Ivona Dzolan:
STADT
Madrid ist eine sehr faszinierende Stadt. Die Architektur dieser Stadt ist atemberaubend. Alle paar Meter gibt es etwas, das einen zum Staunen bringt. Der Central Park in New York ist der Parque del Buen Retiro in Madrid. Er liegt im Herzen der Stadt, direkt hinter dem Prado-Museum, und ist eine beliebte Attraktion der Stadt. Der Parque del Buen Retiro ist der wichtigste Park für Erholung und Sport in der Hauptstadt und umfasst 118 Hektar, Denkmäler, Gärten, Seen und sogar ein Kolosseum. Der Retiro-Park ist ein wunderbarer Ort, um vom Alltag oder der Hektik der spanischen Hauptstadt abzuschalten.
Darüber hinaus ist Madrid bekannt für seine unzähligen Dachterrassenbars, von denen aus man zur goldenen Stunde den schönsten Blick auf Madrid und seine architektonischen Meisterwerke hat.
CHUECA
Chueca liegt ebenfalls im Herzen der Stadt. Das Ambiente und das Nachtleben haben dieses Viertel über Spanien hinaus berühmt gemacht, denn der Charme dieses bunten Barrios ist über Kunst und Geschichte hinaus äußerst vielfältig. Vor allem Chueca ist eines der Viertel, die Madrids Ruf als kosmopolitische und lebendige Stadt begründet haben. Chueca lässt sich nicht auf gay-friendly oder hetero-friendly reduzieren: Lebensfreude ist jedermanns Sache.
LA LATINA
La Latina liegt im Zentrum von Madrid, neben anderen sehenswerten Gegenden wie dem Habsburger Viertel Madrid de las Austrias Sol / Gran Vía, Lavapiés und Madrid Río. Der Verlauf der Straßen und Gassen verrät ihren mittelalterlichen Ursprung. Sie sind eng und verwinkelt und führen zu verstreuten Orten. Verpassen Sie nicht den legendären Straßenflohmarkt El Rastro am Sonntag in Lavapiés und die anschließende Tapas-Tour in La Latina. Empfehlenswert ist auch das Museo del Traje, das neben Originalstücken aus historischen Modeepochen auch Textilherstellungstechniken und die Geschichte der Kostüme zeigt.
SCHULE
Die Escuela Superior de Diseño de Madrid befindet sich in Vinateros und ist mit der U-Bahn leicht zu erreichen. Die ESDM verfügt über einen großen Lehrkörper, der sich auf verschiedene Disziplinen spezialisiert hat und über umfangreiche Lehrerfahrung verfügt. Die Besonderheiten dieser Lehrveranstaltungen bestimmen ein durchschnittliches Schüler-Lehrer-Verhältnis von 20:1 in den verschiedenen Fächern. Diese sehr begrenzte Anzahl, die für die korrekte Durchführung der akademischen Aktivitäten notwendig ist, gewährleistet einen permanenten und direkten Kontakt zum Lehrer, was zu einem personalisierten Lernsystem führt. Spanischkenntnisse wären von Vorteil,
da nur wenige Lehrer Englisch sprechen. Aber auch ohne Spanischkenntnisse konnte ich dort gut zurechtkommen.
LIFE
Madrid ist die Stadt, die niemals schläft! Ich habe selten eine Stadt gesehen, die so lebendig ist wie Madrid. Egal ob Wochentag oder Wochenende, Sommer oder Winter, Madrid lebt rund um die Uhr. Gelassenheit ist das, was die Spanier gut beschreiben. Sie pflegen ein stressfreies Leben und nehmen sich selbst nicht zu ernst. Außerdem bewahren sie ihre Wurzeln und Traditionen. Das sorgt automatisch für mehr Lebensfreude.
Die Zeit in Madrid war verbunden mit viel schönem Wetter, köstlichem Vino Blanco, Tapas, tollen Menschen, Freunden, neuen Erfahrungen und unvergesslichen Abenteuern. Eine Zeit, die unbeschreiblich schön war und leider viel zu schnell verging.
In Madrid ist es fast unmöglich, keine Verbindungen zu knüpfen. Die Kontakte, die man dort schließt, gehen weit über „Small Talk” hinaus. Mitbewohner sind zu Freunden geworden – Fremde zu Vertrauten. Madrid steht für Weltoffenheit und eine aufgeschlossene Atmosphäre. Ein Auslandssemester ist daher mehr als empfehlenswert!
Eva Häuser:
Hola, ¿que tal? – „Hallo, wie geht es dir?“ – Das ist die häufigste Begrüßung in Spanien, aber du solltest nicht einmal daran denken, diese Frage zu beantworten. Für mein Auslandssemester habe ich mich aus zwei Gründen für Madrid, die Hauptstadt Spaniens, entschieden: Erstens hat mich die spanische Kultur schon immer interessiert und zweitens fand ich das Leben in einer Großstadt sehr reizvoll. Ich möchte euch ein wenig über meine Erfahrungen in Madrid erzählen.
LA ESCUELA
Wer dachte, dass die ESD Madrid eine große Universität ist, wie man es von einer Universität in einer Hauptstadt erwarten könnte, liegt falsch. Die ESD Madrid ist im Vergleich zu unserer Designabteilung in Pforzheim eine kleine und sehr familiäre Schule. Auch wenn die Universität zunächst etwas unorganisiert wirkte, habe ich mich schnell an die neuen Bedingungen gewöhnt. Das Angebot an Workshops ist begrenzt, und wenn man Modedesign studiert und praktisch arbeiten möchte, ist das nicht immer einfach. Positiv muss ich sagen, dass alle meine Professoren immer sehr freundlich und hilfsbereit waren. Ich sollte auch erwähnen, dass viele Studenten und Professoren wenig oder gar kein Englisch sprechen, sodass grundlegende Spanischkenntnisse von Vorteil sind. Ich hatte das Glück, dass ich schon in den ersten Schultagen schnell wirklich gute Freunde gefunden habe. Viele Spanier sind anfangs eher schüchtern, aber wenn man auf sie zugeht, sind sie sehr herzlich und offen.
Das Schulsystem in Spanien unterscheidet sich von dem in Deutschland. Es gibt das „primer semestre“ (Wintersemester) und das „segundo semestre“ (Sommersemester). Diese beiden bilden zusammen ein Schuljahr (primer curso – cuarto curso). Es ist wichtig zu beachten, dass das Kursangebot in beiden Semestern unterschiedlich ist! Du solltest nachsehen, welche Fächer dich interessieren und ob diese auch im gewünschten Semester unterrichtet werden.
Auch der Stundenplan ist unterschiedlich. Es gibt Vormittags- und Nachmittagsstudierende aus jedem Jahrgang. Der Stundenplan ist derselbe, aber die Fächer werden an unterschiedlichen Tagen unterrichtet. Ich empfehle, vormittags zur Schule zu gehen, da du dann mehr Zeit zur Verfügung hast und die Nachmittagsunterrichtsstunden oft sehr spät enden (gegen 21:30 Uhr). Als Erasmus-Studierender ist es jedoch nicht immer einfach, einen lückenlosen Stundenplan zu haben, insbesondere wenn du auch interdisziplinäre Kurse belegst.
LA VIDA LOCA
Ja, Madrid ist eine große Stadt, aber wenn man in der Nähe des Stadtzentrums wohnt, kann man fast überall zu Fuß hingehen. Als Erstes solltest du dir online eine personalisierte Fahrkarte für die U-Bahn bestellen, da die Schule etwas abgelegen ist. Wenn du unter 26 Jahre alt bist, kannst du eine Monatskarte für 20 € kaufen.
Was ich über den Alltag sagen kann, ist, dass es einem nie langweilig wird. Es gibt immer etwas zu tun. Vor allem in den ersten Wochen gibt es zahlreiche Museen (Prado, Reina Sofía ...) und andere Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Mit deinem Studentenausweis hast du freien Eintritt in alle Museen. Das gute Wetter sollte nicht unerwähnt bleiben. Der Tagesablauf der Spanier unterscheidet sich sehr von dem, was wir gewohnt sind. Die Spanier essen erst gegen 14:30 Uhr zu Mittag und machen eine sehr lange Siesta (von 14 bis 17 Uhr). Viele Geschäfte sind daher geschlossen. Während dieser Zeit sieht man viele Menschen in Cafés und Bars sitzen und etwas trinken. Danach arbeiten sie wieder und essen sehr spät am Abend (gegen 21:30 Uhr).
MI CASA ES TU CASA
Ich reiste nach Madrid, ohne zu wissen, wo ich die nächsten 5 Monate wohnen würde. Es gibt keine Studentenwohnheime der Partneruniversität und die Schule kann dir auch nicht bei der Wohnungssuche helfen, sodass du dir selbst eine neue Bleibe suchen musst. Ich wohnte die erste Woche in einem Hostel und ging von dort aus zu einigen Wohnungsbesichtigungen (ich würde empfehlen, etwas mehr zu bezahlen und ein Airbnb zu buchen, um sich in den ersten Tagen wohler zu fühlen). Es gibt verschiedene Apps, die dir bei der Wohnungssuche helfen können, zum Beispiel: Badi, Idealista, Spotahome usw. Die verfügbaren Zimmer (meist in Wohnungen) werden auf einer Karte angezeigt und du kannst ganz einfach den Eigentümer oder die zuständige Person kontaktieren, um einen Besichtigungstermin zu vereinbaren. Zum Glück habe ich nach drei Tagen Suche ein Zimmer gefunden. Ich muss erwähnen, dass die Mieten in Madrid nicht billig sind, aber im Vergleich zu anderen Hauptstädten immer noch angemessen. Sie sollten mit 400 bis 550 € pro Monat rechnen.
AL FINAL
Ich habe meine Zeit in Madrid mit Freunden, die bald zu meiner Familie wurden, wirklich genossen. Ich habe während meines Auslandssemesters viel über mich selbst gelernt und es war eine Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte. Ich kann ein Auslandssemester auf jeden Fall jedem empfehlen.
Zum Schluss noch eine wichtige Sache: Tapas sind eigentlich kostenlose Beilagen! Bezahlt niemals für Tapas!
¡Adiós!