Design PF

Bachelor Thesis WS 2017/18

Britta Ganss – Wesens - arten

Die Frage nach dem Wesen der Dinge beschäftigt die Menschheit seit jeher. Man kann es nicht greifen oder erfassen, ist es doch aber das, was alles ausmacht. Die Objekte die uns umgeben, deren Hilfe wir in allen Lebensbereichen in Anspruch nehmen – sind das nur leblose Gegenstände oder haben sie eine Seele? Und wenn ja, wie kann man das verstehen? Um die Art des Wesens im Objekt zu erforschen kehrt Britta Ganß in ihrer Abschlussarbeit das Innere ihrer geliebten Holzstücke nach außen. Die äußere Hülle wird zum Skelett und das Innere zu Flächen die sich dazwischen aufspannen. Energien und Spannungen setzen sich frei und werden auf unerwartete Weise wieder integriert. Zugeführte Energie aus natürlichen Quellen verdeutlicht versteckte Strömungen. Nichts geht verloren. Die Magie des erweiterten Vorhandenen zeigt einen Weg des Wesensverständnisses auf. 

 

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‚Wesens - Arten‘ von Britta Ganss, 2017/18, Foto: Ullrich Löblein

 

 

Marleen Hecker – ICH FÜHLE WAS, WAS DU NICHT SIEHST.

ich fühle von duft und geschmack erfüllt zu sein; fühle, wie ich mich dadurch erinnern kann. fühle, jede faser meines körpers; fühl mich wohl, mich in meiner nähe zu haben. fühle mich behütet; an dem ort an dem ich mich mit schönem umgebe. fühle mich erleichtert; beschenkt und privilegiert — frei zu sein. fühle mich stark und losgelöst; von meiner Umgebung. fühle mich so als würde ich vom boden abheben, und über den dingen schweben. fühle, dass ich alles in der hand habe. fühle meine zeit, und ihren reichtum, dass ich in mir über einen unbegrenzten raum, und horizont verfüge. fühle mich, und meine endlichkeit. ich fühle was, was du nicht siehst. das ist mal schwer mal leicht. manchmal nah und doch so fern. ich fühle was, was du nicht siehst. das ist erfüllt mit duftender erinnerung. ich fühle was, was du nicht siehst.

 

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‚ICH FÜHLE WAS, WAS DU NICHT FÜHLST‘ von Marleen Hecker, 2017/18, Foto: Petra Jaschke, Marleen Hecker

 

 

Stephanie Penner – SPIELEN SPIELEN SPIELEN

Stephanie Penner mag es Symbole in ihrer Arbeit zu verwenden. Obwohl Symbole von fast allen erkannt werden, sieht jeder eine subjektive Bedeutung in ihnen. 
Diese Arbeit dreht sich um Spielzeuge und ihre Symbolbedeutung und heißt „SPIELEN SPIELEN SPIELEN“. 
Jeder hat Erinnerungen an seine Spielsachen. An den flauschigen Teddybären, das Holzpferd, oder auch an Figuren aus Computerspielen. Aber nun sind wir erwachsen, und was bleibt uns von diesen Erinnerungen? 
Alle Stücke sind aus Silberblech gefertigt, und teilweise mit sämisch gegerbtem Wildleder ergänzt. 
Stephanie Penner verwandelt in dieser Arbeit die Spielgefährten der Kindheit in Schmuck. 

Armband/ Handtasche: Silber, Rehleder 
Model: Anette Maslanka 

 

‚SPIELEN SPIELEN SPIELEN‘ von Stephanie Penner, 2017/18, Foto: Petra Jaschke

 

 

Jutta Roth – the human machine experiment

Die ambivalente Beziehung zwischen Mensch und Roboter stellt uns täglich vor Fragen der Faszination und Angst. In ihrer Abschlussarbeit untersucht Jutta Roth diese und sucht nach einem Raum in welchem sich der Roboter entfalten kann, ohne die Evolution des Menschen zu durchkreuzen. 

Ihr Forschungsziel ist es sich durch unterschiedliche Materialproben dem menschlichen in einer Maschine zu nähern. Gleichzeitig eine Art Bindeglied zwischen Mensch und Maschine zu schaffen, welche vermehrt Empathie fordert, indem sie sich von glatten, perfekten Oberflächen verabschiedet. Durch neue Materialien findet eine Amplifizierung der Bewegung statt. Ein Experiment zwischen Mensch und Maschine mit Design als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Technik und Industrie. 

 

hey(at)juttaroth(dot)com  

‚the human machine experiment‘ von Jutta Roth, 2017/18, Foto: Hanna Topf, Franziska Vogt, Clemens Rieth

 

 

Franziska Vogt – Pushing Daisies

Pushing Daisies – auf deutsch heißt das so viel wie die Radieschen von unten anschauen. Wann sterben Materialien? Was geschieht dann mit ihnen? Wann und wie manifestiert sich eine Werteverschiebung?

Glas und Kunststoff - zwei menschengemachte, synthetische Stoffe, die sich ähnlicher und fremder nicht sein können. Sowohl die Erforschung von Grenzen im Material als auch ihre Vereinigung bewegen Franziska Vogts’ Design Recherche in die Materialwissenschaft. 

Wenn Glas einmal kostbar und edel war, jetzt nicht mehr ist, kann Kunststoff einmal kostbar und edel werden? In einer Art negativen Konservierung untersucht ihre Abschlussarbeit diese Werteverschiebung. 

 

mail(at)franziskavogt(dot)com 
www.franziskavogt.com 

‚Pushing Daisies‘ von Franziska Vogt, 2017/18, Foto: Fiona Marten, Katharina Göppert