu machen, sie zu sammeln und sie in unserer Kleidung weiter zu führen. So zeigt #MAKS die Möglichkeiten, Schrankleichen zu nutzen und zu neuen Lieblingsteilen zu machen.

Svenja Mittendorf "conFORMANCE"

conFORMANCE - ein Wortspiel aus Konformität und Performance. Sich darbieten und präsentieren ist sehr bedeutsam, in einer Gesellschaft, in der die kulturelle Lebensprämisse zu lauten scheint: Sei einzigartig! Zelebriere deine Originalität! Und - verwirkliche Dich selbst! Das Streben nach einem vielfältigen, aufregenden Leben erfordert Höchstleistung, was die Gesellschaft wieder dazu bringt, sich an etwas orientieren zu wollen- und sei es an „Fitness-Normwerten“. Standardisierte Werte anstreben, steht widersprüchlich zum Streben nach Individualität. Die Kollektion conFORMANCE illustriert den besagten Zustand der kontroversen, „hyperaktiven“ Verhaltensmuster zwischen freier Entfaltung und Gleichschaltung. Sie illustriert die Thematik, dass sich Parameter permanent verschieben und zu hyperventilieren beginnen - sich verselbstständigen und so eine Überreizung auslösen. conFORMANCE zeigt sich hyperpräsent und lässt so die Frage aufkommen: Wer formt und performt eigentlich wen?

Philipp Chung "Dystopia"

DYSTOPIA wurde inspiriert durch Katsuhiro Otomos „AKIRA“, einem Anime und Manga aus 1982, der in einem futuristischen Setting mit post-apokalyptischen Verhältnissen wie rivalisierenden Motorradgangs, Terroristen, korrupten Politikern und einem autoritären Regime spielt. Das visuelle Meisterwerk ist aufgrund seines Zeichen- und Erzählstils wohl wahrscheinlich der einflussreichste Manga aller Zeiten. Die Kollektion DYSTOPIA unternimmt den Versuch, die Cyberpunk-Ästhetik von AKIRA und die japanische Motorradsubkultur „Bōsōzoku“, die eine wichtige Rolle in der Handlung spielt, zu kombinieren und festzuhalten. DYSTOPIA kann als eine Mischung von Hightech und Straßenmilieu beschrieben werden, die danach strebt die Mainstream-Modeszene mit ihrer Nonkonformität und ihrem rebellischen Stil aufzumischen.

Elena Matejovsky "Toxaddicted to you"

Der Betroffene strahlt das Gefühl von unantastbarer Größe und Einzigartigkeit, von grenzenloser Macht, maßloser Selbstüberzeugung und unersättlichem Anspruchsdenken aus. Die Kollektion „Toxaddicted to you“ setzt sich mit den destruktiven Charakterzügen des Narzissten auseinander. Sie befasst sich nicht nur mit dessen unstillbaren Machtfantasien und massiven Überlegenheitsgefühlen, sondern auch mit dem fragilen Selbstbild in dessen Inneren. Ein Spiel zwischen zwangloser Verführung und emotionaler Distanz entsteht; eine giftige Wirkung, die sein Gegenüber in tiefe Abhängigkeit führt. Nicht zuletzt ist es jedoch der Narzisst selbst, der durch seine exzessive Eigensucht nicht in der Lage ist, seiner zerstörerischen Abwärtsspirale zu entkommen

Marleen Peters "are we our grandparents dreams and expectations?"

Die Kollektion 'are we our grandparents dreams and expectations?' greift die Thematik der postkolonialen Entwicklung im Hinblick auf Indonesien auf. Sie beschäftigt sich mit den Fragen wie sich eine kolonisierte Gesellschaft auf ihr prä-koloniales Erbe zurück besinnen kann, wie sich das Eigene und das Fremde widerspiegelt und wie die daraus entstehende Diversität zu einer Einheit zusammengefügt werden kann. Das Hauptaugenmerk indonesischer Tradition fließt in Form der Indonesischen Batik in die Kollektion ein und fungiert als Geschichtenerzähler. Die gewählten Batikmuster stammen von von alten, traditionellen Mustern ab, sind in ihrer Form modernisiert und simplifiziert, transportieren aber dennoch ihre Bedeutung in die Gegenwart. Weiterhin sprechen die Muster nicht nur über alte Geschichten oder Ideen, sondern nehmen einen engen Bezug zu den in der theoretischen Arbeit beschriebenen Themen der Gegenwart.

Simone Haas "Katharsis"

Die Abschlusskollektion „Katharsis“ ist von Performancekunst inspiriert. Vor allem von der Performancekunst, die sich mit dem Körper beschäftigt und zu einer Wahrnehmungsveränderung oder einer Katharsis führen kann. Marina Abramovic mit der Performance Nightsea Crossing, das Orgien-Mysterien-Theater von Hermann Nitsch und die Performance Zerreißprobe von Günter Brus waren dabei die wichtigsten Inspirationen für die Kollektion. Dabei greift sich die Kollektion Elemente aus der Haut, durch die starke körperbetonte Arbeit der Künstler, sowie Fleisch und Blut, die in Materialbearbeitungen einfließen. Die Themenbereiche Meditation und Ritus haben die Schnittführung beeinflusst. Diese Inspirationen wurden in eine Abend- und Businessgardarobe adaptiert, die sehr stark an die Persona der Kollektion angelehnt ist. 

Marlene Waltner "Quee R"

Quee R - Sex, Gender, Desire. Daraus setzt sich die Geschlechtsidentität zusammen. Die Dekonstruktion der binäre Geschlechterordung und das ‚Neudenken‘ bestehender, konstruierter Normen sind Ausgangspunkt der Kollektion. Basis für jedes Outfit ist eine Collage, die durch Schichtung, Überschneidung, Überlagerung und Verbindung diverser Materialien die lebenslange Veränderung der Identität künstlerisch umsetzt. Die Persona ist keine Einzelperson, sondern setzt sich aus Familie und Wahlfamilie zusammen, quer durch alle Altersklassen, Geschlechter, Nationalitäten und Kulturen, lebt diese Personacollage frei von Konventionen zusammen unter einem Dach und besitzt einen gemeinsamen großen Kleiderschrank.Das Geschlecht steht nicht mehr im Vordergrund und Klassifikationen wie Herren, Damen oder Unisex werden überflüssig. Die Kraft, die Energie, die Freude und die Lust der Vielfalt wird farbenprächtig zelebriert.

Annika Bollinger "Muttitasking"

Die Kollektion MUTTITASKING stellt eine ironische Auffassung des überhöhten Ideals der Frau in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter dar. Sie befasst sich mit der scheinbaren Gleichzeitigkeit von Familie und Beruf in der heutigen Zeit und orientiert sich dabei an vorherrschenden Rollenklischees, welche ihren Ursprung in der direkten Nachkriegszeit haben. Die Frau kehrt in den fünfziger Jahren an den heimischen Herd zurück und nimmt die idealisierte Rolle der Hausfrau und Mutter ein, nachdem sie während des Zweiten Weltkrieges ein Leben in ungekannter Selbstbestimmung geführt hat. Die Idealvorstellungen der Frau in der Rolle der Hausfrau und Mutter werden in subtiler Form absurd und irritierend interpretiert und lassen den Betrachter damit im Unklaren über die Aussage der Kollektion. Sie befindet sich auf einer Gratwanderung zwischen Ironie und Ernsthaftigkeit. 

Alica Faulhaber "happenstance"

Die Kollektion "happenstance" ist eine Reaktion auf die als trostlos und langweilig erlebte Alltagswelt der heutigen westlichen Gesellschaft und dem daraus resultierenden Versuch, den Gefühlen dieser frustrierenden Leere im Glücksspiel zu entkommen. Im Spannungsfeld zwischen Frust und Euphorie werden die verschiedenen ambivalenten Momente des Spiels aufgegriffen und aufeinander zu bewegt - Momente der Angst und der Angstfreiheit - der Sicherheit und des Risikos - der Ekstase und der Ernüchterung. Gewinn und Verlust liegen nahe beieinander, Emotionen endloser Freude und niederschmetternder Enttäuschung wechseln sich in kürzesten Episoden ab. Prägend für die Kollektion ist das Wechselspiel zwischen dem Versuch,  den rauschhaften Kick des Spiels in den trivialen Alltag zu übertragen und dem gleichzeitigen aussichtslosen Bewusstsein, dass der Kick selbst niemals von Bestand ist.

Christian Pohl "Le Tour"

In Metropolen wie Kopenhagen oder Amsterdam, sind täglich fast mehr Menschen mit dem Fahrrad als mit dem Auto unterwegs. Die Städte und Kommunen schaffen vermehrt neue Infrastrukturen, womit das Fahrrad mehr und mehr zum Bestandteil urbaner Kultur und unseres Alltags wird. Die Kollektion „LE TOUR“ ist als Forschungsarbeit im Kontext zwischen Radbekleidung und Businesskleidung zu sehen. Überschneidungen und Gegensätze wurden erörtert und in für beide Lebenswelten passende Kleidung umgesetzt. Dabei stand die Funktionalität jedes einzelnen Kleidungsstückes an erster Stelle, um den Anforderungen beider Lebenswelten gerecht zu werden. So sollte eine Balance zwischen Funktion und Stil gefunden werden. Die Kombination „traditioneller“ und funktionaler Materialien sowie die Einflüsse aus dem Radsport- und Outdoorbereich lassen die Grenzen zwischen Stadt und Natur verschwimmen.

Cina Dilber "Talk To Strangers"

Ohne Zusammenhalt innerhalb einer Gesellschaft ist das Zusammenleben schwierig.Wie kann dieser Zusammenhalt generiert werden?Diese Kollektion ist eine non-verbale Geschichte des Zusammenhaltes. Ein visueller Dialog der Kulturen. Traditionelle Handwerkstechniken kommunizieren untereinander. Erforscht wurde textile Handwerkskunst als Mittel für dialogischer Kommunikation und Kooperation. Inspiriert durch Richard Sennett wurde diese  Kollektion zu einer dialogischen Kooperation, einem visuellen Dialog zwischen Mihdiye und mir. Textiles Handwerk und Mode, das Herstellen materieller Kultur, kann nicht nur als Spiegel der Gesellschaft gesehen werden, sondern auch als Mittel zum Gestalten von gegenseitigem Verständnis, welches einen Zusammenhalt innerhalb einer Gesellschaft fördern kann.

Hoang Anh Nguyen "in.formal"

Die Abschlusskollektion „in.formal“ basiert auf der Fotoserie von Michael Wolf, der rekonstruierte Stühle in Hong Kongs Gassen fotografierte. Wenn die Stühle nicht mehr funktionstüchtig waren waren sie im desolaten Zustand. Er nannte sie die „bastard chairs“.  Die Besitzer der Stühle versuchten beim Reparieren die Funktion der Sitzmöglichkeit beizubehalten ohne dabei auf eine bestimmte Ästhetik zu achten. So wurden die Stühle auf den unterschiedlichsten Wegen und mit den absurdesten Mitteln wieder in Ordnung gebracht. Außerdem wird die Absurdität vor allem durch den Hintergrund bzw. durch die Umgebung der Stühle unterstreicht. Dabei wurden die Stühle nicht speziell in Szene gesetzt, sondern auf dieselbe Weise abgelichtet, auf der sie vorgefunden wurden. Das Konzept entstand aus den fotografischen Gestaltungselementen und aus dem Objekt in der Fotografie.

Irma Spelleken Miranda "La Moskitia"

Die Abschlusskollektion „LA MOSKITIA“, steht für eine Region in Honduras, die inmitten einer der größten tropischen Regenwälder Lateinamerikas liegt und Heimat einer Vielzahl indigener Völker ist. Die Kollektion ist von lateinamerikanischen traditionellen Bekleidungsformen und Handwerkstechniken inspiriert und zeichnet sich durch ein partizipatives Konzept aus, das vor Ort in Honduras mit Honduranern erarbeitet wurde. Das Konzept sieht vor Honduraner mit ihrem handwerklichen Geschick und dem Lateinamerikanischen Stil aktiv in die Textilbearbeitungen miteinzubeziehen.Einfache Lateinamerikanische Formen, Traditionelle Honduranische Handwerkstechniken und einzigartige Materialien, wie ein Rindenstoff der direkt aus dem honduranischen Regenwald stammt, werden in der Kollektion integriert. Durch Neuinterpretation mit europäischen Textilien und Schnitten wird eine interkulturelle Lateinamerikanische-europäische Fusion.

Ivona Dzolan "LOGOMANIA"

Die aus dem Thema „Logomania“ resultierende Kollektion soll vor Augen führen, wie manipulativ die Modeindustrie vorgeht und wie viel Kraft sie besitzt, Menschen dazu zu bringen, sich wie Marionetten zu fügen. Der starke Wille einem Ideal zu entsprechen, führt zur völligen Veränderung der eigenen Persönlichkeit sowie der eigenen Identität. Auf Grund dessen, wird nicht mehr der Mensch selbst wahrgenommen, sondern nur noch das was er trägt und das in einer Art und Weise die so exzessiv ist, dass der Mensch in der Hülle von Klamotten untergeht. Dies lässt dann den Eindruck eines Fremdkörpers auf der Haut erwecken. Das Konzept dieser Thematik spiegelt eine äußere Welt wider, die geprägt ist vom Schein eines Inszenierten Seins. Manipulative Verhaltensweisen prägen diese Kollektion und zeigen, wie leicht man dem Strom verfällt und sich selbst auf der Strecke verliert. Diese Kollektion repräsentiert die Mode in einer verachtenden Art und Weise, die keine Rücksicht auf den Körper sowie die Proportionen nimmt. Logomania beschreibt die Suche nach dem eigenen Ich, Anerkennung und gesellschaftlicher Akzeptanz, in einer Gesellschaft die aus Zeigen besteht. 

Jana Schneider "VALPARAISO Y ATACAMA"

Die Abschlusskollektion „VALPARAISO Y ATAMACA“ basiert auf einer dreiwöchigen Reise nach Chile in die Hafenstadt Valparaíso und die weiter nördlich gelegene Atacama-Wüste im Sommer 2017. Die Thesis befasst sich mit dem Vergleich der physischen Reise in ein Land im Gegensatz zum phantasievollen Reisen beim Lesen von Büchern. So befindet sich die Persona, für die die Kollektion entwickelt wurde, zwischen Realität und Fiktion. Subjektiv wahrgenommene Eindrücke auf der Reise, wie Street-Art in Valparaíso, Flora, Fauna und Farbstimmungen in der Atacama-Wüste, sowie träumerisch-poetische Aspekte der Lesereisen fanden ihren Weg in die finale Kollektion. Beispielhaft für die Lesereise steht Roberto Ampueros Roman „Der Fall Neruda“ über Chiles bekannten Dichter und Schriftsteller Pablo Neruda, dessen märchenhaft erbaute Häuser, die heute als Museum für Besucher offen stehen, einer der Ansatzpunkte für die Formgestaltung der Kollektion waren.

Lucie Hanzlová "WOMANTIS"

Das Kundenprofil vom Label WOMANTIS, exclusive men, verfolgt mit dem Slogan „an extra of ordinary“, das Ziel dem Bedürfnis, von einem sicheren Ausbruch. Es ist das Gefühl das sie umgarnt - etwas Geheimnisvolles zu tragen, was nur den Blick gewisser Kenner ersichtlich ist. So verschafft sie sich ein Gefühl von intimen Voyeurismus. Als Inspirationsquelle wurde die alte Tradition der Aussteuer genutzt. Das sich durchsetzendes Hauptelement ist das vertikale Rechteck, als abstraktes Element für den Strumpfhalter. Heutzutage als diffus betrachtet, war es seinerzeit völlig normal, dass bei Kindern (Mädchen und Jungen) Teile der Strumpfhalter unter Röcken oder Hosen zum Vorschein traten.

Marlene Kämpf "VER-SACRUM"

Die Abschlussarbeit VER-SACRUM basiert auf den Arbeiten der Modeschöpferin Emilie Flöge aus der Stadt Wien um 1900. Damalige Trachtensammlungen waren der Impulsgeber sich auf ursprüngliche Kulturgüter zurückzubesinnen. In unserer globalisierten Welt begeben sich wieder viele Menschen auf die Suche nach etwas, das sie Heimat nennen können. Heimat ist in dieser Arbeit als ein Gefühl und kein bestimmter Ort definiert. Die Kollektion greift Elemente der unterfränkischen Werntaltracht auf und formt sie zusammen mit Teilen des klassischen Anzugs und der Jeanshose zu einer neuen Einheit. Die traditionelle Kleidung und die heutige universelle Kleidung treffen aufeinander. Es entsteht das Konzept der „Heimat zum mitnehmen“.

Melanie Schmucker "ink.me"

Jede Modeerscheinung verschwindet und taucht auch wieder auf, in einer Endlosschleife des Wandels, ohne rechtes System. Nur die Tatsache, dass Mode immer in Bewegung ist, wissen wir ganz sicher. In diesem Gedankenspiel kam mir der Oktopus in den Sinn, der mit seinem skelettlosen Körper auch undefinierbar und vage erscheint. Er behält nie dieselbe Form; sein Körper ist in ständiger Bewegung, im endlosen Wechsel seiner Erscheinung, und trotz seiner Wandlungsfähigkeit, ist er, wie die Mode, an seinen Körper gebunden. Aus der wissenschaftlichen Recherche zum kontinuierlichen Wandel in der Mode und der Konsumbereitschaft der Gesellschaft resultierte die Metapher zum Oktopus. Die Kollektion beschäftigt sich mit dieser erstaunlichen Meereskreatur und spielt mit seinen Eigenschaften, wie den weichen, fließenden Bewegungen, der organischen,  amorphen Gestalt, oder der wechselhaften Oberfläche seiner Haut.

Miriam Steinmacher "mono CHROMATIC"

BLAU, die wohl beliebteste Farbe. Im Laufe der letzten Jahrhunderte hat sie mehr und mehr an Bedeutung und Beliebtheit gewonnen. Einige Künstler haben mit ihren 'blauen Phasen' zu ihrer Beliebtheit beigetragen. Yves Klein mit seinen blauen Monochromien war einer von ihnen. Für Klein war blau die Farbe des Himmels, der Ferne und der Sensibilität. Elemente der Kollektion ‚mono CHROMATIC‘ sind das Blau von Yves Klein, die Handarbeit und das künstlerische Arbeiten. In allen drei Punkten lässt sich das Prinzip finden, welches der Arbeitsweise von Klein und seinen Monochromien zugrunde liegt. Die kontemplative Wiederholung einer Tätigkeit, und die Vielfalt in der Monotonie. Inspiriert von Armans Akkumulationen und Kleins Leere werden schlichte Schnitte mit Aufwendigen Stoffbearbeitungen kombiniert. Farbe ist sensibel und allgegenwärtig. Farbe ist Realität, ist Leben.

Natascha Unger "Demon Days"

Die Bachelorkollektion "Demon Days" befasst sich mit den inneren Dämonen, die dem Charakter des Künstlers gemeinhin zugeschrieben werden. Sie beschreibt gewissermaßen den Aufstieg im Untergang, eine innere Kraft die sowohl zur vollkommenen Selbstzerstörung als auch zur Genialität führen kann. Dabei zitiert sie den Schöpfungsprozess selbst und greift die sensible, unbefangene Grundstimmung auf, die zu Anfang eines jeden kreativen Prozesses steht. Der Begriff von Kunst und Wahnsinn ist mittlerweile eine Vokabel, die Kultstatus erlangt hat. Vor allem ist es jedoch ein kalkuliertes Marketingtool, das bewusst dazu eingesetzt wird, die Legendenbildung um Künstler und Designer anzuregen. Dies wird unter anderem im Mythos um die bekannte Chanson-Sängerin Edith Piaf deutlich. Sie steht symbolisch für diese gezielte Legendenbildung. Die Kollektion wirkt trotz des Titels weder bedrohlich noch düster. Sie ist optimistisch, ein wenig verrückt und lebensbejahend. Um beim Jargon von Piaf zu bleiben:Mit dem kreativen, Wahnsinn ist letztlich, wie mit der Liebe, trotz aller Anstrengung und dem Schmerz ist man schon nach kurzer Zeit bereit es wieder zu tun. Voller Hingabe

Romy Kaiser "QUIXOTIC."

Wer werden wir sein? Die Arbeit QUIXOTIC. untersucht das zukünftige Selbstbild des Menschen und gibt einen überspitzten sowie idealistischen Blick in die Zukunft. Als interaktive Ausstellung konzipiert, spielt die Arbeit mit dem Mehrwert von Zwischenräumen und der Mitgestaltung der Besucher. Aus der theoretischen Analyse erschließen sich Eigenschaften, welche dem Menschen in Zukunft wichtig sein werden. Hierfür werden Auswirkungen der Digitalisierung auf das Individuum, das Netzwerk, aktuelle Möglichkeiten, Smart Textiles und die Beziehung des Menschen zu neuen Technologien in Relation gesetzt. Die Zukunftsprognose, dass die Bedeutung eines intuitiven, antifragilen, komponierenden, überraschenden sowie emotional intelligenten Wesens steigt, wird durch die Exponate visualisiert. QUIXOTIC. regt an, die jetzige Situation des Menschen und die Beziehung zur Technik zu hinterfragen, sowie diese in Zukunft selbst mitzugestalten.

Sandra Knüpfing "Perception"

Die Bachelor-Kollektion PERCEPTION soll Menschen mit Wahrnehmungserweiterungen, wie Synästhesie oder dem Asperger-Syndrom die Zurechtfindung und Integration in unserer Welt erleichtern. Ihre Gabe, Dinge anders wahrzunehmen, soll nicht mehr unterschätzt oder als krankhaft angesehen werden. In der Kollektion werden die spezifischen Charaktereigenschaften beachtet um individuelle Besonderheiten zu unterstützen. Eine konkrete Darstellung der Details schafft Ordnung und hilft die Struktur in Alltagssituationen zu erhalten. Ein fixer Wochenplan sorgt für Routine und ermöglicht eine bessere Entfaltung ihrer Fähigkeiten.  Schlichte Farben unterstützen diese Anpassung. Variierbare Saum- oder Armlängen erlauben Rückzug in die eigene Welt. Bekannte Formen, Verarbeitungstechniken und Materialien als Teil der Gewohnheit, schaffen einen Wohlfühlcharakter. Die Außenwelt der einzelnen Teile unterscheidet sich von der Innenseite. Die intensivere Wahrnehmung von haptischen und optischen Momenten existiert nur für einen selbst und wird in der Umwelt kaum präsentiert. Innen liegt der Fokus auf dem „Ich“, während der Austritt aus der eigenen Komfortzone eine Anpassung an die Umwelt symbolisiert.

Sarah Mangold "SUJET TROUVÉ."

Die Abschlusskollektion Sujet Trouvé interpretiert den Surrealismus für das 21. Jhd neu und untersucht sowohl die gesellschaftlichen Strukturen des 21. Jhd., wie auch die ästhetischen Gestaltungsmethodiken des Surrealismus und wendet diese für die Kollektionserstellung an. Den Surrealisten ging es vor allem darum eine Gegenhaltung zu damaligen Wertvorstellungen und Normen zu manifestieren und eine Änderung des Denkens zu bewirken. In der heutigen Zeit ist es möglich über eine Vielzahl von Themen offen zu Reden. Durch die Globalisierung und Digitalisierung entwickelt sich die Welt immer rasanter. Es findet eine Verlagerung der analogen Welt in die Digitale statt. Mit der Welt des Internets, der Computerspiele, o.ä. ist eine traumanaloge Parallelwelt entstanden, die für die meisten von uns alltäglich ist. Diese neue Hyper-Welt präsentiert sich als neue Realität, während die Überreste der eigentlich realen, analogen Welt Surreal werden!

Sarah-Lisa Hertnagel "EMBRACE"

Die Kollektion „EMBRACE“ beschäftigt sich mit dem Mangel an physischer Berührung und der fehlenden Selbstannahme im 21. Jahrhundert. Das Wort „Touch“ kommt unserer Generation meist nur noch mit dem Zusatz „Screen“ über die Lippen. Besteht die Gefahr in einer zunehmend visuellen, technisierten und globalisierten Welt körperlich zu verhungern? Neben der Berührungsarmut birgt das Eintauchen in virtuelle Welten auch noch eine andere Gefahr.  Bodyshaming ist zu einem ernsten Problem unserer Generation geworden. Wir werden zu unseren schärfsten Kritikern, fühlen uns in unserer eigenen Haut nicht mehr wohl, verlieren den Bezug zu unserem Körper und dadurch auch zu uns selbst. Die Selbstliebe und Selbstakzeptanz leidet und das, obwohl unser Körper weit mehr als ein bloßer Imageträger ist. Ziel der Kollektion ist es physisch und psychisch zu berühren. So soll ein Gefühl von Halt und Harmonie transportiert werden, das die Trägerin in ihrer Selbstliebe und Selbstakzeptanz unterstützt. Ihr Bezug zum eigenen Körper soll nicht nur äußerlich sondern vielmehr innerlich gestärkt werden. Embrace yourself!

Sofie Kellner "Modus Realusion"

Modus Realusion ist ein Versuch, Kleidung zu gestalten, durch das bewusste Einsetzen von  Wiederholung als Methode, ohne uniform zu sein. Die Kollektionentwicklung ist inspiriert von Reenactment-Methoden und der Sprachforschung von Jaques Derrida. Die entstandene Kollektion ist ein Zwischenschritt aus einer Kette von Übersetzungen, wie sie im Modesystem verankert sind. Details, die die Wertigkeiten von Kleidung durch ihre polare Materialität hinterfragen treffen auf bekannte Formsprache, die bei genauerem Betrachten vom ersten Eindruck abweichend ist und einläd, das System Mode als solches zu überdenken.

Theo Ferreira Gomes "The Hero's Journey"

Ausgangspunkt für meine Kollektion war die Heldenfahrt (The Hero’s Journey), eine uralte Struktur, die den meisten der uns bekannten Mythen und Sagen zugrunde liegt. Aus der Heldenfahrt können wir universelle  Strukturen in unserem Geist ableiten, welche sich in diversen Legenden und Märchen über den gesamten Erdball verteilt manifestieren. Durch die Heldenfahrt habe ich den Übergang vom Jungen in das Männliche dargestellt, mitsamt archetypischer Gestalten, welche der moderne Mann in sich erwecken muss. Die Kollektion stellt 6 verschiedene Schlüssel-Figuren dar auf dem Weg zum Mann-Werden. Diese wurden durch das Grimm - Märchen „Der Eisenhans“ inspiriert. Es gibt einen Prinzen, die Adoleszenz, den Schamanen, den Krieger, den Blumen-Jungen und den heiligen König in der Kollektion. Diese „archaischen-Typen“ der männlichen Seele führten zur Untersuchung archaischer Kulturen und ihrer Initiationsrituale. Ritual und das Archaische werden zu Leit-Motiven in der Kollektion, so wie die Selbsterkenntnis, welche mit schamanischen Ritualen einhergeht. Ein rituelles Mandala wird konstruiert, dekonstruiert und wieder rekonstruiert und findet im finalen Look die Vollendung der Selbsterkenntnis.

Victoria Reize "Frankenstein. His Monster and I"

Die Abschlusskollektion "Frankenstein. His Monster and I." ist von Mary Shelleys Roman und vor allem von der Figur des Monsters inspiriert. Die Geschichte um Viktor Frankenstein und sein Geschöpf ist nicht einfach nur eine gruselige Monstergeschichte. Sozialkritisch und wunderbar gefühlvoll beschreibt die damals 20 Jährige Shelley wie aus einem liebenswerten und harmlosen Geschöpf ein mordendes, von Hass erfülltes Monster werden konnte. Fragen nach dem Monströsen, dem, was außerhalb der Norm steht, was nicht gefällt, was abartig und irritierend ist, waren maßgebliche Kriterien für diese Arbeit. In erster Linie soll sie irritieren, modische Grenzen aufzeigen, Tragbarkeit hinterfragen und dem Betrachter dennoch ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Es entstand eine Arbeit, die, genau wie das Monster, ein Grenzgänger ist. Sie lässt sich nicht kategorisieren, will etwas eigenes sein, nicht Mode, nicht Kunst, sondern etwas undefiniertes dazwischen. 

Ralina Ahmetova "Deva"

Die Kollektion "Deva" beschäftigt sich mit dem Begriff Gender, sowie den Gender Rollen in der russischen Gesellschaft. Diese Arbeit stellt eine Art Geschichtsreise, eine Auseinandersetzung mit Realitäten, sowie Traditionen und gesellschaftlichen Normen des heutigen Russlands dar. Als gebürtige Russin geht die Designerin auf eine einmonatige Reise nach Russland, zurück zu den "Wurzeln", und erforscht Normen und Stereotypen. Sie durchfühlt den Druck der sozialen Regeln und erschafft eine Kollektion zusammen mit ihrer Oma, die als Muse einen großen Einfluss auf das Endergebnis hat. Nach einer fiktiven Geschichte erschafft Oma für ihre Enkelin ein Set der Kleidungsstücke, welches ihr helfen soll, baldmöglichst einen Mann zu finden. Eine große Rolle spielen die Prints, die aufgeteilt auf das Weibliche und Männliche, in einer verspielten Weise Klischees und Stereotypen darstellen. Etwas krumme, ungerade und "ausgedehnte" Schnitte sind von den alltäglichen Kleidern der Oma inspiriert.

Linda Kassandra Grötz "be what you would seem to be"

Ausgangspunkt der Kollektion „be what you would seem to be“ sind die von Lewis Carroll geschriebenen Bücher „Alices Adventures in Wonderland“ und „Alice Through the Looking-Glass, and What Alice Found There“. Carrolls Wunderland ein Ort voller fantaszischer Wesen, verquerer Logik und verdrehter Regeln, gründet und entfaltet sich aus dem direkten Umfeld des Autors, dem  viktorianischen England und besonders der gesitteten Upperclass Oxfords. Inhalt der Kollektion war so die klischeebehaftete englische Upperclass, die auch schon Caroll zu Alice im Wunderland inspirierte. Das Sinnlose, Verrückte und die Verdrehungen von Wahrheit und Wahrnehmung in einer ausgedachten Welt, die wiederum auf jede Menge gesellschaftliche Gepflogenheiten trifft, waren Inspiration für Thesis und Kollektion. Verrückungen, neue Volumina von Taschen, Krägen etc. und sinnlos eingesetzte Details thematisieren die verdrehte Wahrnehmung und neu erschaffene Realität, genauso wie die Frage nach Wirklichkeit und Illusion.

Philipp Lichtenfeld "DIGITALNOMAD"

In der Kollektion DIGITALNOMAD beschäftige der Abschlussstudent sich mit den Menschen, die ortsunabhängig leben und arbeiten. Der Fortschritt lässt uns zu technologischen Nomaden werden. Wir führen bewusst unser Mobiltelefon mit uns, wir schreiben unsere E-mails online und wir sind in der Lage mittels Internet, kostenfreien W-Lan oder einem Hotspot ständig in Verbindung zu bleiben. Laptops, Tablets oder das Mobiltelefon sind somit zu den fortschrittlichsten Insignien unserer Zeit geworden. Inspiriert von den Nomaden in Tibet oder der Tuareg aus der Sahara, die Ihrer Habseligkeiten stets mit sich führen, dient seine Kollektion als Schnittstelle für eine moderne, selbstbewusste Frau, die durch den technischen Fortschritt, eine viel zahl an Projekten ortsunabhängig bewältigen kann. Versteckte Taschen für Tablets, Akkus oder einem Mobiltelefon lassen sich akkurat und sicher in die Kleidung integrieren. 

Anna-Lena Brauer "recontensement"

„Reconensement“ ist ein Spiel zwischen zwei französischen Wörtern „recommencement“ und „continue“ - „Neubeginn“ und „Fortsetzung“. Das Konzept  dieser Kollektion, basiert auf dem aktuellen gesellschaftlichen Kontext. Die Globalisierung und die große Flut an Menschen wie sie heute statt findet, wirft  neue Fragen des Zusammenlebens auf und bringt einen Reichtum an Vielfalt mit sich.   Das Zusammentreffen der verschiedenen Kulturen und Religionen spiegelt sich in dieser Kollektion wieder. Einzelheiten, geben dass Gefühl von Vertrautheit und doch lassen sie sich nicht zuordnen. Bekanntes mischt sich mit Neuem. Auf subtile Weise wird an Traditionelles angeknüpft und in neuer Form in Zeitgenössisches eingefügt. Die Vielfalt bewahren und in eine harmonische Einheit zu bringen ist das Ziel dieser Kollektion.

Elisa Paulina Herrmann "WEAR PF"

Die Stadt Pforzheim wird allgemein als hässlich wahrgenommen. Aber ist "hässlich" heute wirklich noch hässlich im allgemein verstandenen Sinn? Diese Frage und die Gegenfrage "Was ist heute eigentlich schön?" in Bezug auf das historische und heutige Erscheinungsbild der Stadt Pforzheim und die aktuelle Mode-Situation ist Thema der Bachelor-Arbeit PROJEKT 7 / WEAR PF. Pforzheims Identität wurde analysiert und war mit ihrer Multikulturalität die Grund-Inspiration, aber auch die Formel "Hässlich + Schön = Perfektion", die zeitlos gültig ist. Die Kollektion besteht aus 30 Einzelteilen, die untereinander beliebig kombinierbar sind - ein "Sammelsurium" von Einzelteilen, genau wie die Stadt. WEAR PF ist eine Unisex-Kollektion, Kleidungsstücke brauchen keine geschlechtliche Spezifizierung. Pforzheims städtisches Patchwork hat einen eigenen Charme, der die Stadt auf ihre eigene Art schön macht, und dieses "schön" kann und darf auch hässlich bedeuten. Pforzheim ist ein Zusammenspiel von beidem, und so ist es perfekt - Pforzheim ist hässlich, aber ist das nicht schön?

Melanie Steigerwald "Impromptu"

Der Titel der Abschlussarbeit ist „Impromptu“. Der Begriff stammt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie Freispiel, aus dem Stehgreif oder Improvisation. Oftmals wird Improvisation als unprofessionell und somit minderwertig bis negativ gewertet. Diese Kollektion beschäftigt sich mit dem Mehrwert der Improvisation. In einem kreativen und freien Arbeitsprozess ergeben sich auf spielerische Weise Neuerungen. Deletant und spielerisch, spontan, frei und lebensbejahend entstehen neue Lösungen und Entwicklungen. Hinter banalen alltäglichen Dingen, die einfach, alt, gebräuchlich, abgenutzt oder wertlos erscheinen, verbirgt sich eine subtile schöpferische Kraft, die zur Inspiration einlädt. Einfachheit und Mangel bietet einen guten Rahmen zur Improvisation. Die Stimmung der Kollektion soll das Wesen und den Kern der Improvisation wiederspiegeln: unverfälscht, spielend, unbezwungen, unvollendet. Gleichzeitig fröhlich und lebensbejahend. Stellenweise entsteht aus Materialien,die von manchen als „Müll“ gewertet werden würden, ein femininer, lockerer und gleichzeitig eleganter Look, der ästhetisch nicht nach Recycling aussieht. 

Lisa Schiffels "aut.re"

Grundlegend für die Arbeit „aut.re“ ist die besondere Sinneswahrnehmung und Reizverarbeitung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung. Typische Probleme, wie Blendungsempfndlichkeiten, Filterschwächen und Verzerrungen werden in der Kollektion visualisiert. Verdeutlicht wird dies durch sich überlagernde, verschwimmende Linien und das Spiel mit transparenten und nicht-transparenten Materialien. Kanten scheinen sich aufzulösen, sind teils nicht umsäumt. Bügeleinlagen und Futterstofe werden zum Obermaterial gemacht. Die Unterscheidung zwischen wichtig und unwichtig wird erschwert. Helle, teils grelle Farben in unterschiedlichen Abstufungen weisen auf die Blendungsempfndlichkeit hin. Auch repetitives Verhalten gehört zu den signifkanten Merkmalen von Autisten und wird in Form von sich regelmäßig wiederholenden Elementen dargestellt.

Mirka Terlitzki "LuckyLife"

Von dem Leben im Plattenbau inspiriert, entstand LuckyLife, eine Kollektion für die junge Frau, die einen urbanen und lässigen Look widerspiegelt. Ausgehend von der prägenden Geschichte des Plattenbaus und dem Leben der Jugendlichen innerhalb der Siedlungen, treffen zwei Momente in der Kollektion aufeinander, welche die strenge Monotonie der Vergangenheit und Architektur mit der Gleichgültigkeit und Provokation der Jugend vereint.  Das Prinzip des „Hängen-Bleibens“ durch fallende Schnitt- und Linienführung als auch die Störung der gerasterten Ordnung, stellen in der Kollektion wichtige Elemente dar. Das gesamte Zusammenspiel aus Material, Farbe und Silhouette soll die Trägerin das Lebensgefühl einer jungen Generation nachempfinden lassen, sich sexy fühlen und ihr einen lässigen Look verleihen.

Alexandra Mavlutova "B L I T E "

Die Kollektion B L I T E stellt eine Interpretation von Licht dar.  B L I T E  -  ist eine Wortneuschöfung aus “(to) be“ - „Light“ und „Blacklight“. Licht, Energie und Strahlung waren maßgebende Faktoren für die Formfindung der Kollektion. UV Strahlung und Schwarzlicht wurden als Methoden eingesetzt, um die einzelnen Stücke erlebbar zu machen und darzustellen, was man nicht sieht. Reflexion, Rauschen, Überlagerung, Interferenzmuster, Lichtbrechung im Prisma - sprich wie der Mensch das Licht wahrnimmt, wurde in die Kollektion in Form von speziell angefertigten und selbst komponierten Materialien übertragen. Dabei wurden Stoffe und Bearbeitungstechniken ausgewählt, die die verschiedenen Wirkungen von Licht verstärken. Neonleuchtende und weisse Materialien, reflektierende Beschichtung und zuletzt Materialien, die Licht schlucken und reflexionsfrei sind. Verarbeitet wurden die einzelnen Teile zum größten Teil mittels Verkleben.

Lisa Sauer "life to be"

Die Kollektion „life to be“ spiegelt das Leben in der Zukunft wider. Hört man von Urban Gardening so geht man in erster Linie davon aus, dass es sich um das Gärtnern in der Stadt handelt. Aber viel wichtiger ist den Menschen der Wandel der gesellschaftlichen Aspekte. Die Wahrnehmung für das Leben in der Zukunft soll mit Thema Urban Gardening sensibilisiert werden. Die Bewohner der Stadt,  sollen das Bewusstsein für die Natur in der Stadt wieder finden und auch den Kontakt zu bisher anonymen Nachbarn herstellen und somit die Anonymität auflösen. Durch Teilen, Tauschen und gemeinsames Verzehren von selbstgeernteten Gemüsesorten, entsteht ein Gemeinschaftsgefühl der Städte von morgen. Freundschaften entstehen, wo Grünes gedeiht. Vor allem das Bewusstsein für die Natur, soll im Rahmen des Urban Gardening Trends wieder in den Mittelpunkt gestellt werden. Die Stadt von morgen wird zum Katalysator von gestern. Urban Gardening. Ein Trend, der den Garten in die Stadt bringt. Städterinnen und Städter entdecken die neue Lust am Gärtnern. Viele Formen des Gärtnerns, die in verschiedenen Elementen aufgegriffen werden, fließen in bestimmten Formen in die Kollektion life to be ein.

Irmela Schaaf "The person you have called is not available"

Die Kollektion „The person you have called is not available“ stellt eine Auseinandersetzung dar. Ein Verlust hat stattgefunden, ein Umbruch. Das damit verbundene Chaos und der Schmerz werden aber nicht tabuisiert, sondern offen gezeigt. Romantische Elemente einer Abendgarderobe, die für das Erhabene und Schöne stehen sind konterkariert mit herben Zeichen der Trauer und des Schmerzes, ja der Aufruhr. In dem spannungsvollen Nebeneinander dieser Kontraste kommt zum Ausdruck, welche potenzielle Kraft in der Verwandlung steckt, im Durchgang durch das Nadelöhr. Symbol hierfür ist die ewige Rose, zu der auch die Dornen gehören.

Lisa Schweinfest "mcfly"

Mit „mcfly“ ist eine womenswear Kollektion entstanden, die auf der Analyse einer Mode für dasJahr 2045 basiert. Wie die Filmemacher von „Zurück in die Zukunft“ blicke ich mithilfe der Prognose derZukunfts- und Trendforscher Matthias Horx und Li Edelkoort, 30 Jahre in die Zukunft und ebensozurück in die vergangenen 80er Jahre, in der der Protagonist Marty McFly lebt. Die Stimmung der Kollektion ist durchzogen von den ironischen aber nie lächerlich wirkenden Momenten, die man als Zuschauer des Filmes durchweg wahrnimmt und die einige seiner utopischen Zukunftsprognosen rechtfertigt. Durch den Rückgriff auf Vergangenes, Bekanntes soll eine Vertrautheit und Sicherheit entstehen, die benötigt wird um den Schritt in die Zukunft zu wagen.

Katja Marina Nauheimer "WAS IT A CAT I SAW"

Der Titel der Abschlussarbeit WAS IT A CAT I SAW  steht als Metapher für die Frage, wie die menschliche Wahrnehmung funktioniert und wie in einer Generation von Digital Natives und digitaler Überreizung eine innovative und ganz besonders eine persönliche Identität im Bezug auf Ästhetik gefunden werden kann. Den Designern der heutigen Zeit wird nachgesagt, sich durch das Internet von Social Media zu stark beeinflussen zu lassen, um eine eigene, kreative Designsprache entwickeln zu können. Durch eingehende Recherche und die theoretische Auseinandersetzung mit den Prozessen und Prinzipien der menschlichen Wahrnehmung, wurde es zum Ziel der Arbeit, eine neue Ästhetik zu finden und nicht auf eine spezielle Vorstellung hinzuarbeiten. Die Überreizung der Gesellschaft verlangt nach eindeutigen, klaren Bildern und ausdrucksstarker, jedoch unaufgeregter Ästhetik, welcher in der Kollektion Ausdruck verliehen wird.

Swetlana Bühl "Aesthetic Error"

Die Kollektion "Aesthetic Error" setzt sich mit der umstrittenen Thematik des Bodybuildings auseinander. Was für leidenschaftliche Bodybuilder das optimale Körperbild darstellt, ist für außenstehende, die diesen Sport nicht betreiben, grotesk und weicht jeglicher Form des Ästhetischen ab. Das Darstellen dieses paradoxen Schönheitsideals, dass in der Extreme der Profi-Bodybuilder nur mittels Doping erreichbar ist, war Schwerpunkt dieser Arbeit. Mittels Antiproportionalität, Deformation, Bewegungseinschränkung, Farbe und Schnitt macht die Absolventin auf die Negativfolgen und die Künstlichkeit des Bodybuildings aufmerksam und verdeutlicht dadurch die zahlreichen Gegensätzlichkeiten in diesem immer populärer erscheinenden Sport.

Katharina Rochel "SCHIZOPHRENIA - 404 Not found"

Die Kollektion SCHIZOPHRENIA - 404 NOT FOUND, beschäftigt sich mit dem Krankheitsbild Schizophrenie. Das Konzept baut sich auf dem Lebenswerk von Leo Navratil auf, ein Psychiater der Testzeichnungen mit psychisch kranken Patienten durchführte und diese analysierte. Daraus resultiert für ihn die Beobachtung gewisser Stilelemente („Stilelemente schizophrenen Zeichnens“), die regelmäßig bei den Zeichnungen der Patienten auftreten. SCHIZOPHRENIA - 404 NOT FOUND stellt in Anlehnung an diese Stilelemente den Verlauf einer schizophrenen Psychose dar. Während der erste Look noch eine subtile Störung birgt, verzerrt sich im Prozess der Kollektion das Bild des gesellschaftlich normierten Kleidungsstückes und endet in einer völligen Deformation. So sollen die Kleidungsstücke anfangs zwar irritierend, aber tragbar wirken; gegen Ende jedoch verschwinden sie völlig in der Dekonstruktion und wirken damit untragbar, die Silhouette unlesbar.

Anne-Marie Summer "nordryv"

„nordryv“ basiert auf einer persönlichen Fremderfahrung in der faszinierenden, schwarzen Landschaft Islands. Die Kollektion spricht die Sprache einer Fremderfahrung im Zwischenraum von Vertrautem und Absurdem und lässt den Betrachter nicht nur gewohnte Sichtweisen hinterfragen, sondern auch die eigene Wahrnehmung von Kleidung und Mode. Eine dunkle, nordische Eigenartigkeit verbindet sich subtil mit klassischer Kleidung. Der Betrachter wird konfrontiert mit Ambivalenz und Unklarheit einerseits und  Vertrautheit und Harmonie andererseits - was zunächst verständlich erscheint wird permanent wieder verworfen. Die Kollektion zeigt scheinbar vertraute Dinge in einem anderen, neuen Kontext. Durch Konfrontation findet sich der Betrachter in einer Fremderfahrung wieder, ausgelöst durch die Kollektion und gleichzeitig bezugnehmend auf Mode im weiteren Sinne. Durch den individuellen Umgang mit Fremdheit entzieht sich nordryv gewohnten Deutungs- und Verständnismustern und gibt Raum für eine Vielzahl von Interpretationsmöglichkeiten.

Leander Wodan "SEXdUALITY"

SEXdUALITY repräsentiert eine neue und andere Sicht auf männliche Sexualität und Männlichkeit. Die Kollektion gibt einen Blick auf einen Mann, der abweicht von heteronormativen Werten und Ansichten. Es entsteht eine neue Form von Männlichkeit, durchaus ,männlich‘, doch subtil erotisch und weniger provokant und aufdringlich. Eine Männlichkeit, die nicht dem klassischen, stereotypen Bild folgt und eine Dualität aufbaut. Das Spiel mit gegensätzliche Polen, die sich aneinander reiben und aufeinader treffen. Weiches, Feminines fügt sich ein in Maskulin, Hartes. Der Mann bedient sich weiblicher Attribute, spielt mit ihnen und setzt sie in Szene, mit dem Körper und durch die subtile Verführung damit.  SEXdUALITY bricht mit den vorherrschenden Konventionen und kreiert somit eine neue Art der Männlichkeit.

Jennifer Schmid "HABITAT"

Die Kollektion Habitat basiert auf den „Tick zu sammeln“. Dass Menschen Sammler sind ist über viele Jahrhunderte ein bekanntes Phänomen. In dieser Arbeit wurden verschiedene Aspekte des Sammelns untersucht und gezielt in der Kollektion aufgegriffen. ‘‘Das Sammeln‘‘ in der heutigen Konsumgesellschaft spielt für diese Arbeit ebenfalls eine wichtige Rolle und spiegelt sich durch üppiges und überladenes Design wieder. Im Fokus stehen Horten und unnötiges Ansammeln von Dingen, während der wirkliche Gebrauch dabei ausgeblendet wird. Die Achtung vor Dingen geht in der heutigen Zeit verloren. Profilieren und Reichtum an Besitztümern stehen im Vordergrund. Der zur Verfügung gestellte ‘‘Raum des Lebens‘‘ wird mit wenig Achtung und Wertschätzung für Dinge gefüllt. Dieses verschwenderische Sammeln soll mit der Kollektion HABITAT verbildlicht werden und einen "To-much-Effekt'' erzielen.

Rebecca Liesenfeld "mycelium method"

Pilze stehen für schnelle Reproduktion und rasante Vergänglichkeit. Innerhalb nur weniger Stunden bildet ein Pilz-Myzel seine Fruchtkörper inklusive Sporen aus. Konnte der Pilz seine Sporen erfolgreich verteilen, löst sich der Fruchtkörper wieder auf. Dieser Vorgang der schnellen Reproduktion und rasanten Vergänglichkeit erinnert stark an den aktuellen Umgang mit Kleidung. Neue Kollektionen schießen wie Pilze aus dem Boden und landen nach wenigen Trageanlässen im Müll. Die Produktionslogik der Natur kennt Überschuss, aber keinen Abfall. Pilze sind hauptverantwortlich, wenn es um die Umsetzung von organischer Materie geht. Die dabei frei werdenden Nährstoffe werden in den natürlichen Stoffkreislauf zurückgegeben. An dieser Stelle setzt mycelium method an: Die entwickelte Kollektion basiert auf geschlossenen Rohstoff- und Abfallkreisläufen. Mycelium method besteht aus Materialien, die aus einem Kreislauf heraus entstanden sind oder wieder in einen solchen eingeführt werden können. Überschuss wird also nicht zu Abfall, sondern weiterverarbeitet bzw. recycelt. So geht nach der Logik der Pilze in der Kollektion mycelium method kein Rohstoff verloren.

Lena Gölz "Pareidolie"

Pareidolie bedeutet so viel wie Trug- oder Schattenbild. Es beschreibt die menschliche Fähigkeit in zufälligen Strukturen bekannte und sinnvolle Formen zu erkennen. Beispiele einer Pareidolie sind das Erkennen von Gestalten in Wolkenformationen oder das Lesen und Verstehen eines falsch geschriebenen Wortes. Aus dem Titel entstand der Schwerpunkt der Kollektion, die Lücke. Laut verschiedenen Definitionen beschreibt der Begriff Lücke einen Raum, welcher frei von dem Material ist, welches diesen Raum umgibt. Diese Definition ist auf verschiedene Art und Weise interpretierbar. Eine Lücke kann z.B. durch Umrisse, prägnante Merkmale oder einen unvollständigen Verlauf dargestellt werden. In der Kollektion werden Silhouetten, Silikonabdrücke, negative Formen, reduzierte Verschlüsse und fehlende oder unvollständige Steppungen verwendet.

Lisa Möllmann "Obsession – Besessene Liebe"

Die Abschlusskollektion ‚Obsession – Besessene Liebe’  beschäftigt sich mit der modischen Umsetzung der Gefühlswelt einer an Erotomanie leidenden Frau.  Thematisiert wird die Lebenswelt in einem Sanatorium für psychisch Kranke. Trotz allem steht die unerfüllte Liebe, welche in romantischer Form durch Schleifen, Rüschen und der Farbwelt dargestellt wird, im Fokus.  Neben der Ernsthaftigkeit des Themas steht die Naivität des Charakters im Vordergrund und wird durch stilistische Mittel wie spießige Steppschuhe und rotem Lippenstift unterstrichen. Des Weiteren dienen Herrenhemden und Businesskleidung als modische Elemente der Kollektion. Liebe ist das schönste Gefühl auf der Welt, aber was passiert wenn sich dieses Gefühl zu einer plagenden Psychose verwandelt und man zwischen Traum und Realität nicht mehr unterscheiden kann? 

Therese Biela "I`m a Girl in a Material World"

Jeden Tag werden in uns Wünsche geweckt, von denen wir kurz zuvor noch nichts geahnt hatten. Das Verlangen nach Neu, Anders, und hauptsache nicht so wie das, was man schon besitzt, lässt sich in unserer Konsumgesellschaft nicht mehr stillen. Die ständige Konfrontation mit Waren, die noch besser, noch schicker, noch moderner, noch individueller sind, lässt kaum zu, sich aus dem Bann der Dinge zu entreißen und ein Leben ab vom Konsum zu leben. Die Kollektion "I´m a Girl in a Material World" beschäftigt sich mit dem Gefühl des Haben wollens. Die Entstehung von Wünschen bis hin zu Wertschöpfungszwängen, die in unserer heutige Konsumkultur Einzug gefunden haben.

Lina-Luisa Bardmann "coincidence"

In der Kollektion "coincidence" geht es um die Sichtbarmachung neuer Ordnungen, sowie das Zulassen von Zufällen. Inspiriert von Chaosforschung, fraktaler Geometrie und dem Fotografen Thomas Demand, setzt sich die Kollektion mit der Entstehung und dem Zerfall von Ordnungen auseinander. Zentral ist das Zusammenspiel zunächst unzusammenhängender Elemente, die sich neu zusammenfügen. In den Kollektionsteilen ist nichts wie es scheint, keine Ordnung ist fest, denn die Teile lassen sich neu sortieren und an verschiedenen Stellen einhaken. So wird ein Kragen zur Weste oder Jacken nehmen immer neue Formen an. Es zeigen sich Kombinationen und Irritationen die mindestens zwei Seiten haben und miteinander kooperieren oder sich stören. Gekachelte, oder gestreifte Stoffe schaffen Orientierungspunkte, die je nachdem, wie die Teile eingehakt werden wieder verloren gehen. Die Kollektion setzt den zweiten Blick des Betrachters vorraus, denn erst bei genauerer Betrachtung ist die Vielfältigkeit der möglichen Ordnungen zu erahnen.

Mareike Herrmann „[im]mortal“

In unserer heutigen modernen Welt scheint fast nichts mehr unmöglich zu sein. Unser Leben, bestimmt durch Globalisierung und stetigen wissenschaftlichen Fortschritt, ist letztendlich nur auf das Streben nach Unsterblichkeit ausgerichtet. Dabei geht es nicht mehr, wie früher, um denErhalt der Seele, sondern vielmehr um die Instandhaltung des menschlichen Körpers.Entstanden ist eine moderne Kollektion in Form einer Forschungsarbeit, die, inspiriert von verschiedenen Herangehensweisen unterschiedlichster Konservierungsmethoden, eine neue Sicht auf das Thema Haltbarkeit in der Vergänglichkeit der Modeindustrie schafft und somit einen Ansatz für unsterbliche Kleidung bildet. Die einzelnen Bekleidungsstücke wurden hierbei genauso behandelt wie ein zu konservierender Körper, indem sie erst nach deren Herstellung durch ausgewählte Materialbearbeitungen haltbar gemacht wurden. Durch Versteifung, Umhüllung, Versiegelung oder Vergoldung, erhalten die Kollektionsteile eine neue Form von Wertigkeit und unterstreichen somit den monumentalen Charakter der Kollektion.

Fabia Engelmann "place to be"

Für die Kollektion 'place to be' sind persönliche Erfahrungen, die mit der Stadt New York verbunden werden grundlegend. Die Stadt gilt als Sinnbild für Lebendigkeit, Dynamik, Faszination und Vielfältigkeit, für Sehnsüchte, Wünsche und Träume. In einer Zeit, in der alles möglich erscheint bietet New York das ideale Umfeld für die Realisierung unterschiedlichster Ziele, gerade meine Generation braucht ein Spektrum aller Möglichkeiten, welches allen Erwartungen gerecht wird und die größten Chancen auf persönliches Glück und Erfolg verspricht. New York ist eine Bühne für unglaubliche Vielfalt an Nationalitäten, Kulturen, Künsten, Interessengruppen, die in ihrer Ganzheit unglaublich bereichernd ist. In einer Großstadt versucht man sich abzuheben, dabei übernimmt die Kleidung die Komponente des persönlichen Ausdrucks. Die Kollektion 'place to be' soll eine Verbindung zwischen dem Menschen und der anonymen, übertriebenen und unerfassbaren Großstadt schaffen. Die Recherche über die in New York entstandenen Subkulturen, deren Stilkombination und Dekodierung ist Grundlage für die Entwicklung von Form, Material und Silhouetten.

Rafy Ahmed "MOROTAI"

MOROTAI ist ein junges, deutsches Sportlabel mit unverkennbarem Design – klar, puristisch, ausdrucksstark. Nach erfolgreichem Modestudium war die Vision von Gründer und Chefdesigner Rafy Ahmed, eine Sportmarke zu entwickeln, die die optimale Balance zwischen Stil und Qualität bei maximaler Funktion vereint. Die Kombination der eigenen Interessen, Erfahrungen und Talente war der Antrieb für eine innovative Kollektion, die von Sportlern für Sportler gemacht wurde. Jungdesigner Rafy Ahmed, selbst Sportler durch und durch, beschreibt MOROTAI als leidenschaftliches Ergebnis aus Design und Fitness. Die Geradlinigkeit architektonischer Linienführung sowie die Historie des japanischen Kriegers Nakamura, der im Alleingang die indonesische Insel Morotai verteidigte, waren Inspirationsgrundlage und kreative Quellen für das Entstehen einer Kollektion voller Energie auf das Wesentliche. Stärke, Mut und Willenskraft – das ist MOROTAI. Keine Ablenkungen, volle Erfolge.

Melina Meier " UN TRAITEMENT À LA MODE"

Die Kollektion UN TRAITEMENT À LA MODE ist eine Behandlung über die Mode. Sie möchte die Gesundheit des Trägers positiv beeinflussen und erzielt die Schaffung von Wohlfühlmomenten. Sehnsüchten wie Freiheit und Leichtigkeit Freiraum und Weite zu geben. Es ist bekannt, dass Muster und Formen energetische Auswirkungen auf die Gesundheit und den Zustand des Menschen haben. Vollkommene Gesundheit führt über den Weg der geistigen Ruhe und Zentrierung. Die Idee der Kollektion ist es sich das Kleidungsstück vollkommen zu Nutzen zu machen. Indem der Träger sowohl durch die Farbe und Materialität, als auch durch die Zusammenstellung der Formen und Volumenwirkungen  den optimalen Gesundheitszustand erlebt. Bestimmte Körperregionen sind sehr wichtig für die Gesundheit und als sehr bedeutend zu betrachten. Ein „Rundum Wohlfühlpaket“, das die gesamten Sinne beeinflusst und ein Erlebnis der Farben, Formen und Gerüche liefert. 

Marvin Schramm "UNTITLED"

Die Kollektion „UNTITLED“ befasst sich mit Fragen der Titellosigkeit in der Kunstwelt und warum wir in unserer Gesellschaft den Drang haben, allem einen Namen zu geben und alles in Schubladen stecken zu wollen. Die Hauptinspiration dieser Arbeit war die Künstlerin Agnes Martin, die für ihre pastelligen, ruhigen aber aussagekräftigen Linien und Streifen bekannt war und sich ab einem gewissen Punkt weigerte, ihre Werke zu benennen. Im Kollektionskonzept verschmelzen Produktgruppen ineinander und verlieren subtil ihren Titel. Hauptmerkmale verschiedener Bekleidungsteile wurden in ein anderes klassisches Teil einge-setzt, hinzugefügt oder weggelassen. Ungewöhnliche Weite wurde weggeknöpft, abgtaped, zugenäht oder hängen gelassen und ließ verfremdete Formen und Übereinanderlagerungen entstehen. Die Farben en-standen durch mehrmalige Waschvorgänge, Färben und Entfärben und signalisieren eine müde, schwache und farblose Stimmung. Es soll ein Denkanstoß ausgelöst werden, wertfreier und ohne sofortiges Urteil duch den Alltag zu gehen und auf seine eigene Intuition und Wahrnehmung zu vertrauen um sich selbst dadurch besser kennenzulernen.

Sinja Hippler "intermodal"

Der Titel der Damenkollektion, intermodal, beschreibt die Fähigkeit der einzelnen Sinnesmodalitäten, sich miteinander zu verknüpfen und somit den komplexen Gesamteindruck des eigenen Körpers, der Umwelt und deren Bezug zueinander, zu gewinnen und zu verstehen. Das Thema und die Inspiration dieser Abschlussarbeit ist die Wahrnehmungsentwicklung in ihrem Anfangsstadium. Aus einer anfänglich dumpfen, trüben und gräulichen Masse sinnlicher Eindrücke, die sich nicht klar zuordnen und begreifen lassen, bilden sich nach und nach komplexe Muster, stärkere Kontraste und klare Empfindungen heraus. Die Kollektion soll diese Entwicklung repräsentieren und wird in erster Linie durch die dominierenden taktilen und visuellen Sinneseindrücke geprägt. Auch die Vorgänge und Merkmale im Körper des Babys während der Entwicklung des Wahrnehmungsprozesses- wie Überlappung, Fehlkopplung, Flexibilität- bilden einen wichtigen Bestandteil des Konzepts.

Martina Kopp "get real"

Die Kollektion „get real“ setzt sich mit der Phase des Erwachsenwerdens auseinander. Pläne, Ziele und Ideale, die im jugendlichen Alter noch Orientierung gegeben haben, sind unter dem schwindenden Einfluss des Schulsystems und der Eltern hinterfragt und bereits über Bord geworfen. Gleichzeitig sind neue identitätsstiftende Ideale noch nicht genug gefestigt. Daher entsteht ein Gefühl der Unsicherheit, Unentschlossenheit und Orientierungslosigkeit. Einige fallen in eine Sinn- und Identitätskrise, die in den Medien mit dem Begriff „Quaterlife Crisis“ betitelt wird. Um dem Problem der Identitäsfrage aus dem Weg zu gehen, wird zunächst versucht sich an allgemeingültigen, althergebrachten Werten zu orientieren, die sich aber als ungeeignet für den eigenen Lebensentwurf herausstellen. Die Kollektion spielt mit klassischen Kleidungselementen und den dazugehörigen Innenfuttern. Trübe Farben und Grautöne erzeugen eine trostlos anmutende Stimmung. 

Madeleine Schoch "Brand and die, Psycho!"

„A woman is a flower, a woman is a bra, tiganca imputita, ratatatata“. Die Arbeit setzt sich mit antiziganistischen sowie sexistischen Motiven auseinander und stellt sie in einen Mode-Kontext. Weiblich konnotierte Objekte wie BH’s und Blumen stellen Motive der Objektivierung dar, deren sich die Kollektion bedient und ironisch wiedergibt. Bei der sogenannte „Immigrant Bag“, dessen Stofflichkeit benutzt wird, liegt die Betonung auf dem Fremden, dem Exotischen und zu Exkludierenden. Die Analyse und die Überbetonung der Andersartigkeit einer konstruierten Ethnie stellen hier ein Mittel zum Imagekonstrukt dar. Inspiriert von Modekampagnen die ihre Branding-Strategie auf die kulturelle, ethnische oder sexuelle Andersartigkeit einer Gruppe aufbauen, ist die Bilderserie „Poor/Rich people and beautiful girls“ entstanden. Sie stellt Models inmitten einer Kulisse, die sich auf vermeintliche Eigenarten der Roma fokussiert und diese so instrumentalisiert. 

Murat Kale "opticollon"

Die Kollektion "opticollon" basiert auf einem weiten Research über "Blindheit", die Sehbehinderung und über interessante Lücken der menschlichen Wahrnehmung, die sogar den sehenden Menschen als "blind" darstellen könnten. Blindheit, Imagination, innere Bilder, selektive Wahrnehmung und unbewusste Wahrnehmung bilden die Grundlage der Kollektion. Schwarz und unterschiedliche Grautöne stehen für Blindheit und für die unterschiedlichen Stufen des Nichtsehens. Die positive Haltung gegenüber dem Begriff der Blindheit inspirierte zur Verwendung von Farbe. Ein warmes Grün steht für all die positiven Bilder, sowie Wünsche und Hoffnungen, die sich Menschen in ihrer inneren Welt ausmalen. Ein abstrakter Print, sowie eine Materialbearbeitung, die eine neuartige Streifenoptik aufweist, verleihen der Kollektion eine gewisse Lebendigkeit. Die Kombination skulpturaler Teile mit weichen Elementen heben folgenden Kontrast im Denken und Vorstellen des Menschen hervor: Einige unserer inneren Bilder sind unveränderlich, andere Vorstellungen und Einstellungen hingegen befinden sich im ständigen Wandel. 

Edith Forizs „LESS“

Betreuung: Prof. Claudia Throm und Markus Müller (Dipl.Des.)

LESS nimmt Impulse des Minimalismus auf. Minimalismus ist eine strenge, restriktive Ästhetik, sie zeichnet sich aus durch einen Verzicht auf jede Form einer funktionslosen Verzierung und eine Reduktion auf das Klare und Einfache.Die Kollektion LESS setzt die minimalistische Formensprache um. LESS steht für Reduktion und Verzicht. Dazu gehören vor allem geometrische Formen wie Vierecke und gerade Linien, die Klarheit der Linienführung, die Reduktion auf das Wesentliche, die Betonung des Seriellen, der Verzicht auf alle Schnörkel, die Reduktion der stilistischen Mittel, die Beseitigung aller nicht-essentiellen Formen und Funktionen, die für den Minimalismus kennzeichnende Verbindung von Komplexität und Einfachheit: die Kombination von einfachen, elementaren Formen zu einem Gesamtkunstwerk.

Gina Reimold „This is the one I‘ll be remembered for“

Betreuung: Prof. Sibylle Klose und Dr. Robert Eikmeyer

Die Kollektion „This is the one I‘ll be remembered for“ ist inspiriert vom Filmemacher Edward D. Wood, jr., der als schlechtester Filmemacher aller Zeiten gilt. Sein Leben lang hat er versucht, mit seinen Low-Budget Filmen Erfolg zu haben, dieser trat jedoch erst ein, als er zwei Jahre nach seinem Tod von Trashfilmfans wiederentdeckt wurde. Seitdem gilt er als Ikone des Trashfilms und ist auf sämtlichen Bestenlisten vertreten. Ed Woods tragische und zugleich ironische Geschichte, seine Filme und Arbeitsweise, sowie Interviews, die mit seinen Freunden und Kollegen geführt wurden, bildeten die Grundlage der Kollektionsarbeit. Die Kollektion spiegelt in Form von Kleidung das Lebenswerk von Ed Wood wieder. Aufgrund von seiner Leidenschaft für Crossdressing, Damenunterwäsche und Angora, fließen auch diese Elemente in die Kollektion mit ein.

Hannah Mayer „28/7“

Betreuer: Prof. Sibylle Klose und Prof. Isabel Zuber

Die Kollektion „28/7“ dreht sich um die Droge Crystal Meth. Das Streben nach unbegrenzter Energie „Coolness“, Schlankheit und allen anderen Seiten des Selbstoptimierungswahns treibt immer mehr Menschen dazu eine derart starke Droge zu konsumieren, mit der sie nach außen hin stark wirken, selbst wenn sie parallel dazu körperlich und geistig zerfallen. Die Prozesse, die innerlich und äußerlich durch den Konsum der Droge ablaufen, habe ich in der Kollektion in das Modische übersetzt. Herabfallende Schultern und Ärmel stellen den Kraftverlust durch den ekstatischen Dauerzustand dar. Ausladende Volumina verweisen auf den Rückzug, den die paranoiden Crystal Meth Konsumenten suchen, sowie den Substanzverlust dieser. „28/7“ ist eine kreative Auseinandersetzung mit der Droge und ihren Konsumenten und soll deren Zustand spürbar machen.

Jaro Schöllkopf "nemophilist"

Betreuung: Prof. Sibylle Klose und Markus Müller (Dipl.Des.)

Die Kollektion ,nemophilist‘ basiert auf verschiedenen Aspekten des Schwarzwaldes, wie die Tracht und die schwäbisch-allemanische Fastnacht,  sowie der kulturgeschichtlichen Kulisse des Waldes und der Thematik der Angst.  So entstand eine Kollektion, welche sich mit dem vibrierenden Moment zwischen heiler Welt und Bedrohung beschäftigt, wobei typische Elemente des Schwarzwaldes zitiert und in einen neuen Kontext gesetzt werden. ,nemophilist‘ - bezeichnet hierbei eine Person, welche die Ruhe und Schönheit des Waldes wertschätzt und dadurch selbst zur Ruhe kommen kann. Die Kollektion soll somit einen Ruhepol für ihren Träger darstellen und eine Art Weltflucht und Selbstschutz ermöglichen. Werte wie Heimat und Geborgenheit, werden vor allem in Zeiten präsent, in der ein allgemeines Gefühl der Unsicherheit allgegenwärtig scheint. Der Schwarzwald fungiert hierbei als Sehnsuchtlandschaft und Symbol für Heimat.

Johanna Hößle "planparallel"

Betreuung: Prof.Claudia Throm und Prof. Silke Helmerdig

"planparallel" beschäftigt sich mit Sichtbarwerden und Verschwinden in den Anfängen der Fotografie. Zum einen geschieht dies auf der Ebene der verschwundenen Bilder. Licht ist hier bildgebend wie bildnehmend. Prozesse, wie Verblassen, Verfärben und Zerstören, sind Grundlage für Materialbearbeitungen. Die andere Ebene ist die der unsichtbaren Frauengeschichte in der Fotografie. Hier werden Frauen, wie Anna Atkins und Anne Dixon, die in der offiziellen Geschichtsschreibung der Fotografie kaum vorkommen in den Vordergrund gestellt. "planparallel" begreift Unfälle nicht als Fehler und lässt Frauen sichtbar werden.

Meike Mickisch "HEIMWEH"

Betreuung : Prof. Claudia Throm und Markus Müller (Dipl.Des.)

»Wenn ich „Heimweh“ sage, sag ich ›Traum‹.Denn die alte Heimat gibt es kaum.« Die Sehnsucht nach einem heilsamen Ort in der Vergangenheit. Einem Ort, den es nie gab. Ein Ort, der nur Konstrukt der Erinnerung ist. Dort, wo sich Erinnerung und Wunschträume treffen, erschaffen sie eine Utopie im Vergangenen. Wirklich ist nur die Gegenwart. Dazwischen: das Streben, das Sehnen, das Erinnern, das Träumen. Von Natur aus ist die Zukunft ungewiss, doch selten ist man sich dessen so bewusst, wie in Phasen, in denen ein Umbruch bevorsteht. In solchen Situationen sucht der Mensch Halt. Wenn er diesen nicht in seiner Gegenwart findet, sucht er ihn in der Vergangenheit. Wenn die Angst vor Veränderung stärker ist, als die Lust auf das Neue, springen die Gedanken unwillkürlich zurück in die Vergangenheit.

Anna Buttler "Halblicht"

Betreuung: Prof. Sibylle Klose und Prof. Christine Lüdeke

"Halblicht" steht für das Dämmerlicht der blauen Stunde, in der man nicht mehr zu erkennen vermag: kommt das, was sich vorher im Hintergrund befand nun in den Vordergrund oder umgekehrt? Die Grenzen verschwimmen und bekommen eine merkwürdige Diffusität. Die Kollektion "Halblicht" befasst sich mit den absurden Momenten unseres Traumerlebens. Mit der Divergenz, die uns oft erst auf den zweiten Blick auffällt. "Halblicht" soll den Astoß dazu geben, sich wieder mehr mit seinem Traumgeschehen auseinander zu setzen und sich den Chancen und kreativen Möglichkeiten, die sich daraus schöpfen lassen, bewusst zu sein.

Milena Gawlick "in( )me"

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer und  Prof. Matthias Kohlmann

Was ist die eigene Intimität? Was das Reich der Verborgenheit? Die Begriffe »Traurigkeit – Angst – Schamgefühl – Stärke – Selbstannahme – Unabhängigkeit – Freude« leiten mit ihren Charakteristika durch das Line-up. So bilden sie einen Prozess von dunkler Verborgenheit hin zu bunter Leichtigkeit. Diese Kollektion erforscht die Tiefen der Menschen. Sie soll die Fülle, Einzigartigkeit und Vielschichtigkeit eines Menschen zum Ausdruck bringen. Jeder ist es wert, auf die eigene Entdeckungsreise zu gehen, den Mut aufzubringen, den persönlichen inneren, verborgenen Garten zu betrachten.

Sophia Spies "O Maria"

Betreuung: Prof. Sibylle Klose und Prof. Silke Helmerdig

O Maria ist ein Projekt, das die enge Verknüpfung zwischen Mode und Photographie untersucht. Es bedient sich beider Mittel um eine Konzept-Idee, sowohl zwei- als auch dreidimensional umzusetzen. Das Ziel ist es, zu zeigen, wie stark die Photographie Wirkung und Ausdruck der abgelichteten Mode beeinflusst, und welchen Unterschied die Wahl des Models, des Stylings, des photographischen Mittels und der Inszenierung macht. Das Thema dieser Arbeit ist das Marienbild. Diese Ikone der christlichen Kunst dient, vor allem im Wandel der Epochen, als ein wichtiges Indiz zur Interpretation des gesellschaftlichen Frauenbildes. Ich wählte drei Marienmotive, die mich am tiefsten berührten und untersuchte sie auf ihre Semiotik und Symbolik, um daraus neue Madonnen zu schaffen. Letztendlich entstanden drei Bildwelten, die zusammengehalten werden von einer gemeinsamen Kollektion und den verschiedenen mariologischen Symbolen, die in jedem Shooting ihren festen Platz einnehmen. Jede der Bildwelten behandelt eine andere gesellschaftliche Thematik und beleuchtet diese mit dem Licht, das von ihren ikonischen Marienvorbildern ausgeht. 

Theresa Leimgruber „wilderness“

Betreuer: Prof. Claudia Throm, Prof. Silke Helmerdig

Ruhe. Roh. Leben. Frei. Einsam. Funktioniert in der heutigen Zeit ein Leben abseits unserer modernen Gesellschaft? Es gibt viele unterschiedliche Gründe, warum Menschen diesen extremen Schritt, das Aussteigen aus der modernen Gesellschaft, zurück zu einem unabhängigen Leben in die Wildnis, wagen. Sie wollen einfach leben. Sich selbstversorgen. Die Kollektion „wilderness“ möchte den Träger dazu anregen, den Bezug zur Natur wieder ins tagtägliche Leben miteinzubinden. Sie soll weder kritisieren noch laut schreiend etwas anpreisen, sondern durch Charme, Funktion, Haltbarkeit und Nachhaltigkeit den potentiellen Käufer ansprechen. Es soll mit dieser Arbeit gezeigt werden, dass Hoffnung besteht. Hoffnung, nicht aufzugeben, nicht aussteigen zu müssen, sich nicht nur für eine Lebenswelt, Wildnis oder Stadt, entscheiden zu müssen, sondern beide miteinander zu verbinden. 

Isabelle Schmidt "Der Anfang ist nah"

Betreuung: Prof. Johann Stockhammer und Prof. Claudia Throm

Das Thema beschreibt die Analogisierung des Digitalen. In der Arbeit geht es um Werte, zu persönlichen Wert eines Kleidungsstückes oder Objektes. Durch die Globalisierung werden Grenzen überschritten, durch das Intenet werden diese Grenzen verwischt und unübersichtlich. Das Internet als virtuelle Bühne mit Echtzeit- Zugang. Die Präsentation durch eine vielfalt von Multimedia Material. Die Tore zur Welt sind selbst zur Welt geworden.