Design for Change: Weltverbesserer & Social Design

Kreativität ist die Währung der Zukunft: Im Studium lösen wir Erkenntnisprozesse aus – und unsere Studierenden stoßen Veränderungen an und vermitteln mit ihren Projekten Wissen. Denn was macht gutes Design aus? Die Fähigkeit zur Veränderung, die allen nützt, im Denken und im Handeln.

In ihren Arbeiten übernehmen unsere Studierende Verantwortung und widmen sich akuten und gesellschaftlich relevanten Themen: #metoo, #climatechange, #respect sind nur einige davon.

Warum sie das so unglaublich gut können? Weil sie sich bei Design PF über die Disziplinen hinwegbewegen, weil sie praxisorientiert arbeiten, weil sie konstruktiv analysieren, weil sie dreidimensional denken!

'Verinnerlichte Homonegativität – Eine Visuelle Annäherung an ein schwules Phänomen' von Adrian Wilhelm
 

Bin ich etwa … passiv normativ? Strukturelle Unterdrückung ist nicht nur als Zustand, sondern auch als Prozess zu verstehen. Verschiedene Faktoren spielen zusammen, die die Strukturen der Ungleichheit festigen. Dazu gehört auch Internalisierung: Opfer von Diskriminierung übernehmen herabwürdigende Ressentiments und Vorurteile in ihr eigenes Selbstbild und verinnerlichen diese unbewusst. Diskriminierung überwinden zu wollen, bedeutet also auch zu verstehen, wie unser eigenes Handeln davon beeinflusst wird. Ausgehend von Adrian Wilhelms eigener Selbstreflexion und einer stichprobenartigen Befragung von 100 homosexuellen Männern nähert sich seiner Arbeit den Ursachen der Reproduktion schwulenfeindlicher Haltungen innerhalb der homosexuellen Community an. 
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Bachelor-Thesis im Studiengang Visuelle Kommunikation; Betreuer*innen: Prof. Alice Chi und Dipl.-Des. Dagmar Korintenberg
 

'LOOP – New Water Transport System' von Marilena Hamm und Anna-Katharina Halde
 

Bei „LOOP – New Water Transport System“ geht es um die weltweite Wasserkrise. Der Loop ist eine clevere Lösung für den Wassertransport in Entwicklungsländern. Er dient zur Entlastung der Menschen, die keinen direkten Zugriff zu Wasser haben und viele Meilen bis zur nächsten Wasserstelle laufen müssen. Durch die Form eines rollbaren Wassertanks mit Führungsstange, lässt sich der LOOP mühelos über unebenes Terrain ziehen, schieben und bei Bedarf auch als Rucksack tragen. Er fasst rund 40 Liter. Die Studentinnen erhielten für ihr Konzept den IF Public Value Student Award 2016 und den Green Product Award 2016.
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LOOP war ein Semesterprojekt im Studiengang Industrial Design.
 

'The Red Umbrella Movement' von Delara Vafi
 

Sex Arbeit ist Arbeit. Und trotzdem bleibt sie ein gesellschaftliches Tabu-Thema. Da es sich um einen Beruf handelt, über den viele nicht gut genug informiert sind, kommt es oft zu Missverständnissen – die wichtigen Unterschiede zwischen Menschenhandel und Sexarbeit sind nicht jedem bewusst. Mit einem roten Regenschirm, dem weltweiten Symbol des Schutzes und der Liebe der Sexarbeiter-Bewegung, begeben sich Sexarbeiter*innen und Unterstützer*innen auf die Straße, um für Rechte und Sicherheit zu protestieren und gegen das Stigma anzukämpfen.
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'The Umbrella Movement' war ein Semesterprojekt im Studiengang Mode.

'c_rea[c]tion' von Lisa Kwoczek
 

Eine zirkuläre Kollektion: Lisa Kwocek mit der Organisation „ocean patrol“, die beach clean ups organisiert. Neben Plastikflaschen und Haushaltsmüll sind es zu großen Teilen kaputte Fischernetze, die am Strand angespült werden. Aus diesen Netzten ist eine Taschen- und Hut-Kolletkion entstanden, die komplett auf zusätzliches Material verzichtet: selbst Knöpfe oder die Labels sind aus dem Strandgut produziert. Zusaätzlich achtete sie auf ressourchenschonendes Produzieren: Die Netze wurden in ihrem Rohzustand verarbeitet, keine Maschinen oder Chemikalien eingesetzt, alles ist komplett von Hand gearbeitet.

'c_rea[c]tion' ist eine Bachelor-Kollektion im Studiengang Accessoire Design.

 

'576 Seiten alltäglicher Rassismus in Deutschland – Ein rassismuskritischer Reflexionsprozess' von Julia Fiedler
 

Rassismus ist in unserem Alltag omnipräsent, dennoch nicht unbedingt für alle sichtbar. Er versteckt sich auf unterschiedlichen Ebenen insistent und subtil. Julia Fiedler sagt: „Ich bin ein Teil der weißen Mehrheitsgesellschaft. Teil der Norm und Menschen, die rassistisch sozialisiert aufgewachsen sind und die vermeintliches Wissen sowie Vorurteile konstant (un-)bewusst reproduzieren. Ich bin Täterin. Was bedeutet mein eigenes Weißsein? Wie rassistisch bin ich selbst? Kann ich Rassismus überhaupt erkennen? Was kann ich konkret tun, um Betroffene zu unterstützen?“ Ihre Arbeit ist eine persönliche Konfrontation, eine Bestandsaufnahme, ein Zeitzeugnis und eine Dokumentation zur aktuellen Rassismusdebatte in Deutschland. Über die Publikation hinaus bietet das interaktive Ally-Glossar eine Hilfestellung, um einen rassismuskritischen Sprachgebrauch zu erlernen und gleichzeitig rassistische Begriffe zu verlernen. Rassismus ist nicht nicht nur das Problem der Betroffenen, sondern auch derjenigen, die ihn tagtäglich reproduzieren. Schweigen ist politisch und macht uns alle zu Mittäter*innen. Julia Fiedler wurde mit einem Goldenen Nagel bei den Art Directors Club Talent Awards 2022 ausgezeichnet.
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Die Arbeit ist eine Bachelor-Thesis aus dem Studiengang Visuelle Kommunikation.

 

'IN CONTROL - Wildfire Combating' von Norman Gantner
 

Waldbrände werden in den letzten Jahren immer schlimmer und häufiger. Ein Grund dafür ist der Klimawandel. Die globale Durchschnittstemperatur hat sich in den letzten 100 Jahren um etwa 1,6°C erhöht und steigt weiter. Aktuelle Waldbrand-Bekämpfungsmethoden beschäftigen sich hauptsächlich mit der Eingrenzung und dem Löschen von Bränden. Die Kosten steigen jährlich – der Erfolg sinkt. Konventionelle Bekämpfungsmethoden sind den steigenden Anforderungen nicht mehr ausreichend gewappnet. Norman Ganters Konzept konzentriert sich auf die Beobachtung und First Response, um Waldbrände besser in den Griff zu bekommen.
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'IN CONTROL' ist eine Bachelor-Thesis im Studiengang Industrial Design.


 

‚jenastyca' von Jessica Joy Esparon

Ein Aufruf an alle, die an die Freiheit und Gleichheit aller glauben und bereit sind, dafür einzustehen! „jenastyca“ von Jessica Joy Esparon befasst sich mit dem aktuellen Bild der Frau in Deutschland. Sie macht sichtbar, wo und wie patriarchale Strukturen noch wirken und ermutigt dazu, gegen sie aufzubegehren. Mit Ihrem Schmuck will sie Frauen jeden Alters bestärken, ein autonomes Leben zu führen. Auf ihren Schmuckstücken befinden sich Botschaften in Brailleschrift. Die Trägerinnen werden durch wiederholtes Ertasten angeregt, die Botschaften zu verinnerlichen, wodurch sie von innen heraus gestärkt agieren. Auch die schmuckuntypische Materialwahl, ein dunkel schimmernder Ton, ergab sich aus der Konsequenz, Schmuck unkonventionell zu benutzen. Ursprünglich erfüllte Schmuck mit seinen hochwertigen Materialien oftmals den Zweck, den Wert seiner Trägerinnen zu erhöhen. (Anne-Barbara Knerr, 2009). Dabei brauchen Frauen doch lediglich eine Erinnerung an deren angeborenen Wert, deshalb entschied Jessica Joy Esparon sich für ein schlichteres Material, welches durch das Einwirken der Künstlerin seinen Wert erhält. ‚jenastyca' ist ein Plädoyer an die Selbstliebe und soll besonders Frauen dazu ermutigen, sich abzugrenzen und für sich einzustehen, keinesfalls ist es eine Ansage gegen Männer, besonders da auch sie unter den Strukturen des Patriarchats leiden.

‚jenastyca' ist eine Bachelor-Kollektion im Studiengang Schmuck.