Design PF

Forschungsprojekt KUPFER

BMBF-Projekt "Die Lehrmittelsammlung der Kunstgewerbeschule Pforzheim zwischen Medienarchäologie und Innovationstransfer"

Die Lehrmittelsammlung an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim steht sowohl für eine weltweit ausstrahlende Designausbildung als auch für internationale Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte. Obwohl stark in Vergessenheit geraten, ist sie einzigartig hinsichtlich der Vielfalt ihrer Lehrmedien, des Innovationsgrades ihrer medialen Didaktik und der Fokussierung auf die Edelmetallindustrie. Das Projekt trägt dieser Besonderheit mit zwei Schwerpunkten Rechnung:

Teilprojekt I widmet sich der Lehrmittelsammlung aus wissenssoziologischer, epistemologischer und medienarchäologischer Perspektive. Forschungsfragen sind die Epistemologie des Modellgebrauchs, das Zusammenspiel von Kunst und Handwerk in den Werkstätten sowie didaktische Innovationen und die Einrichtung eines eigenen Museums für die Lehrmittelsammlung.

Teilprojekt II untersucht die Sammlung in einer transfer- und innovationspraxeologischen Perspektive. Gefragt wird nach den historischen Berührungspunkten der Kunstgewerbeschule mit der globalen Schmuckindustrie. Darüber hinaus untersucht das Projekt die Provenienz repräsentativer Stücke, wie jener aus deutschen Kolonien transferierten und in die Lehrmittelsammlung inkorporierten „sensiblen Objekte“.

Team

Prof. Dr. Evelyn Echle
Hochschule Pforzheim, Fakultät für Gestaltung,
Lehrstuhl für Kultur- und Medientheorie (Projektleitung)

Kontakt
Profil


Dr. Anna-Sophie Laug
Hochschule Pforzheim, Fakultät für Gestaltung
(Teilprojekt I)

Kontakt 
Profil​​​​​​​

Prof. Dr. Thomas Hensel
Hochschule Pforzheim, Fakultät für Gestaltung,
Lehrstuhl für Kunst- und Designtheorie (Projektleitung)

Kontakt
Profil


Tabea Schmid, M.A.
Hochschule Pforzheim, Fakultät für Gestaltung
(Teilprojekt II)

Kontakt
Profil

 

Projektpartner

Verbundpartner ist das Schmuckmuseum Pforzheim. Das Schmuckmuseum Pforzheim ist weltweit das einzige Museum in öffentlicher Hand, das sich ausschließlich dem Schmuck widmet. Seine Sammlungen umfassen tausende historischer und moderner Schmuckstücke – Originale aus fünf Jahrtausenden, von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Schwerpunkte liegen auf Kleinodien der griechischen und etruskischen Antike, der Renaissance und des Barocks. Herausragend sind die Preziosen aus der Zeit des Art Nouveau und Jugendstils sowie die einzigartige Kollektion moderner Schmuckkunst ab 1960. Die ethnografische Sammlung Herion gibt Einblick in schmückende Ausdrucksformen außereuropäischer Gesellschaften, und Taschenuhren aus der Sammlung des Pforzheimer Uhrenfabrikanten Philipp Weber dokumentieren Uhrmacher- und Goldschmiedekunst vom 17. bis ins 19. Jahrhundert. Den historischen Grundstock des Museums bildet eine umfassende Ringsammlung, die ursprünglich Teil der Lehrmittelsammlung der Pforzheimer Kunstgewerbeschule war.

Neben dem Verbundpartner Schmuckmuseum Pforzheim stehen dem Projekt die folgenden externen Forschungs- und Praxispartner beratend und unterstützend zur Seite. Deren Vernetzung untereinander und mit den Verbundpartnern ist dezidiertes Ziel des Projektes:

 

Das Stadtarchiv Pforzheim, das die historische Bibliothek der Kunstgewerbeschule und des Kunstgewerbevereins sowie etwa 250 Kassetten mit den gesammelten und thematisch geclusterten Vorlageblättern verwahrt.

Das Generallandesarchiv Karlsruhe, das den um 1900 an der Kunstgewerbeschule Pforzheim aufgebauten Bestand von circa 2.000 Glasdiapositiven archiviert.

Das Technische Museum Pforzheim, das mit seinen Maschinen und Instrumenten ein Verständnis der historischen Techniken der Schmuckherstellung ermöglicht.

Die Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, die zusammen mit dem Studiengang „Schmuck“ der Hochschule Pforzheim das 2015 in das deutsche Register guter Praxisbeispiele im Rahmen des UNESCO-Abkommens zum Erhalt des immateriellen Kulturerbes aufgenommene Projekt „Pforzheim Revisited“ zur manufakturellen Schmuckgestaltung betreibt.

Das Landesmuseum Württemberg, das eine wegweisende Expertise in puncto Digitalisierung von Social Networking, von Kulturvermittlung und von Sammlungen besitzt (die derjenigen der Pforzheimer Lehrmittel nicht unverwandt sind).

Das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe, das mit Blick auf das einst an der Kunstgewerbeschule Pforzheim existierende Vivarium sowie die konservatorischen Notwendigkeiten zur Erhaltung der taxidermischen Präparate als Gesprächspartner dient.

Das Filmmuseum Düsseldorf, das eine für das Teilprojekt I medienarchäologisch signifikante Sammlung optischer Medien besitzt.

Das Haus des Dokumentarfilms, das mit der Landesfilmsammlung Baden-Württemberg historische Lehrfilme über den Unterricht an der Kunstgewerbeschule Pforzheim vorhält.

Das Kommunale Kino Pforzheim, das mit Vorführungen unter anderem dieses Materials im Projektrahmen die Lehrmittelsammlung zu popularisieren helfen wird.

Der Design Campus des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, an dem das Forschungsnetzwerk „Pioniere der Designausbildung. Neue Perspektiven auf die deutschen Kunstgewerbeschulen vor dem Bauhaus“ angesiedelt ist.

Der Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e. V., der Zugänge zu Unternehmensarchiven der Schmuckindustrie eröffnet.

Das Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg, das die Erforschung der einschlägigen Transfers zwischen Kunstgewerbeschule und Wirtschaft erlaubt.

Förderhinweis

Förderkennzeichen 01UQ2305, Vernetzen – Erschließen – Forschen. Allianz für universitäre Sammlungen

Projektlaufzeit: 01.07.2023 bis 30.06.2027

Presse

Artikel aus der BNN, Pforzheimer Kurier, 14.10.2023:

Artikel in der PZ Pforzheimer Zeitung, 14.10.2023